24. November 2008

Charles Ives: Streichquartette

Seine Kompositionen schrieb Ives für sich selbst. In eine musikalische "Richtung" läßt er sich nicht einordnen. Ohne jeden Kontakt mit der europäischen Musik hat er um die Jahrhundertwende, vor Schönberg und Strawinsky, atonal und polytonal komponiert. Er experimentierte mit Vierteltönen und Zufallselementen, mit Raumklangwirkungen und collageartigen Zitaten aus der Trivial- und Volksmusik. "Charles Ives hat den Anspruch darauf, als Amerikas bisher bedeutendster Komponist zu gelten, nicht bloß wegen der Originalität und Vitalität seiner Musik, sondern weil er auf dem Gebiet der Musik die wertvollsten Züge des Amerikanismus repräsentiert." (Ernst Krenek, 1954)
(Quelle: Wolfgang Ludewig, in: Reclams Kammermusikführer, 13. Auflage, Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-010576-5, Seite 857)

Das erste Streichquartett entstand 1896, als Ives in Yale bei Horatio Parker das zweite Jahr Komposition studierte. Als musikalische Quellen verwendete der junge Student Erweckungs- und Gospelhymnen, mit denen er seit seiner Kindheit vertraut war. Das Quartett ist mit seiner Energie und dem Einfallsreichtum ein frühes Beispiel für die originelle Schöpferkraft des Charles Ives.

Charles Ives (1874-1954)

Mit dem zweiten Streichquartett beschäftigte sich Ives von 1911 und 1913, und es entstand aus einem seiner typischen "Wutanfälle", der sich gegen das "Weibische" herkömmlicher Streichquartettaufführungen richtete. "Nach einem jener Kneisel-Quartettabende begann ich eine Streichquartettpartitur, teils wütend, teils im Spaß, und teils auch als Experiment, Übung oder Scherz, mit dem Zweck, diese Fiedler zu zwingen, sich auf die Hinterbeine zu stellen und einmal wie richtige Männer zu handeln." Die vollendete Partitur spiegelt diese Kombination aus Wut und Vergnügen, aber auch die spirituellen Interessen wider. Das Programm des Quartetts faßt Ives so zusammen: "Vier Männer - miteinander reden, diskutieren, streiten ... man prügelt sich, reich sich die Hand - und dann erklimmen sie einen Berg, um das Firmament zu betrachten."

(Quelle: Jim Lovensheimer, bearb. Cris Posslac, im Booklet)

Track 7: Streichquartett Nr 2, II. Arguments (Allegro con spirito)


CHARLES IVES
(1874-1954)

STRING QUARTETS


String Quartet No. 1: From the Salvation Army (1896)           21:46

[1] Chorale (Andante con moto)                                  5:02
[2] Prelude (Allegro)                                           5:54
[3] Offertory (Adagio cantabile)                                5:35
[4] Postlude (Allegro marziale)                                 5:16


[5] Scherzo (ca. 1907-14)                                       1:42


String Quartet No. 2 (1911-13)                                 26:59
[6] Discussions (Andante moderato - Andante con spirito       
- Adagio molto)                                            10:08
[7] Arguments (Allegro con spirito)                             4:53
[8] The Call of the Mountains (Adagio - Andante - Adagio)      11:49


BLAIR STRING QUARTET
Christian Teal - violin
Cornelia Heard - violin
John Kochanowski - viola
Felix Wang - cello


PLAYING TIME                                                   50:19

Recorded at Ingram Hall. Blair School of Music, Vanderbilt University, Nashville, Tennessee,
on 5th, 6th and 8th March 2004.
Producer and engineer: Larry Combs
Publisher: Peer International Corporation, New York
Cover image: "New England" by Grenville Staines

The Blair String Quartet: (clockwise from top) John Kochanowski, viola - Cornelia Heard, violin - Christian Teal, violin - Felix Wang, cello

Das Blair String Quartet besteht aus Professoren der Blair School of Music, Vanderbilt University, Nashville, Tennessee.

CD Info and Scans (Tracklist, Covers, Booklet, Music Samples, Pictures) 23 MB
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Reposted on October 23, 2014

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