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16. November 2015

Albert Schweitzer spielt Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

In dem umfangreichen Orgelwerk Johann Sebastian Bachs kristallisiert sich die gesamte Orgelmusik. Komponisten und Instrumentalisten haben sich gleichermaßen auf die Maßstäbe, die Bach mit der Vervollkommnung des polyphonen Ausdrucks und der Generalbassmusik sowie dem spieltechnischen Standard gesetzt hat, zu beziehen. Bach war zu seiner Zeit ein berühmter und bewunderter Orgelvirtuose und gefragter Orgelgutachter. Seine einzigartige musikalische Persönlichkeit, die sich in der Bündelung verschiedenster musikalischer Strömungen und in deren Erweiterung zeigt, stellt sich auf dem Gebiet der Kompositionen für Orgel vielleicht noch deutlicher als auf dem der Cembalomusik dar.

Bachs Werk für Orgel lässt sich in zwei große Teile untergliedern: Auf der einen Seite stehen die freien, nicht liturgisch gebundenen Werke, auf der anderen die choralgebundenen Werke, die für den Gottesdienstgebrauch bestimmt waren. Die freien Orgelwerke sind vor allem durch die zweiteilige, klar getrennte Form bestimmt: Präludium und Fuge, oder Toccata und Fuge, oder Fantasie und Fuge.

Die liturgischen Orgelwerke, mit denen sich Bach lebenslang beschäftigt hat, gehen auf Bachs intensive Auseinandersetzung mit dem evangelischen Gemeindelied zurück. Das Bach-Werkeverzeichnis führt 173 Orgelchoräle an. Allerdings wird inzwischen davon ausgegangen, dass ein Teil davon irrtümlich Bach zugeschrieben wurde und ein anderer Teil Bachs Autorenschaft betreffend nicht eindeutig feststeht. Innerhalb des gottesdienstlichen Rahmens dienten diese Choralbearbeitungen als Vor-, Zwischen- oder Nachspiele zum Gemeindelied und sind somit zeitlich recht begrenzt. Aber trotzdem oder gerade deshalb zeigt sich in diesen Werken Bachs seine Fähigkeit, auf kleinstem Raum originellste musikalische Mittel zu versammeln.

Bach hat sich sein ganzes Leben hindurch mit Orgelkompositionen befasst. Die Entstehungsdaten lassen sich - wie bei anderen Gattungen seines Schaffens nur ungenau und aufgrund allgemeiner philologischer und stilistischer Merkmale festsetzen. Hinzu kommt, dass Bach häufig ein Orgelwerk viele Jahre nach seiner Entstehung umarbeitete.

TOCCATA UND FUGE D-MOLL, BWV 565

Dieses gilt als das einzige Werk Bachs, dass die Bezeichnung Toccata zu Recht trägt, ist es doch seiner Struktur nach streng im Sinne der norddeutschen Barocktoccata gearbeitet. Es ist das wohl eindrucksvollste und bekannteste Werk aus Bachs Jugendzeit, in dem bei aller sprühenden Intensität keinerlei stilistische Unsicherheit zu erkennen ist.

TOCCATA, ADAGIO UND FUGE C-DUR, BWV 564

Bach war außerordentlich inspiriert von der italienischen Musik und ließ sich stark von der Vivaldischen Konzertform anregen. Im vorliegenden Werk wird der Stil der deutschen Toccata mit dem des italienischen Konzerles kombiniert,

Die Pedalpassagen des ersten Teils der Toccata zählen zu den bedeutendsten der gesamten Orgelliteratur. Die Kantilenen des Adagio gehören zu den gefühlvollsten und wärmsten, die im Bachschen Schaffen zu finden sind. Die Fuge ist ein excellentes Beispiel für seine klare und durchsichtige Kompositionsweise.

PRÄLUDIUM UND FUGE G-DUR, BWV 541

Die Entstehungszeit dieses - ursprünglich Bachs Reifezeit zugewiesenen Werkes - wird inzwischen um 1716 angenommen. Dem energischen Präludium (Vivace) folgt eine heitere, tänzerische Fuge, die, kurz unterbrochen von dramatisch scharfen Dissonanzen, schnell wieder ihren optimistischen Grundton findet.

PRÄLUDIUM UND FUGE E-MOLL, BWV 548

Dieses Werk zählt zu Bachs umfangreichsten und kraftvollsten Werken. Die dem Präludium folgende Fuge ist die längste, die er je geschrieben hat, und sie stellt höchste technische Anforderungen an den Spieler. Die von Spitta als "zweisätzige Orgelsinfonie" bezeichnete Komposition vereint Züge des Konzertes, der Toccata und der Da-capo-Arie in vollendeter Form.

PRÄLUDIUM UND FUGE C-DUR, BWV 545

In seiner Leipziger Zeit entstanden nur wenige Orgelwerke. Unter ihnen das festliche Präludium und Fuge C-Dur, welches innerhalb des Orgelschaffens Bachs einen besonderen Rang einnimmt. Dem Komponisten gelang in mehreren Umarbeitungen, die letzte wahrscheinlich um 1730, eine vollendet abgerundete musikalische Form in der Kombination verschiedener stilistischer Elemente der Musik für Tasteninstrumente.

PRÄLUDIUM UND FUGE F-MOLL, BWV 534

Auch hier lassen sich stilistische Kombinationen von italienischer und deutscher Form erkennen. Das Thema der fünfstimmige Fuge verleiht ihr einen pathetischen Zug.

FUGE G-MOLL, BWV 578

Dieses häufig gespielte Werk liegt ohne Präludium vor. Das Thema ist melodiös und eingängig; der Aufbau der Fuge und die kontrapunktische Arbeit treten hinter der Anmut des Themas zurück, Diese Fuge gehört ebenfalls in die Jugendzeit des Komponisten.

PRÄLUDIUM UND FUGE A-MOLL, BWV 543

Die beiden Teile dieses Werkes entstanden zu verschiedenen Zeiten, Dennoch sind sie formal und inhaltlich eng verbunden. Die hier vorgestellte Fuge verwendet ein Thema, das aus einer älteren Klavierfuge (BWV 944) hervorgegangen ist.

FANTASIE UND FUGE G-MOLL, BWV 542

Die Entstehung dieses großartigen, ganz im Stil der norddeutschen Orgelschule gehaltenen Werkes wird mit Bachs Bewerbung an Hamburgs Hauptkirche St. Nikolai im Jahr 1720 in Verbindung gebracht. Er hatte dort zwei Stunden vor dem Magistrat und "Vornehmen der Stadt" improvisiert. Aus dieser (letztendlich ergebnislosen) Vorstellung kam das Material, aus dem Bach, zurückgekehrt nach Köthen, die Fantasie und Fuge BWV 542 komponierte. Vor allem die rezitativisch angelegte, leidenschaftliche Fantasie birgt einige der "modernsten" chromatischen Passagen aus Bachs Schaffen.

ALBERT SCHWEITZER

Der am 14. Januar 1875 im elsässischen Kaysersberg geborene Albert Schweitzer ist gleichermaßen als evangelischer Theologe, Arzt, Kulturphilosoph, Organist und Musikforscher bekannt geworden. Der Sohn eines protestantischen Gemeindepfarrers fühlte sich früh zur Musik hingezogen. Bereits mit neun Jahren war er in der Lage, den Organisten seines Heimatdortes Gunsbach zu vertreten. Während seiner Gymnasialzeit in Mülhausen studierte er Orgel bei E. Münch, später dann in Paris bei dem großen französischen Organisten und Komponisten Charles Marie Widor, nachdem er in Straßburg Theologie, Philosophie und Musiktheorie studiert hatte. Er promovierte in Theologie und Philosophie. Neben seiner Tätigkeit als Geistlicher unterrichtete er an der theologischen Fakultät in Straßburg. 1903 wurde er Direktor des Seminars St. Thomas in Straßburg und begann 1905 ein Medizinstudium, dass er 1911 beendete. Seine medizinische Dissertation schrieb er über "Die psychiatrische Beurteilung Jesu". Schweitzer hielt sich um 1905 regelmäßig in Paris auf und war eines der aktivsten Mitglieder der durch seinen Freund Bret in Paris gegründeten Bachgesellschaft, deren Organist er bis 1913 war.

Albert Schweitzer wurde - neben seiner theologischen und philosophischen Lehrtätigkeit - zu einem bedeutenden Interpreten der "Königin der Instrumente". Er setzte sich vor allem für das stilgerechte Musizieren der Musik Bachs ein und war zusammen mit E. Rupp der Hauptvertreter der "Elsässischen Orgelreform". Diese Orgelbewegung zweifelte grundsätzlich an dem romantischen Orgelideal, was sich auf das Spiel ebenso wie auf den Bau und damit die Klanglichkeit von Orgeln bezog. Schweitzer empfand den orchestral geprägten Klang solcher „Fabrikorgeln" mit ihrer exzessiven Dynamik als unzureichend für eine angemessende Darstellung des Orgelwerks Bachs. Als Gegenbild dienten klangästhetisch die Orgeln Silbermanns, die Schweitzer in seiner Elsässer Heimat kennengelernt hatte. Sein musikwissenschaftliches Hauptwerk ist die 1905 erschienene Bach-Biographie von 1905, die aus der Schrift "J. S. Bach, le musicien poète", zu der ihn Widor angeregt hatte, hervorgegangen war. Schweitzer entwickelt hierin bezogen auf den Kosmos der Kantaten so etwas wie ein Affekten-Alphabet, dessen sich Bach in seinen Kompositionen bedient. Ein Jahr später veröffentlichte er eine noch heute relevante Abhandlung über den Orgelbau. Dann begann er mit seiner kritischen Edition sämtlicher Orgelwerke Bachs, der er einige Jahrzehnte widmete.

Nach seiner Promotion als Mediziner ging er gemeinsam mit seiner Frau nach Lambarene, um in der Mission von Andende das erste Hospital aufzubauen, in dem Lepra und Schlafkrankkheit behandelt werden konnten. Bis zum Jahr 1959 verbrachte er viel Zeit in Lambarene; sein längster Aufenthalt währte von 1939 bis 1948. Immer wieder unternahm er Vortrags- und Konzertreisen, um das Geld für seine medizinische Mission zu verdienen.

