Jean Sibelius hat einen Absatz in einem Sammelartikel ("Europäische Komponisten am Beginn und in der 1.Hälfte des 20.Jahrhunders", Seite 843); Giuseppe Verdi wenigstens ein sehr kurzes Lemma (Seite 612). (Der Absatz zu Frédéric Chopin, Seite 701, ist noch kürzer.) Der Grund dafür ist natürlich, dass diese Komponisten nur wenige Kammermusikwerke geschaffen haben, Verdi überhaupt nur eines:
Sein Streichquartett e-Moll entstand 1873 in Neapel, in der Zeit zwischen der Oper Aida und dem Requiem, und war als Zeitvertreib und nicht für die Veröffentlichung gedacht. Die "Uraufführung" erfolgte am 1.April im privaten Freundeskreis. Verdi war zeitlebens der Überzeugung, daß die Instrumentalmusik eine "Sache der Deutschen und das Streichquartett eine Pflanze" sei, "der das italienische Klima nicht bekommt." "Demzufolge befleißigt sich Verdis floristischer Beitrag denn auch ehrfürchtig einer Assimilation an die Prämissen der Wiener Klassik, erscheint somit in stilistischer Hinsicht wenig charakteristisch, rückwärtsgewandt, ja zeitverloren" (urteilt Roman Hinze im Booklet).
Anders bei Sibelius. Seinem d-Moll Streichquartett op 56 von 1909 gab er den Titel "Voces Intimae" und es ist auch als tönende Selbstreflexion zu begreifen. Sibelius hatte während der Entstehungszeit des Werks lange mit ernsthafter Erkrankung zu kämpfen, was in den gelegentlich stark kontrastierenden Gebilden hörbar wird, mit einem eindringlichen emotionalen Höhepunkt im mittleren Adagiosatz. (Roman Hinze spricht von "rhapsodischen, ja fantasierenden Zügen".)
TRACKLIST Sibelius & Verdi: Quatuors à cordes JEAN SIBELIUS (1865-1957) Quatuor à cordes "Voces intimae" en ré mineur op. 56 String Quartet in D minor / Streichquartett d-moll [1] Andante. Allegro molto moderato 6'47 [2] Vivace 2'47 [3] Adagio di molto 9'47 [4] Allegretto (ma pesante) 5'55 [5] Allegro 5'22 GIUSEPPE VERDI (1813-1901) Quatuor à cordes en mi mineur String Quartet in E minor / Streichquartett e-moll [6] Allegro 7'38 [7] Andantino 6'44 [8] Prestissimo 3'00 [9] Scherzo. Fuga 4'22 Totale 52'34 MELOS QUARTETT Wilhelm Melcher, violon Ida Bieler, violon Hermann Voss, alto Peter Buch, violoncello Enregistrement Mai 1998, Christuskirche, Berlin-Oberschönweide (P) 2000, 2003
Arnold Böcklin: Villa am Meer (1865), München
Über Arnold Böcklin (1827-1901), geboren zu Basel, dessen Gemälde das CD-Cover ziert, informiert die Alemannische Wikipedia. Man kann bekanntlich über den Sidebar "Anderi Sprooche" auch auf eine solche wechseln, wenns denn unbedingt sein muß.
Reposted on February 21, 2014
CD Info (Tracklist, Covers, Booklet, Music Samples, Pictures) 12 MB
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