Albert Schweitzer erhielt 1951 den "Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Im gleichen Jahr wurde er in der Nachfolge Pétains zum Mitglied der "Académie des Sciences morales et politiques" gewählt. Er erhielt den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952. Zu seinem 80. Geburtstag 1955 wurde er aus aller Welt mit Auszeichnungen und Ehrungen überhäuft, darunter der Orden „Pour le Mérite". Am 14. Januar des Jahres 1965 feierte Albert Schweitzer seinen 90. Geburtstag. Am 4. September desselben Jahres starb er in Lambarene, wo er neben seiner Frau beigesetzt wurde.

Quelle: Anonymus, im Booklet


CD 1, Track 7: Präludium und Fuge C-Dur, BWV 545


TRACKLIST


Albert Schweitzer (1875-1965) 

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach 
Organ works by Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

CD 1 

1. Toccata und Fuge D-Moll, BWV 565                    8:54 
   Toccata and Fugue in D Minor, BWV 565 

Toccata, Adagio und Fuge C-Dur, BWV 564 
Toccata, Adagio and Fugue in C Major, BWV 564 
2. Toccata / Toccata                                   7:30 
3. Adagio /  Adagio                                    4:37 
4. Fuge /    Fugue                                     7:48 

5. Präludium und Fuge G-Dur, BWV 541                   9:38 
   Prelude and Fugue in G Major, BWV 541 

6. Präludium und Fuge E-Moll, BWV 548                 16:00 
   Prelude and Fugue in E Minor, BWV 548 

7. Präludium und Fuge C-Dur, BWV 545                   6:57 
   Prelude and Fugue in C Major, BWV 545 

8. Präludium und Fuge F-Moll, BWV 534                 10:15 
   Prelude and Fugue in F Minor, BWV 534 

                                          Total Time: 71:45 

Aufg. ! Recorded in (1, 5, 6, 7, 8) 1935, (2-4) unbekannt ! unknown 

Orgel ! organ: 
All Hallows Church, Barking by the Tower, London (1, 5, 7, 8), 
Pfarrkirche Gunsbach (2-4), 
Silbermann Orgel, St. Aurélie, Straßburg (6) 

CD 2 

1. Fuge G-Moll, BWV 578                                4:07 
   Fugue in G Minor, BWV 578 

2. Präludium und Fuge A-Moll, BWW 543                  7:58 
   Prelude and Fugue in A Minor, BWV 543 

3. Fantasie und Fuge G-Moll, BWV 542                  12:27
   Fantasia and Fugue In G Minor, BWV 542 

4. Choralvorspiel / Chorale Prelude 
   'Liebster Jesu, Wir sind hier', BWV 731             2:53 

5. Choralvorspiel / Chorale Prelude 
   'Jesus Christus unser Heiland', BWV 665             4:11 

6. Choralvorspiel / Chorale Prelude 
   'Christum, wir sollen loben schon', BWV 611         2:27 

7. Choralvorspiel / Chorale Prelude 
   'O Lammm Gottes, unschuldig', BWV 656               9:52 

8. Choral Vorspiel / Chorale Prelude 
   'Schmücke dich, o liebe Seele', BWV 654             7:43 

9. Choralvorspiel / Chorale Prelude 
   'An Wasserflüssen Babylon', BWV 543                 6:00 

                                          Total Time: 57:44 

Aufg. ! Recorded in (1, 3) 1935 - (2, 8, 9) 1936 - (4,5,6,7) 1937 

Orgel ! organ: 
Silbermann Orgel, St. Aurélie, Straßburg (1, 2, 4-9) 
All Hallows Church, Barking by the Tower, London (3) 

(C) und (P): 2003 

CD 2, Track 9: Choralvorspiel 'An Wasserflüssen Babylon', BWV 543



"Un échantillon du chaos?" - "Eine Erprobung des Chaos?"



Goya, Baudelaire und das Beben der Moderne

Francisco Goya: Der Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer, 1868,
Los caprichos, Nr. 43, Radierung, Aquatinta und Grabstichel, 218 x 152 mm.
"Un échantillon du chaos? Eine Erprobung des Chaos?" - so fragt sich Baudelaire in einer prägnanten Skizze über Francisco Goya, welche in einer Abhandlung "Einige ausländische Karikaturisten" in der Zeitschrift Le Présent am 15. Oktober 1857 erschienen war. Wegen seiner skandalösen "Fleurs du mal" war Baudelaire soeben im August wegen der "verderblichen Wirkung der Bilder, die er den Leser sehen läßt" und die somit zur "Aufreizung der Sinne" anstacheln, verurteilt worden. Das Gedicht "Les Phares" ("Die Leuchtfeuer") evoziert Goyas Caprichos als "finstren Albtraum unbekannter Dinge", wo "nackte Dirnen sich die Strümpfe glätten für der Dämonen Glut".

Doch Baudelaires Goya-Skizze geht über solche ruchlos-nächtigen Aufreizungen weit hinaus. Sie handelt von den "grotesken Schrecknissen" des Desolaten, dem von erschütternden Lachkrämpfen durchbebten Chaos abseitiger Gefühle. "Échantillon " entstammt ursprünglich einem alten Maßbegriff, der schließlich als handelsmäßige Kostprobe oder Muster figuriert - aber bei solch fatalen Erwägungen mutet Vorgeschmack oder Erprobung doch zutreffender an. Zugleich ist dies die Kostprobe aus der Quintessenz eines Kapitels in Hans Sedlmayrs "Verlust der Mitte" (1948), jener einst so heftig umstrittenen Abrechnung mit den Anfängen der Moderne im 19. Jahrhundert. Das fünfte Kapitel mit der Überschrift "Das entfesselte Chaos" behandelt - übrigens deutlich fasziniert von den unerhörten Versuchen des 19. Jahrhunderts - u. a. die kritische Form der "Dämonen" bei Goya. In Entsprechung zu Kant bezeichnet Sedlmayr ihn als "Alleszermalmer". Goya sei jener Künstler, der zum ersten Mal "unverhüllt und ohne Vorwand die Welt des Alogischen" darstellte.

Honoré Daumier: Der Albtraum, Lithographie,
erschienen in "La Caricature" am 23. Februar 1832.
Sedlmayr war nicht der erste und nicht der einzige, der in Goya eine Schlüsselfigur der modernen Kunst sah, das bedarf keiner weiteren Erörterung; die Verbindung zu Baudelaire mit dem Stichwort "Chaos" als einem Schlüsselwort allerdings sehr wohl. Für Sedlmayr war Goya primär und prononciert frühestes "Symptom" der Moderne, auch hinsichtlich des "ausgesetzten Künstlers". Eine tiefere Analyse solch künstlerisch problematischen Potenzials, wie sie Sedlmayr noch 1934 so beispielhaft zur Bildstruktur Breughels darlegte, erfolgte nie. Offenbar schien ihm dies ebenso "sinnlos" zu sein, wie die nunmehr darstellungswürdig gewordene "tiefe Erfahrung des Traumhaften, des Sinnlosen" an sich. Es sei ganz falsch, hier mit "harmlosen idealistischen Erklärungen" einen moralischen Sinn der Besserung und Belehrung unterzuschieben, als könne man diesen allegorisch oder metaphorisch entziffern. Vielmehr erscheine mit Goya das Dämonische nicht mehr in objektivierbarer Weitläufigkeit; jetzt sehe sich der Mensch in seiner "Seele", seiner eigenen Innenwelt, in hilfloser Verzweiflung dämonischen Kräften ausgeliefert, denen er rettungslos unterliegt. In der Schlußbemerkung zu den Dämonen Goyas verweist Sedlmayr auf jenes Blatt der "Desastres de la guerra", das einen Mann, den Menschen schlechthin, knieend vor dem Dunkel des Nichts zeigt - eine Erinnerung an Christus am Ölberg, wo der tröstende Engel fehlt.

In einem anderen Abschnitt dieses fünften Chaos-Kapitels geht es um eine weitere Signifikanz: "Der entstellte Mensch (die Kreatur)". Da ist insbesondere von Daumier die Rede, bei dem die Karikatur nunmehr als eine eigene Gattung erscheint, als "Zentralgebiet des Schaffens für einen großen Künstler". Anfangs zeigte die Karikatur als "Maske" die frühe Stufe Daumiers. Doch auf ihrem Gipfel werde sie zu einem in die Welt des Menschen projizierten Pandämonium von ebensolcher Form, "die das mit Goya innerweltlich gewordene Höllenbild " angenommen habe. Diese säkularisierte Hölle stehe durchaus im Zeichen des Komischen; solche Möglichkeit fehle jedoch bei Goja durchaus: "unmöglich ,im Ernst' seine Visionen als komisch aufzufassen".

Hält man nun mit den zeitnahen, thematisch einschlägigen Texten Baudelaires fragende Rücksprache, findet man dort verblüffenderweise wesentliche Bestandteile von Sedlmayrs originell konstruierter Polemik in einem ganz anders entworfenen Gedankenplan wieder. Baudelaire beabsichtigte, mit der Schrift "De l'essence du rire" ("Vom Wesen des Lachens", 1855) und den Betrachtungen über französische und ausländische Karikaturisten (1857) ein zusammenhängendes Opus zu schreiben, das Fragment geblieben ist; man kann mit Fug diese Textzeile als gedanklich erwobene Einheit verstehen und aufeinander beziehen. Offenbar versuchte sich Baudelaire an einer ästhetisch-philosophischen Kritik der verschiedenen Kategorien des Komischen, basierend auf Erscheinungen der damals "modernen" Karikatur. Er wollte wohl damit eine eigene, extreme Ausdrucksform etablieren und vor allem künstlerisch potenzieren. Sedlmayr addierte (d. h. zitierte) bei seiner Abrechnung mit der Moderne dann daraus unterschiedliche, für ihn signifikante Aspekte, um durch solche quersummierende Kritik zu einem Resümee der "Symptome" zu kommen.

Francisco Goya: Poltergeister, 1868, Los caprichos,
Nr. 49, Radierung und Aquatinta, 217 x 152 mm,
Fundación Juan March, Madrid.
Es scheint also angezeigt, weniger die zwielichtig-aufklärerischen Düsternisse Goyas als unmittelbares "Symptom" fundamentaler Seelenerschütterung zu verabsolutieren, als vielmehr dies "échantillon du chaos" Baudelaires als das strukturelle Umfeld einer provokanten Ästhetik zu sondieren. Denn wie und was frappierte den so kompromißlos "modernen" Spürsinn Baudelaires bei der Betrachtung von Goyas Phantasmagorien? Wurde da nicht erst durch gedankliche Potenzierungen eine ästhetisch entscheidende Ausrichtung bestimmend? Tatsächlich erweist die bildliterarische "Osmose" zwischen Goya und Baudelaire eine der künftigen Moderne eigentümliche Signifikanz. Baudelaire war nämlich der erste, der sich Goyas Kunst düsterer Graphik in künstlerischer Weise bemächtigte, indem er bestimmte Traumstrukturen ästhetisch radikalisierte; so kann man wohl sagen, daß zwei kongeniale, doch auf unterschiedlich hellsichtig-halluzinatorische Weise ins Dunkel finsterer Gestalt-Weiten blickende Künstler sich in der Konvergenz ihrer dämonischen Gesichter geisterhaft begegneten. Kaum erstaunlich, daß dies auf einem Terrain geschah, das als spöttisch-ironisches, höchst schwierig zu definierendes Reservat der bildenden Kunst sich in vielerlei extravaganter Wechselgestalt anzupassen versteht. Seine erschreckende Abseite voll glühend-eisiger Abgründigkeit wird meist etwas unterschätzt, wenn nicht gar verkannt: das Gebiet des Komischen umfaßt nämlich auch einiges Höllisches.

In Spanien habe ein seltener Mann der Komik neue Horizonte eröffnet - mit dieser neuesten Nachricht setzt der Goya-Essay Baudelaires ein. Er verweist kurz auf einen "ausgezeichneten Artikel" Theophil Gautiers, der damit beweise, "derartige Naturen zu verstehen". Er, Baudelaire, wolle nur noch etwas über das "so seltene Element, das Goya in die Komik eingeführt" hat, hinzufügen: "Ich möchte über das Phantastische sprechen." Der Blick sei es, den Goya auf die Dinge werfe, durch den er alles von selbst ins Phantastische übersetze. Damit erzeuge er "jene Atmosphäre des Phantastischen, die alle seine Sujets umfließt". Es liege darin "ein gewisses Etwas, das jenen seltsamen periodischen oder chronischen Träumen gleicht, die regelmäßig unseren Schlaf befallen".

Honoré Daumier: Im Alter wird der Teufel Eremit, Lithographie,
 erschienen in "La Caricature" am 26. März 1835.
Mit diesem Zitat charakterisiert Sedlmayr Grandvilles Traumsequenzen und verkennt damit das Wesentliche dieser umschreibenden Vorstellung: Baudelaire sprach Grandvilles die kleinmeisterliche Genauigkeit eines Stenographen zu. Eben diese traumatmosphärische Phantastik, die Goyas Sehweise hervorruft, berührt den zentralen, komplex sich verästelnden nervus rerum, den Reflexpunkt von Baudelaires Reflexionen. Sie stehen in signifikantem Zusammenhang mit der erwähnten Abhandlung über das Wesen des Lachens. Darin unterscheidet Baudelaire zwischen dem "absolut" Komischen und einem "gewöhnlich" Komischen, wobei letzteres das ausdrücklich (significatif) Komische ist; diese Komik ist von verständlicherer Art und leicht zu analysieren, da sie Kunst und moralische Idee zeigt. Ihr entspricht die französische Manier, ihr bester Ausdruck findet sich bei Molière. Im Essay über die französischen Karikaturisten sieht Baudelaire konsequenterweise bei Daumier "gewisse Beziehungen zu Molière. Wie jener geht er stracks auf sein Ziel los. Der Grundgedanke tritt sogleich hervor. Man schaut hin, und schon hat man begriffen."

Für Baudelaire waren allerdings einige Formvoraussetzungen noch selbstverständlich. Insbesondere die der "aufreizenden und unseligen Birne". Sie kennzeichnete aufgrund der ähnlichen Kopfform als "karikaturistische" Formsignatur den Bürgerkönig Louis Philippe. Daumier war nicht ihr Erfinder, aber ihr entscheidender Propagandeur. Ohne weiteres begreift man jene bedrückte Siesta des durch seinen Bauch mit der Birne formvermählten Bourgeois inmitten entsprechend durchvariierter Polster als komische Konfiguration. Daß dieser Birnen-Albtraum von 1832 den ehemaligen Parteigänger Louis Philippes und späteren Liberalen, den einstigen Helden des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, General Lafayette, beschwert, ist gewiß informativ, ändert prinzipiell aber nichts an der Struktur dieser Komik. Baudelaire sieht Daumier als "großen Karikaturisten", dessen Zeichenkunst die eines großen Meisters sei. Doch als leidenschaftlicher Liebhaber der Natur hätte er Mühe, "sich zu einer absoluten Komik zu erheben" - wohlgemerkt "erheben"!

Francisco Goya: Sie erkennen sich nicht, 1868,
 Los caprichos, Nr. 6, Radierung und
Aquatinta, 219 x 153 mm,
Fundación Juan March, Madrid.
Baudelaire setzt gegen diese "ausdrückliche", sozusagen vernünftig erheiternde Komik das Extrem ihrer Entfesselung: die "absolute" Komik. Diese erscheint schlechthin im Grotesken, dessen Beglaubigung ein heftig ausbrechendes Gelächter ist. Insbesondere gilt dies bei grotesken Fabelwesen, welche nach den Gesetzen des gesunden Menschenverstandes keinerlei vernunftgemäße Lebensberechtigung haben. "Sie erregen in uns eine so tolle Lustigkeit, daß wir vor nicht enden wollenden Lachkrämpfen ganz hilflos sind." Es ist das Lachen der menschlichen Überlegenheit über die Natur. Das ist zweifelsohne ein forciertes, vielleicht sogar ein bewußt intellektuelles Konstrukt, welches erst aus seiner extremen Gegensätzlichkeit zu dem von Baudelaire subtil poetisierten kindlichen Lachen verständlich wird. Dieses Lachen gleicht nämlich einer Blüte, die sich auftut, ist die Freude des Empfangens, des Atems, des Sich-Öffnens, um zu leben und zu wachsen: "Es ist eine pflanzliche Freude." Die "absolute Komik" der Groteske erhebt sich demgegenüber eigenschöpferisch über die Natur; sie ist ihr Gegensatz, und doch paradoxerweise als verbotene Frucht aus der pflanzlichen Unschuld gereift. Denn das Komische ist schließlich "eines der unverkennbar satanischen Merkmale des Menschen und einer der zahlreichen Kerne des symbolischen Apfels".

Soweit also eine bündige Zusammenfassung dieser geistreichen, aber auch auf recht exzentrische Weise miteinander verknüpften Betrachtungen. Diese Textstruktur hat die Eigenlogik des Sprunghaften, darin das Referierte im Kommentieren ein neues, eigenes Feld eröffnet; man kann dies nur auf ähnlich synthetisierende Weise darlegen. Baudelaires Verfahren folgt und ähnelt hierin seinem Kronzeugen für derartige Vorstellungen absoluter Komik mit konvulsivischer Heiterkeit: dem wunderbaren E.T.A. Hoffmann. Der kommt aus dem "verträumten Deutschland, wo alles ernst, tiefsinnig und exzessiv ist". Bei diesem Deutschen findet sich Einzigartiges: eine Mischung des absolut Komischen allerhöchsten Grades mit einer Dosis signifikanter Komik. Die moralische Bedeutung sei unverkennbar; ja, man glaubt es mit einem tiefsinnigen Physiologen oder Irrenarzt zu tun zu haben, den es freut, sein Wissen in ein poetisches Gewand zu kleiden. Vor allem die "Prinzessin Brambilla" (1820), "ein wahrer Katechismus dieser Ästhetik", entzückt Baudelaire umso mehr, als Hoffmann dieses "exzentrische Drama" sorgfältig kontrastierend in den wirbelnden Karneval des römischen Corso eintaucht, wo das lärmende, sorglos-vergeßliche Italien sich voll unschuldiger Komik selbst feiert - laut Untertitel "Ein Capriccio nach Jakob Callot".

Francisco Goya: Gut hochgezogen, 1868,
Los caprichos, Nr. 17,
Radierung, Aquatinta und Grabstichel,
 219 x 153 mm, Fundación Juan March, Madrid.
Mit Callot wiederum, meint Baudelaire, habe der italienische Narrenspaß durch die französische, signifikante Geistesbestimmtheit ihren Meister gefunden. Die Spanier seien für das Komische hochbegabt, doch sie verfielen rasch ins Grausame und ihre grotesken Phantasien enthielten oft etwas Finsteres. Und in der Tat ballt sich in Goyas Caprichos das Zwielichtige zwingend zu Finstrem und Düstrem zusammen: eine Geisterstunde greller Phantasmagorien. Das Seherlebnis solcher Traum-Gesichte berührte den oben schon erwähnten nervus rerum, den zentralen Reflexpunkt von Baudelaires ästhetischen Reflexionen. Weder absolute noch signifikante Komik kann er bei Goya erkennen - bisweilen tauche er jedoch ins Grimmig-Komische. Aber das Phantastische finde sich vor allem in "Los Caprichos". Als idealen Betrachter stellt sich Baudelaire einen neugierigen Amateur vor, der keinerlei Ahnung von den politischen Anspielungen hat, welche z.B. die Königsfamilie betreffen. Aber so würden die Blätter in ihrer ganzen Machart, mit ihrer "atmosphère fantastique" auf dem Grunde seines Gehirns eine lebhafte Erschütterung auslösen ("il éprouvera toutfois au fond de son cerveau une commotion vive"). Baudelaire geht es also einzig um die unterschwellige, ganz unvermittelt-"unwissende" Wahrnehmung. Durch das Auge wird das Innere schockartig berührt, das Unterbewußtsein bebt.

Mit diesen ästhetischen Absichten unterläuft er - unwissentlich - die programmatische, zentrale Warnung der Caprichos. Exemplarisch hierfür steht das ursprünglich als Titelblatt vorgesehene mehrdeutig-sinistre Capricho Nr. 43, "Der Traum (sueño) der Vernunft gebiert Ungeheuer". Die bekannten drei zeitgenössischen Capricho-Kommentare (Kommentar A nach der Besitzerfamilie Ayala, P im Prado und BN in der Biblioeca Nacional Madrid) wägen mehr oder weniger schwankend den Beistand der Vernunft gegen die irrende Wirrnis visionärer Phantastik ab. Baudelaire erwähnt dieses Capricho nicht. Aber sein Spürsinn für tiefergründende Strukturen erahnt ganz allgemein die doppelte Determiniertheit der spanisch-goyesken Weltbetrachtungen. Er umschreibt sie so: Goya sei ein gewaltiger, oft erschreckender Künstler, der die handfeste spanische Satire des Cervantes mit einem höchst modernen Geist vereint. Er habe nämlich "die Liebe zum Unfaßlichen (l'amour de l'insaisissable), das Gefühl für heftige Kontraste (le sentiment des contrastes violents)" sowie für die grauenvollen Zerrbilder (épouventements) aus der Natur und menschlicher Physiognomie.

Francisco Goya: Wer könnte das glauben?, 1868,
 Los caprichos, Nr. 62,
Radierung, Aquatinta und Grabstichel,
 209 x 153 mm, Fundación Juan March, Madrid.
Damit aktualisiert Baudelaire umwertend jene alte Duplizität zwischen Sancho Pansa - der bodenständigen Satire Spaniens - und Don Quixote, poetisch umweht und verfolgt vom allenthalben grimassierenden Wahnwitz. Eine exemplarische Veranschaulichung dieser Gegensätzlichkeit zeigt die von der unheilschwangeren Birne wortwörtlich "Karikatur"-beschwerte Siesta Lafayettes gegenüber Goyas schlafentfesselten Traummonstern - unerachtet der ebenso beispielhaften französischen "deutbaren" und der spanischen "absolut" dämonischen Komik. Baudelaire erwähnt zwar bei Goyas Mönchs-Karikaturen den aufklärerischen Grundzug - Voltaire hätte ihm sicherlich dafür gedankt -, doch "alle die Ausschweifungen des Traumes" sind ihm das eigentliche, immer höher sich potenzierende Faszinosum. Schon wie er diese "Möncherei" aufzählt, ist bezeichnend: "Gähnende Mönche, verfressene Mönche, mörderische Dickschädel, die sich zur Matutin rüsten, heuchlerische, listige und böse Köpfe wie Raubvogelprofile" - um dann ausführlich zum "Hexen- und Teufelwesen" überzugehen. Auch diese "Poltergeister" sind gemeint: ein satanisch verzerrter Augenfraß bis hin zum "zähnefletschenden" Mauergitter. Dieses Blatt ist eine physiognomische Verkehrung klösterlicher Züge ins diabolische Höllengrinsen.

Demgegenüber wird Daumiers Mönchstravestie mit Louis Philippe und Talleyrand (1835) von subtil wissender "Zweifelhaftigkeit" bestimmt: "im Alter wird der Teufel Eremit". Während La Liberté mit Christus gleichgesetzt unter der Tafel vom Juli 1830 den Erlösungstod stirbt, huldigen ihr die heuchlerischen Kuttenträger. Hier ist Daumier der "bewegliche Künstler mit der Sorgfalt eines Lavater", wie Baudelaire erkannte. Der scheinheilig mit der Kirche versöhnte, mit den Insignien seiner geschmeidigen Karriere gezierte Talleyrand trägt Bocksfuß und Hörner sowie den verräterischen Satansschweif der "Cordeliers". Wie bei Louis Philippe bezieht sich dies auf das Kloster, in dem der revolutionäre Club der "Jakobiner" einst tagte. Die sukzessive Entlarvung der "Bettelmönche" vollzieht sich stückweise, wie beim geldzählenden Rosenkranzgebet - ganz im Gegensatz zur unmittelbaren, schlagartig enthüllenden Grotesk-Komik bei Goya.

Doch gibt es auch ironische Caprichos auf die illusionäre Welt barocker Bizarrerie. Capricho Nr. 6 "Sie erkennen einander nicht" zeigt ausgesprochen pittoreske Staffagefiguren. Der Prado-Kommentar erklärt die Maskerade: "Alles ist vorgespiegelt. Alle wollen so erscheinen, wie sie nicht sind; alle täuschen und niemand kennt sich selbst." Es verbinden sich hier spanischer Barock-Desengano mit den Reizen eines tiepolesken Mummenschanz-Caprichos. Bemerkenswert ist der psychologisierende Zug, welcher von frappanter Unbestimmtheit ist. Ein suchend-fragender Maskenblick auf eine holde, verlarvte Leere, ein aufgesetzter Ingrimm schwankt darüber hin.

Francisco Goya: Noch immer gehen sie nicht weg,
 1868,Los caprichos, Nr. 59, Radierung, Aquatinta
und Grabstichel, 219 x 152 mm,
Fundación Juan March, Madrid.
Solch hübsch fragwürdige Maskerade weicht der kalten Faszination lasziver "Anzüglichkeit" in Capricho Nr. 17. "Bien tirada está - gut hochgezogen" lautet der doppelsinnige Titel, welcher sich auf den strammen Strumpf und das gut gewachsene Mädchen gleichermaßen bezieht. Eine Frivolität, die Baudelaire nach all den "Ungeheuerlichkeiten der Halluzination" pikant betört: "und dann all diese weißen, schlanken Spanierinnen, die von uralten Vetteln gewaschen werden", sei es für den Hexenritt, sei es für die Prostitution, diesen "Hexensabbat der Zivilisation" .

Einen Einfluß Theophile Gautiers auf Baudelaires Goya-Betrachtung wird besonders hier Manifest. Auf Gautier, dem die "Blumen des Bösen" gewidmet sind, weist Baudelaire ja anfangs kurz hin. Dieser hatte in der Beschreibung seiner Spanienreise "Tra los montes" (1843) seine "Entdeckung" Goyas ausführlich geschildert, desgleichen in der "Voyage en Espagne" (1845) bzw. einem Graphikkatalog zu Goya von 1842 (gemeinsam mit Eugène Piot). Baudelaire schuldet Gautier Erkleckliches, nicht nur solche hübsch anzusehenden "Sabbat"-Betrachtungen. Gautier historisiert diese freilich mit einer gebildeten Referenz auf die heuchlerische Kupplerin Mazette in "Les Satyres" von Mathurin Regnier (ab 1608). Einen wirklich künstlerischen Blick beweist er in der Abgrenzung Goyas gegenüber Callots präziser Manier: "tiefdunkle Nächte, worin ein greller Lichtstrahl fahle Silhouetten von seltsamen Phantomen entwirft". Andererseits entdeckt Gautier eine so "einzigartige Mischung" aus Rembrandt, Watteau und Rabelais mit starker Prise picaresken Witzes aus Cervantes, daß diese Kunst nur noch aus zahlreichen Ingredienzien zu bestehen scheint. Gautier sieht viel, und er weiß etwas zu viel.

Umso prägnanter versteht es Baudelaire, daraus die für seine Absichten geeigneten Gesichtspunkte aufzugreifen. Wahrscheinlich entwickelt er sogar aus einer Nebenbemerkung Gautiers die Affinität zu E. T. A. Hoffmann. Gautier: "Wir sagten, Goya sei ein Karikaturist, weil uns ein passenderes Wort mangelt. Es ist Karikatur in der Art E. T. A. Hoffmanns, wo sich das Phantastische immer mit dem Kritischen mischt, und oft bis zum schmerzlich Umdüsterten (lugubre) und Schrecklichen geht." Noch einiges "Ähnliche" mehr mutet bei Gautier wie ein Vorentwurf für Baudelaire an. Doch insgesamt erscheint Goya bei ihm von anderer, härterer Ausprägung. Er wird nämlich radikal modernisiert. Gautier rückt Goya nach poetisch eindrucksvoller Vergegenwärtigung in eine geradezu nekrophil-romantisehe Ferne: "In Goyas Grab liegt die alte spanische Kunst beerdigt." Dieser Künstler sei gerade noch zur rechten Zeit gekommen, um das spanische Lokalkolorit mit all den Majos, Mönchen, Matadoren, den Banditen und Hexen festzuhalten. "Seine Karikaturen werden bald historische Denkmäler sein."

Anders als mit solch nostalgischem Rückblick auf ein romantisch ruchloses Spanien beugt sich Baudelaire über die ihn widerspiegelnden Traumgesichte einer abgründig neuen Psychomachie. Denn bezeichnenderweise entsinnt er sich vor allem zweier außerordentlicher Blätter: Das eine ist Capricho Nr. 62 "Quien lo creyera" - "Wer könnte das glauben". Es "stellt eine phantastische Landschaft vor, ein Gemisch von Wolken und Felsen. Vielleicht ein unbekannter, gottverlassener Winkel der Sierra? Ein Vorgeschmack des Chaos? Und in diesem schauerlichen Theater findet ein erbitterter Zweikampf zwischen zwei in Lüften schwebenden Hexen statt. Die eine sitzt rittlings auf der anderen, schlägt auf sie ein, überwältigt sie. Die beiden Ungeheuer wälzen sich durch finstere Luft. Alle Scheußlichkeiten, jeder sittliche Schmutz, alle Laster, die Menschengeist ersinnen kann, sind ihnen ins Gesicht geschrieben, halb Mensch, halb Tier, wie es der Künstler so häufig mit unerklärlicher Meisterschaft zu zeichnen pflegt."

Francisco Goya: Nichts. Es wird sich zeigen, 1868, Los desastres de la guerra,
 Nr. 69, Radierung, Aquatinta, Lavis und Grabstichel,
 155 x 201 mm, Fundación Juan March, Madrid.
Baudelaire fasziniert also die Inkarnation des Üblen schlechthin, die Offenbarung des Gemeinsten: Taumel, Wut und Abgründiges, wobei er die beiden schattenhaft auskrallenden Raubtiermonser ganz außer acht läßt. Vielmehr sugeriert sein Gedächtnis chaotische Raumenergien, zwittrig und aggressiv, in denen wutentbrannte Monstrositäten in einem viehischen Akt sich bekämpen. Dieses Blatt bildet denn auch die grausame Folie für das Gedicht "Duellum" in den "Fleurs". Da kontrastiert jugendliches Ritterspiel mit dem, was dann übrigbleibt: scharfer Nagel und Zahn "für die Wut von Lieb erbittert". Das Hochgemute ist in eine höllische Schlucht gesunken, dort "laß, Grausame, uns reulos niedergleiten / Daß unser Haß durchglüh die Ewigkeiten". Dergleichen Niederungen werden dann umso mehr durch Wort- und Klangzauber erhöht. Baudelaire geht es nicht um getreue Abschilderung.

Entlammte die Phantastik dieses Caprichos die Sprachglut für Raserei und Qual, so verflackern die Worte beim anderen Blatt. Da vermengt Baudelaire die drohende Zermalmung von Capricho Nr. 59 "Noch immer gehen sie nicht weg" mit der sinistren Sinnverwesung im "Nada" - Blatt Nr. 69 der Desastres "Nichts. Es wird sich zeigen". Zweifellos überlagerte Gautiers Schreckensbeschwörung bei den beiden Blättern Baudelaires Erinnerung. Er entsinnt sich eines Wesens, einer "Monade", die sich als gepeinigte Seele aus dem Grab winden will, während eine Unzahl niederträchtiger Gnome, Wächter des Todes, die halbgelüftete Grabplatte niederdrücken. Gautier kannte vermutlich eine Vorzeichnung, Baudelaire aber konnte dieses Blatt noch nicht kennen, da es erst ab 1863 gedruckt wurde. Capricho Nr. 59 ist für Gautier von düsterster Poesie zu bitterster Verhöhnung der Toten; das "Nada" -Blatt fiel ihm wegen seiner mysteriösen Ungewöhnlichkeit auf, die unwillkürlich Entsetzen erregt. Bei beiden zitiert er Dantes schwarze Schrecknisse herbei. Er malt mürbe und gewaltsame Einzelheiten aus, um das "Nada" des Gerippes gehörig zu garnieren. Baudelaire dagegen erwägt die bedrückende Todeslast auf einer einsam verzweifelten Seele als einen Albtraum, den nicht einmal eine "Nada" fixiert, sondern der "im Schrecken des Vagen und Unendlichen" schwankt.

Francisco Goya: Schaut nur, wie gewichtig,
1868, Los caprichos, Nr. 63, Radierung,
Aquatinta und Kaltnadel, 215 x 163 mm,
 Fundación Juan March, Madrid.
Aufs Ungeklärte, aufs Chaotische ist Baudelaires Sinn gerichtet, hin zu jenen Bereichen, die an das Unzugängliche grenzen. Denn dort, wo Goyas Blick die erklärten Peripherien der Vernunft erkundet, und diese Grenzgefilde mit karikierten Grenzgebilden bevölkert, wo die verständige Vernunft sich in den traumverworrenen Phantasmagorien des Abseitigen zu verirren droht, da grimassiert die satanische Gegenwelt Baudelaires. Die Ankündigung der Caprichos im "Diario de Madrid" (1799) betont die Absicht, mit diesen Absonderlichkeiten "Stoff für das Lächerliche zu liefern und zugleich die künstlerische Phantasie anzuregen". Unter dem aufspürenden Blick Baudelaires wird diese Doppelbödigkeit programmatisch. Allerdings ohne die geringste Spur der darin intendierten moralischen Aufklärung. […]

Im faszinierten Hineinsehen in diese unfaßlich-vieldeutige Unheimlichkeit wird das statische Bewußtsein unterminiert; jener psychische Tremor der "lebhaften Erschütterung" verursacht den Einbruch ins Unterbewußte, Unterschwellige, tief unterhalb der wachenden "Aufklärung". Das Lastende, Albtraumhafte und - im schroffsten Kontrast dazu - der Schock rasender Wut werden leitmotivisch: Saturnisches und Satanisches. Das Erstere beweist die artistische "Traumarbeit" Baudelaires, der die eseltragenden Eseltreiber (Capricho Nr. 42), Motiv einer verkehrten Welt, mit den monströsen Hexern im Capricho Nr. 63 kreuzt. Ihnen begegnet im Prosagedicht "Jedem seine Chimäre" (Nr. VI, 1869) das poetische "Ich" in einer endlosen staubigen Ebene. Unter grauem Himmel ziehen gebeugte Männer mit riesigen Chimären auf dem Rücken dahin, sodaß es an kriegerische Schreckhelme erinnert. Bedrückt und voller Ergebenheit, zu ewigem Hoffen verdammt, entschwindet dieser Zug, von einem unwiederstehlichen Drang getrieben, im Irgendwo. In lastender Gleichgültigkeit, schwerer noch als die erdrückenden Chimären, bleibt das "Ich" zurück.

Francisco Goya: Spanisches Vergnügen, 1825, Los toros de Burdeos, Nr. 16,
 Lithographiekreide und Schaber, 300 x 410 mm, Calcograffa Nacional,
Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid.
Das gegensätzliche Leitmotiv bezeugt ein Blatt der späten Tauromachien, betitelt" Dibersión de Españia" (1825), worin Goya die Volksbelustigung als einen Bannkreis in Angst und Hohn demonstriert. Baudelaire greift einen Ausschnitt dieses "bewunderungswürdigen Tohuwabohus" auf: Vorne hat ein wütender Stier - einer, der seine Wut noch an Toten austobt - die Hinterbacken eines Kämpfers entblößt, der, vom wilden Stier bedrängt, "sich mühselig auf den Knien dahinschleppt". Aber "inmitten des Gemetzels" läßt dies die Zuschauer ungerührt. Nur diesen schockierenden Ausschnitt sieht Baudelaire, nicht das von Goya aufgeschäumte Rundum, diese bedenkliche "Massierung" einer peripheren Menschenmeute. Doch immerhin sind es noch miteinander verbundene Individuen, ein Kreis voll Hohn, feigem Zaudern und Gleichgültigkeit, in dessen Mitte die Gewalt der Stiere herrscht.

Mit Baudelaire'schem Spürsinn hat Walter Benjamin dessen Modernität im Empfinden des "Choks" erkannt. Er weist auf Phänomene hin, die man im Ansatz schon bei Goya feststellen kann. Etwa, daß es ihm, selbst dem Schrecken preisgegeben, nicht fremd sei, ebenfalls Schrecken hervorzurufen. Die "Chokerfahrung" im Herz dieser Artistik bestimmt ihre "Faktur": das bezeugen die "unterirdischen Stöße", die den Vers Baudelaires erschüttern. Bei seinen "Gedichten in Prosa" träumt er davon, daß diese sich "den lyrischen Regungen der Seele" anpassen: "dem Wellenschlag der Träumerei und den Zuckungen des Bewußtseins". Von diesen "soubresauts de la conscience" handelt dieser Beitrag. Den Doppelsinn dieser Worte kann man auch als "jähe Ängste des Gewissens" wiedergeben. Und das verdoppelt auch die Dimension des "Abgründigen", das er bei Goya empfand. Am 23. Januar 1862 notierte Baudelaire in den "Fusées", daß er seelisch und körperlich immer die Empfindung des Abgrundes gehabt habe. Damals entstand das Sonett "Der Abgrund", dessen poetische, definierte Formvollendung von solchen Worten durchbebt wird:

"Die Angst vorm Schlaf ist wie die Angst vor einem Schlund / Den wüstes Grauen füllt und ohne festen Grund".

Quelle: Ullrich Nefzger: "Un échantillon du chaos?" - "Eine Erprobung des Chaos?". Goya, Baudelaire und das Beben der Moderne. In: Belvedere. Zeitschrift für bildende Kunst. ISSN 1025-2223. Heft 1/2001, Seite 20 - 33 (geringfügig gekürzt).

Ulrich Nefzger lehrt seit 1987 Allgemeine Kunstgeschichte an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Sein spezielles Forschungsinteresse gilt dem strukturellen Zusammenwirken von Bildgestalt und Ikonologie. Dies hat er u.a. in Untersuchungen zu Velazquez, Max Beckmann und Franz von Stuck thematisiert.


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Als bisher einziges Orgelstück wurden in der Kammermusikkammer Girolamo Frescobaldis »Musikalische Blumen« veröffentlicht.

Aber einen der vielen Verweise zu Johann Sebastian kann ich hier hinsetzen: Ich nehme Wanda. »Mais où sont les neiges d'antan?«

Francisco de Goya als Hofporträtist und Zeitgenosse von Luigí Boccherini (mit dessen Opus 23).


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Reposted on December 23th, 2017

18. Februar 2014

Das Wohltemperierte Klavier (Edwin Fischer, 1933-36)

Bachs zweibändige Sammlung mit 48 Präludien und Fugen gilt nach einem Ausspruch Hans von Bülows als das Alte Testament der Klavierliteratur. Die Hommage an die damals jüngst erfundene temperierte Instrumentenstimmung ist nicht nur als theoretisches Lehrwerk über Satztechnik durch alle Tonarten anzusehen, sondern enthält auch ausdrucksstarke Passagen von zeitloser Originalität.

Während Bachs früher Schaffensphase war noch die mitteltönige Stimmung bei Tasteninstrumenten verbreitet, in der vom C aufsteigend alle großen Terzen rein gestimmt waren und sich die anderen Intervalle unterschiedlich unsauber darum herum gruppierten. Damit ließen sich nur die ersten fünf Tonarten in jeder Richtung des Quintenzirkels halbwegs sauber spielen. Bach bewegte sich daher in seinen ersten Kompositionen wie seine Zeitgenossen ausschließlich im Bereich von C-Dur und den Kreuztonarten bis E-Dur sowie den B-Tonarten bis höchstens As-Dur und deren parallelen Molltonarten.

Bereits im ausgehenden 17. Jahrhundert begann der Orgelbauer Andreas Werckmeister an einer Instrumentenstimmung zu tüfteln, die das pythagoreische Komma, also die natürliche Unstimmigkeit innerhalb der Oktave, gleichmäßiger auf alle Intervalle verteilte. Diese temperierte Stimmung ermöglichte endlich auf Tasteninstrumenten ein relativ wohltönendes Spiel in allen Tonarten und auch erstmals Tonartenwechsel ohne auffällige Missklänge.

Das Wohltemperierte Klavier enthält von jedem Grundton aus je ein Präludium und eine Fuge in der Dur- und der Molltonart, wobei die Reihenfolge vom C aus in Halbtonschritten aufsteigt. Während Band I sich als geschlossener Zyklus von Lehrstücken präsentiert, erscheint der zweite eher als freie Sammlung von Werken aus unterschiedlichen Schaffensphasen.

Bach schrieb den ersten Teil in den Jahren 1717 bis 1722, den zweiten Teil stellte er erst 1740/42 zusammen. Seit August 1717 stand er nach anstrengenden Jahren als Hoforganist in Weimar im Dienst des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen, der ihm endlich ausreichend Zeit für seine Kompositionen ließ. Für die Kinder, sechs hatte er bereits mit seiner ersten Frau Maria Barbara, schrieb Bach spezielle Werke für den theoretischen Unterricht, da es seinerzeit noch keine pädagogische Klavierliteratur gab.

CD 1 Track 4: Präludium und Fuge in cis moll BWV 849


In diesen Notenbüchlein finden sich einige Fragmente der später in das Wohltemperierte Klavier aufgenommenen Stücke, allein elf der Präludien sind in ihrer Erstfassung im Klavierbüchlein für den damals neunjährigen Wilhelm Friedemann Bach von 1720 enthalten.

Bach beschränkte sich zwar darauf, die formalen Vorlagen nur des Präludiums und der Fuge zu verwenden, diese führte er jedoch mit allen nur denkbaren Stilmitteln mit großer Variationsvielfalt zur Perfektion. Während manche kurzen Präludien allein ihre Funktion als Einstimmung auf die Fuge erfüllen, sind einige selbst schon kleine Meisterwerke, die sich als eigenständige Vortragsstücke eignen.

Das eröffnende C-Dur-Präludium wirkt schlicht und klar, perlende Akkorde über einem Generalbass verleihen ihm eine sanfte und eingängige Wirkung, obwohl ständige Harmoniewechsel bei aller Einfachheit für junge Pianisten auch ihre Übungszwecke erfüllen. Durch die Bearbeitung von Charles Gounod zu „Ave Maria“ avancierte es im 19. Jahrhundert zum Klassik-Hit. Das anschließende Präludium in C-Moll dagegen wurde zu den am häufigsten gespielten Unterrichtsstücken Bachs, nicht zuletzt da Carl Czerny es als ideales Lehrstück für das Zusammenspiel der Hände propagierte.

Auch bei den Fugen wechseln sich hochkomplexe durchorganisierte Stücke in Vollendung der kontrapunktischen Technik mit stimmungsvoll melodiösen Kompositionen ab. Dabei finden sich sämtliche Formvarianten von der zweistimmigen bis zur fünfstimmigen Fuge, während auch die Anzahl der Themen zwischen einem und drei variiert.

Das Wohltemperierte Klavier beeinflusste wie kaum ein anderes Werk das Schaffen der nachfolgenden Generationen und bestimmte grundlegend die Kompositionen der Klassik. Mozart setzte einige Fugen für Streichquartett und Streichtrio um, später ließ sich auch Frédéric Chopin von dem großen Vorgänger zu seinen Préludes inspirieren. Im 20. Jahrhundert entwickelten Paul Hindemith mit dem Klavierzyklus „Ludus Tonalis“ und Dmitri Schostakowitsch mit seinen 24 Präludien und Fugen op. 87 moderne Nachbauten der Bachschen Architektur.

Unter den unzähligen hörenswerten Aufnahmen des Zyklus, der sowohl auf dem Cembalo als auch dem Klavier gespielt wird, gelten bis heute die Einspielungen von Edwin Fischer aus dem Jahr 1936 und von Glenn Gould 1975 als Meilensteine. Beide hauchten mit ihren spezifischen Interpretationen dem Werk Leben ein und erhoben es weit über das pure Lehrstück hinaus.

Quelle: Elke Geyer: Das Wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach

CD 2 Track 5: Präludium und Fuge in h moll BWV 869


TRACKLIST

Johann Sebastian Bach

DAS WOHLTEMPERIERTE KLAVIER
48 Präludien und Fugen BWV 846-893
Historische Gesamtaufnahme

THE WELL-TEMPERED CLAVIER 
48 Preludes and Fugues BWV 846-893
Historic Complete Recording


CD 1

TEIL I / BOOK I 

01 NR. 1 C-DUR (a 4 voci), BWV 846           / NO.1 IN C MAJOR, BWV 846           3:06 
02 NR. 2 C-MOLL (a 3 voci), BWV 847          / NO. 2 IN C MINOR, BWV 847          2:58 
03 NR. 3 CIS-DUR (a 3 voci), BWV 848         / NO. 3 IN C SHARP MAJOR, BWV 848    3:32 
04 NR. 4 CIS-MOLL (a 5 voci), BWV 849        / NO. 4 IN C SHARP MINOR, BWV 849    7:20 
05 NR. 5 D-DUR (a 4 voci), BWV 850           / NO. 5 IN D MAJOR, BWV 850          2:56 
06 NR. 6 D-MOLL (a 3 voci), BWV 851          / NO. 6 IN D MINOR, BWV 851          3:33 
07 NR.7 ES-DUR (a 3 voci), BWV 852           / NO. 7 IN E FLAT MAJOR, BWV 852     5:14 
08 NR. 8 ES-MOLL (a 3 voci), BWV 853         / NO. 8 IN E FLAT MINOR, BWV 853     8:49 
09 NR. 9 E-DUR (a 3 voci), BWV 854           / NO. 9 IN E MAJOR, BWV 854          2:05 
10 NR. 10 E-MOLL (a 2 voci), BWV 855         / NO. 10 IN E MINOR, BWV 855         3:05 
11 NR. 11 F-DUR (a 3 voci), BWV 856          / NO. 11 IN F MAJOR, BWV 856         2:08 
12 NR. 12 F-MOLL (a 4 voci), BWV 857         / NO. 12 IN F MINOR, BWV 857         6:04 
13 NR. 13 FIS-DUR (a 3 voci), BWV 858        / NO. 13 IN F SHARP MAJOR, BWV 858   2:48 
14 Nr. 14 FIS-MOLL (a 4 voci), BWV 859       / NO. 14 IN SHARP MINOR, BWV 859     4:40 
15 NR. 15 G-DUR (a 3 voci), BWV 860          / NO. 15 IN G MAJOR, BWV 860         3:15 
16 NR. 16 G-MOLL (a 4 voci), BWV 861         / NO. 16 IN G MINOR, BWV 861         4:12 
17 NR. 17 AS-DUR (a 4 voci), BWV 862         / NO. 17 IN A FLAT MAJOR, BWV 862    3:35 
18 NR. 18 GIS-MOLL (a 4 voci), BWV 863       / NO. 18 IN G SHARP MINOR, BWV 863   4:45 
19 NR. 19 A-DUR (a 3 voci), BWV 864          / NO. 19 IN A MAJOR, BWV 864         3:38 

Total Time: 77:54 

CD 2

TEIL I / BOOK I 

01 NR. 20 A-MOLL (a 4 voci), BWV 865         / NO. 20 IN A MINOR, ßWV 865         5:41 
02 NR. 21 B-DUR (a 3 voci), BWV 866          / NO. 21 IN B FLAT MAJOR, BWV 866    2:28 
03 NR. 22 B-MOLL (a 5 voci), BWV 867         / NO. 22 IN B FLAT MINOR, BWV 867    6:36 
04 NR. 23 H-DUR (a 4 voci), BWV 868          / NO. 23 IN B MAJOR, BWV 868         3:47 
05 NR. 24 H-MOLL (a 4 voci), BWV 869         / NO. 24 IN B MINOR, BWV 869         9:01 

TEIL II / BOOK II 

06 NR. 1 C-DUR (a 3 voci), BWV 870           / NO. 1 IN C MAJOR, BWV 870          4:02 
07 NR. 2 C-MOLL (a 4 voci), BWV 871          / NO. 2 IN C MINOR, BWV 871          4:26 
08 NR. 3 CIS-DUR (a 3 voci), BWV 872         / NO. 3 IN C SHARP MAJOR, BWV 872    4:24 
09 NR. 4 CIS-MOLL (a 3 voci), BWV 873        / NO. 4 IN C SHARP MINOR, BWV 873    6:33 
10 NR. 5 D-DUR (a 4 voci), BVW 874           / NO. 5 IN D MAJOR, BVW 874          6:48 
11 NR. 6 D-MOLL (a 3 voci), BVW 875          / NO. 6 IN D MINOR, BVW 875          2:43 
12 NR.7 ES-DUR (a 4 voci) BVW 876            / NO. 7 IN E FLAT MAJOR, BVW 876     4:25 
13 NR. 8 DIS-MOLL (a 4 voci), BVW 877        / NO. 8 IN D SHARP MINOR, BVW 877    6:10 
14 NR.9 E-DUR (a 4 voci), BVW 878            / NO. 9 IN E MAJOR, BVW 878          7:07 
15 NR. 10 E-MOLL, BVW 879 (Präludium)        / NO. 10 IN E MINOR. BVW 879 (prelude) 3:16 

Total Time: 77:35 

CD 3

TEIL II / BOOK II 

01 NR. 10 E-MOLL (a 3 voci) BVW 879 (Fuge) I / NO. 10 IN E MINOR, BVW 879 (fugue) 2:45 
02 NR. 11 F-DUR (a 3 voci), BVW 880          / NO. 11 IN F MAJOR, BVW 880         4:18 
03 NR. 12 F-MOLL (a 3 voci), BVW 881         / NO. 12 IN F MINOR, BVW 881         4:41 
04 NR. 13 FIS-DUR (a 3 voci), BVW 882        / NO. 13 IN F SHARP MAJOR, BVW 882   5:44 
05 NR. 14 FIS-MOLL (a 3 voci), BVW 883       / NO. 14 IN F SHARP MINOR, BVW 883   6:56 
06 NR. 15 G-DUR (a 3 voci) BVW 884           / NO. 15 IN G MAJOR, BVW 884         3:27 
07 NR. 16 G-MOLL (a 4 voci) BVW 885          / NO. 16 IN G MINOR, BVW 885         5:45 
08 NR. 17 AS-DUR (a 4 voci) BVW 886          / NO. 17 IN A FLAT MAJOR, BVW 886    7:00 
09 NR. 18 GIS-MOLL (a 3 voci), BVW 887       / NO. 18 IN G SHARP MINOR, BVW 887   7:52 
10 NR. 19 A-DUR (a 3 voci), BVW 888          / NO. 19 IN A MAJOR, BVW 888         2:51 
11 NR. 20 A-MOLL (a 3 voci) BVW 889          / NO. 20 IN A MINOR, BVW 889         3:52 
12 NR. 21 B-DUR (a 3 voci), BVW 890          / NO. 21 IN B FLAT MAJOR, BVW 890    5:45 
13 NR. 22 B-MOLL (a 4 voci), BVW 891         / NO. 22 IN B FLAT MINOR, BVW 891    8:32 
14 NR. 23 H-DUR (a 4 voci), BVW 892          / NO. 23 IN B MAJOR, BVW 892         4:50 
15 NR. 24 H-MOLL (a 3 voci) BVW 893          / NO. 24 IN B MINOR, BVW 893         3:58 

Total Time: 78:25 


EDWIN FISCHER, Klavier / piano, aufg. / recorded in 1933-36 


CD 3 Track 7: Präludium und Fuge in g moll BWV 885


Robert Howlett: Isambard Kingdom Brunel (1857)


Robert Howlett: Isambard Kingdom Brunel, 1857
Moloch über der Themse

Die Great Eastern gilt als das größte Dampfschiff des 19. Jahrhunderts. Ein Stahl gewordener Traum von der Besiegbarkeit der Elemente. Erbauer des Schiffs mit dem ursprünglichen Namen Leviathan war der geniale Ingenieur Isambard Kingdom Brunel, dessen Porträt genau genommen Teil einer der ersten fotografischen Industriereportagen war.

Täuschen wir uns nicht: Der hohe Zylinder gehört durchaus noch zu den Standards der Bekleidung des britischen Gentleman. Der halblange Gehrock auch, die Weste, der Querbinder über einem Kragen, der noch keineswegs, wie heute üblich, umgeschlagen wird. Fast ließe sich von einem »Full dress« im Sinne abgestimmter und sich ergänzender Elemente sprechen, wären da nicht die betont lockere Haltung des Dargestellten, die auf geradezu schlampige Art Falten werfende Weste, bei der im korrekten Fall der untere, nicht der obere Knopf zu öffnen wäre, die in die bemerkenswert hoch angesetzten Hosentaschen gesteckten Hände und vor allem die unübersehbar verdreckten Schuhe und Hosenbeine.

Die kess aus dem rechten Mundwinkel ragenden Zigarre nicht zu vergessen, die unserem Protagonisten einen nachgerade dandyhaften Zug verleiht. Wenngleich daran erinnert werden muss, dass die von George Bryan Brummel bis Oskar Wilde stilbildend vorgetragene Geste des Arbiter elegantiarum das unbedingte Gegenteil von Lässigkeit und Nonchalance darstellt. Aber Dandy im Sinne selbstverliebter Eitelkeit war wohl auch nicht die Rolle, in der sich der hier porträtierte Isambard Kingdom Brunel wiedergefunden hätte. Obwohl er zweifellos beides war, selbstverliebt und eitel - nur dass sich der britische Baumeister, Architekt und Ingenieur nicht in erster Linie über seine Person, sondern die geschaffenen industriellen »Monumente« definierte, jene staunenswerten Hervorbringungen des kapitalistischen Zeitalters, mit denen die bürgerliche Welt quasi nahtlos an die Antike und ihre Weltwunder anzuknüpfen suchte. So gesehen wären die schmutzigen Stiefel und Hosen durchaus als Teil einer ganz der Idee des Schaffens und Kreierens verpflichteten Uniform zu werten, zu der auch das zusammengeklappte Augenglas und die an einer langen Kette getragene Uhr gehört - die Uhr auch und nicht zuletzt als Medium, durch das menschliche Arbeitsleistung messbar geworden ist.

Im November 1857 hat der junge Londoner Fotograf Robert Howlett Isambard Kingdom Brunel porträtiert. Er tat dies, ungewöhnlich genug, unter freiem Himmel. Und er exponierte - noch ungewöhnlicher für eine Zeit, in der antikisierende Dekors bürgerlichem Selbstbewusstsein so etwas wie einen im doppelten Wortsinn klassischen Hintergrund vermitteln sollten - vor der gewaltigen Ankerkette eines Schiffs, mit dem der Ingenieur alle bis dato gültigen Normen und Dimensionen im Schiffsbau sprengen sollte. Dem Bild, keine Frage, haftet etwas Babylonisches an. Der Mensch, klein von Statur, fragil neben dem wirkungsmächtig aufgerollten Eisen, weiß sich doch stolz in der Gewissheit, dies alles geschaffen zu haben. Das Foto, so sehr wie das gewaltige Schiff selbst, muss die Zeitgenossen verblüfft und in Staunen versetzt haben.

Robert Howlett: Bau der Great Eastern, Albuminabzug, 1857
Die Londoner Illustrated Times, die einen Bildbericht über die Fertigstellung des bezeichnenderweise Leviathan getauften schwimmenden Monsters brachte, bot Originalabzüge an, für die sich nicht wenige Käufer gefunden haben müssen. Wie sonst lässt sich die Tatsache erklären, dass uns eine vergleichsweise große Zahl von Vintage-Prints gerade dieser Aufnahme erreicht hat. Ein an den oberen Kanten vignettiertes Exemplar etwa befindet sich im Besitz des amerikanischen Privatsammlers Paul F. Walter. Die Gilman Paper Company nennt ein sehr schönes Exemplar ihr eigen, wie auch der Amsterdamer Sammler Manfred Heiting, dessen im Original 28,2 x 21,6 cm großen Abzug wir hier zur Reproduktion heranziehen durften. Hinzu kommen britische oder US-amerikanische Sammlungen und Archive, um nur einige wenige Fundstellen zu zitieren. Das Bild zählt also zu den bekannteren Inkunabeln früher britischer Fotografie, ein staunenswertes Porträt, das bis heute nichts von seiner suggestiven Wirkung verloren hat.

Genau genommen ist es Teil einer größeren Serie, heute würden wir sagen: Reportage, die Robert Howlett im Auftrag der Illustrated Times unmittelbar vor dem Stapellauf der Leviathan oder der, wie das Schiff schon bald im Volksmund hieß, Great Eastern angefertigt hat. Wohlgemerkt, die Fotografie als technisches Bildmittel ist erst seit anderthalb Jahrzehnten in Gebrauch. Mit dem 1851 durch Frederick Scott Archer gefundenen Nasskollodiumverfahren bekommt erstmals Glas als Schichtträger praktische Bedeutung. Das heißt, die Negative zeichnen schärfer als die vormals üblichen Kalotypie- sprich Papiernegative. Auch sinken die Belichtungszeiten. Andererseits erfordern die noch in nassem Zustand zu belichtenden Platten einen ungleich höheren technisch-logistischen Aufwand. Die Rede ist von nicht weniger als 18 Arbeitsschritten von der Sensibilisierung der Platte bis hin zur vollendeten Aufnahme. Dem selbstbewussten Ingenieur Isambard Kingdom Brunel dürfte folglich ein nicht minder selbstbewusster Fotograf gegenübergetreten sein. Auch Robert Howlett wird sich als Pionier, als Neuerer im industriellen Zeitalter gefühlt und verstanden haben, wenn auch auf dem ganz anderen Gebiet der Fototechnik und -ästhetik.

Robert Howlett: Bau der Great Eastern, Albuminabzug, 1857
Im rechten Bildteil unübersehbar ist die aufgewickelte Ankerkette, vor der
Isambard Kingdom Brunel für den Fotografen posierte.
Wenige, dafür eindrucksvolle Spuren hinterlassen

Vergleichsweise wenig wissen wir über Robert Howlett, was erstaunt, wenn wir uns die heutige Wertschätzung seiner Person und seines Werkes vor Augen halten. So nannte ihn Mark Haworth-Booth einen der »führenden Berufsfotografen seiner Zeit«. Und Waeston Neaf erkannte in ihm »einen der kühnsten Neuerer in der britischen Fotografie der 1850er Jahre«. Gleichwohl sind die Daten über Howlett spärlich. Dies mag zum einen der Tatsache geschuldet sein, dass die Fotografie des 19. Jahrhunderts noch immer allenfalls in Ansätzen erforscht ist; zum anderen dürfte es daran liegen, dass Howlett bereits mit 27 Jahren starb, also nur wenige, dafür umso eindrucksvollere Spuren hinterlassen hat. 1831 als Sohn eines norwegischen Geistlichen geboren, soll er eine Zeit lang Partner des Fotografen Joseph Cundall (1818-75) gewesen sein. Er hat unter dem Titel On the various methods of printing photographic pictures upon paper (1856) ein weit verbreitetes fotografisches Lehrbuch verfasst. Außerdem entwickelte er ein tragbares Dunkelkammerzelt, das ihm nicht zuletzt bei der Arbeit auf den Londoner Docks gute Dienste geleistet haben dürfte.

Vor allem aber hat sich Howlett auf die unterschiedlichsten Anwendungsformen des noch jungen Mediums eingelassen. Belegt sind Porträts von Krimkriegsveteranen, die der Kamerakünstler im Auftrag von Königin Victoria ausgeführt haben soll. Daneben sind Landschaften und Architekturstudien erhalten geblieben. Schließlich war Howlett auch noch tätig auf dem Gebiet der Kunstreproduktion und hat seinerseits Aufnahmen gefertigt, die bildenden Künstlern als Vorlage dienten. So soll der Maler William Powell Frith bei der Abfassung seines Gemäldes Derby Day (1858) auf Arbeiten von Howlett zurückgegriffen haben. Zu Recht am bekanntesten wurde freilich seine Bildserie rund um den Stapellauf der Great Eastern, entstanden übrigens genau ein Jahr bevor Robert Howlett im November 1858 überraschend starb, ob an Typhus oder, wie gelegentlich behauptet wird, durch sorglosen Umgang mit den nicht ungefährlichen Fotochemikalien jener frühen Jahre, sei einmal dahingestellt.

War Robert Howlett mit Isambard Kingdom Brunel befreundet? Es wird mitunter geschrieben und würde erklären, warum der Ingenieur auf fast jeder Aufnahme der Serie zu sehen ist. Wenngleich unterstrichen werden muss, dass Brunel zu seiner Zeit bereits so etwas wie ein Star in der Zunft der Ingenieure war, seine Präsenz im Bild also durchaus im Interesse einer auf Publikum zielenden Reportage lag. Brunel war wohl so etwas wie der Protagonist einer von ungebrochenem Fortschrittsglauben getriebenen Zeit, in der die Grenzen des Machbaren als ständige Herausforderung den Wettlauf bestimmten. Mit nachgerade atemberaubender Geschwindigkeit hatte sich seit dem 17. Jahrhundert der Wandel von einer primär agrarischen oder durch das Manufakturwesen bestimmten Erwerbsgesellschaft zu einer kapitalistischen Industriegesellschaft vollzogen, wobei England hier bekanntlich eine führende Rolle beanspruchen durfte. Neue Materialien (voran das Eisen), neue Energiequellen (voran Kohle bzw. Dampfkraft) und neue Technologien bestimmten den Rhythmus des Fortschritts und führten letztlich zu neuen Lebensformen, neuen Schichten und Klassen einschließlich der später von Karl Marx und Friedrich Engels beschriebenen Antagonismen.

Als purer Technokrat war Brunel, geboren 1806 und Sohn des als Ingenieur gleichfalls profilierten Mark Isambard Brunel, an den sozialen Implikationen seines Tuns allerdings wenig interessiert. Ingenieurskunst hieß für ihn die Eroberung der Elemente, wobei die Reise nicht weit genug gehen konnte. Entsprechend schrieb der Morning Chronicle, als Brunel am 15. September 1859 starb: »Die Geschichte der Erfindungen verzeichnet kein weiteres Beispiel, dass große Neuerungen von ein- und demselben Menschen so kühn erdacht und so erfolgreich ausgeführt wurden. Er war weniger erfolgreich, wenn er weniger kühn war ... Brunel konnte ein Ingenieur-Epos, aber kein Ingenieur-Sonett schaffen. Wenn er nicht gewaltig sein konnte, war er überhaupt nichts ...«

Robert Howlett: Bau der Great Eastern, Albuminabzug, 1857
Der bürgerliche Held im Zentrum des Interesses

Tunnels hat er gebaut, Hafenanlagen realisiert, sich im Eisenbahnwesen engagiert und nicht zuletzt Schiffe konzipiert, finanziert, realisiert. Der britische Historiker Francis D. Klingender lässt die Geschichte der Dampfschifffahrt mit Brunels Great Western (1838) beginnen. 1843 geht seine mit 3000 Tonnen für damalige Verhältnisse gewaltige Great Britain vom Stapel: Fast schon wieder bescheidene Dimensionen angesichts der Great Eastern, die ab 1852 auf den Schlammbänken der Themse allmählich Kontur gewinnen sollte. Die Literatur spricht von 27000 Tonnen Wasserverdrängung, einer Länge von 211 und einer Breite von 25 Metern. Für 4000 Fahrgäste soll das Schiff ausgelegt gewesen sein. Es besaß sechs Segelmasten und fünf Schlote. Eine Dampfmaschine mit 11000 PS setzte ein Schaufelrad von fast 18 Meter Durchmesser in Bewegung. Außerdem war an Bord Raum für etwa 15000 Tonnen Kohlen, was bedeutete, dass das Schiff den Atlantik überqueren konnte, ohne dass zwischendurch Brennstoff an Bord genommen werden musste. Zeitgenössische Berichterstatter sahen sich genötigt, den Londoner Stadtplan zu bemühen, um ihren Lesern eine Vorstellung von den Dimensionen des Schiffs zu geben: »Weder Grosvenor noch der Belgrave Square«, hieß es da, »würden die Great Eastern fassen; allenfalls der Berkely Square könnte sie der Länge nach aufnehmen.«

Das kaum Glaubliche zu belegen, ist von Anfang an Aufgabe der Fotografie gewesen. Das Mechanische, quasi Selbsttätige des Verfahrens verlieh fotografischen Bildern Beweiskraft, ungeachtet ästhetischer Forderungen, die von anderer Seite an das Medium herangetragen wurden. Obwohl Howletts im November 1856 realisierte Bildserie der im Bau befindlichen Great Eastern unbestritten ästhetische Qualität besitzt und in diesem Sinne zu den großen Leistungen früher Kamerakunst zu rechnen ist, ging es dem Fotografen doch in erster Linie um die Visualisierung eines Ereignisses. Momentaufnahmen waren aufgrund der Kompliziertheit des Verfahrens nicht möglich. Also stellte Howlett die Protagonisten, allen voran Isambard Kingdom Brunel, mitten hinein ins frappante Dekor des gewaltigen Schiffsneubaus, zweifellos versehen mit der Bitte, sich nicht zu bewegen. Wie viele Platten Howlett belichtet hat, wissen wir nicht.

Robert Howlett: Isambard Kingdom Brunel,
Albuminabzug, 1857
Der geniale Ingenieur hier in einer weniger
geläufigen Bildvariante
Die überlieferten Motive immerhin belegen sein Geschick, das Thema in Einzelaspekte aufzusplitten, um so, durchaus im Sinne unserer heutigen Auffassung von Reportage, eine Geschichte zu erzählen. Bilder von Heck und Bug belegen die gewaltige Architektur des Unternehmens. Immer wieder zeigt Howlett den Ingenieur vor imposanter Kulisse, mal close up, mal aus der Distanz, wodurch die Ausmaße des Schiffs unterstrichen werden. In der Sammlung des J. Paul Getty Museums, Malibu, befindet sich ein besonders eindrucksvolles, auf 1857 datiertes Gruppenporträt dunkel gekleideter Herren, vermutlich vor dem zu erwartenden Stapellauf. Howlett muss folglich das Wachsen des Schiffs über einen gewissen Zeitraum begleitet haben. Einen mit Aufnahmen von Howlett und Cundall illustrierten Bericht brachte die Illustrated Times in ihrer Ausgabe vom 16. Januar 1858. Da Halbtonvorlagen seinerzeit nicht gedruckt werden konnten, hatte man nach den Originalaufnahmen Holzstiche fertigen lassen. Ziemlich genau umgesetzt wurde dabei das Porträt Isambard Kingdom Brunels vor der großen Ankerkette. Allein der Schmutz an Hose und Schuhen ist dem korrigierenden Griffel des Holzstechers zum Opfer gefallen.

Speziell eine marxistische Kunstwissenschaft hat das Fehlen von Arbeitern in Howletts Bildfindungen bemängelt. Tatsächlich treten, wenn überhaupt, Arbeiter nur klein, im Hintergrund und meist verschwommen auf. Noch regiert das Konzept des Patriarchen, dem allein technisch-industrieller Fortschritt geschuldet ist. So gesehen entlarvt Robert Howletts Aufnahme des selbstsicheren Ingenieurs die Ideologie eines Jahrhunderts, die den bürgerlichen Helden ins Zentrum des Geschichtsinteresses rückt. Dass Brunel selbst die Jungfernfahrt seines Schiffs nicht mehr erleben durfte, gehört zu den tragischen Nebenaspekten eines Bildes, das quasi emblematisch für die Technikbegeisterung des frühen 19. Jahrhunderts stehen kann. 1867 stach die Great Estern in See: an Bord kein Geringerer als der Schriftsteller Jules Verne. Durch ihn haben die Utopien Isambard Kingdom Brunels ihre, wenn auch »nur« literarische Vollendung gefunden.

Quelle: Hans-Michael Koetzle: Photo Icons. Die Geschichte hinter den Bildern. (Band I:) 1827-1926. Taschen, Köln, (Jubiläumsausgabe) 2008, ISBN-978-3-8365-0801-8. Zitiert wurden Seite 52-61.


Robert Howlett

Geboren 1831. Im London der 1850er Jahre tätig als erfolgreicher Auftragsfotograf. Teilhaber der Firma Cundall and Downs. Hervorgetreten u. a. mit Porträts von Krimkriegsveteranen und Innenansichten des Buckingham Palastes.

1857-58 Bilder vom Stapellauf der Great Eastern. Porträts ihres Erbauers, Isambard Kingdom Brunel.

16. Januar 1858 Bildbericht in der Lononer Illustrated Times nach seinen Aufnahmen. Im selben Jahr verstorben. Aufnahmen in der Sammlung des Victoria and Albert Museum, London, und der Kollektion der Gilman Paper Company, USA.


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19. August 2013

John Cage: Sonaten und Präludien für Präpariertes Klavier

Im Herbst 1935 schrieb John Cage für das "Bacchanale" der schwarzen Tänzerin Syvilla Fort eine Komposition für Perkussionsinstrumente. Aus Platzgründen konnte jedoch auf der Bühne kein Spiel mit solchen Instrumenten stattfinden. Cage untersuchte deshalb mit Hilfe von Henry Cowell, ob nicht eine Aufführung der Komposition auf dem Klavier möglich sei. Es stellte sich heraus, daß durch auf die Saiten gelegte Zeitschriften, Aschenbecher usw. die gewünschten perkussiven Klangfarben produziert werden konnten. Die endgültige Lösung bestand schließlich darin, Gegenstände zwischen die Saiten zu stecken, was als "präpariertes Klavier" bezeichnet wurde.

So wurde also eine brillante neue Idee aus der Not geboren. Die Klangfarbe des "präparierten Klaviers" hängt natürlich von der Beschaffenheit, Größe und Lage der zwischen die Saiten gesteckten Gegenstände ab. Metalle (Schrauben, Bolzen, Münzen usw.) bewirken einen metallisch perkussiven Charakter, während hölzerne Materialien einen Holzklang produzieren. Auch Glas, Plastik, Gummi, Stoffe usw. finden Verwendung.

Das "präparierte Klavier" stammt aus John Cages früher Periode der Beschäftigung mit Schlagzeugmusik, aber es wurde auch zu einem wichtigen Motiv für seine spätere Tätigkeit. Beim "präparierten Klavier" ist offensichtlich die Beziehung zwischen den Noten und dem tatsächlich produzierten Klang keineswegs so stabil und klar definiert wie bei herkömmlicher Klaviermusik. Die Noten geben nicht die Tonhöhe an, und die Tasten lassen den Ton nicht genau vorausahnen. Die Partitur wird also befreit in Richtung auf eine Art Tabulatur, was zur späteren undefinierten Notation und zum Zufallsprinzip hinführt, wo aus vertrauten Instrumenten unerwartete Klänge dringen. Über die "chance operation" leitet dieses Prinzip bis zum "Happening" hin.

Sonaten und Interludien

Richard Lippold: Gemini II (1965) [Quelle]
Die Komposition "Sonatas and Interludes" (Sonaten und Interludien) für "präpariertes Klavier" entstand zwischen 1946 und 1948 und ist dem Pianisten Maro Ajemian gewidmet. Bereits 1946 wurde ein Teil durch Ajemian aufgeführt. Die Uraufführung der Gesamtkomposition erfolgte 1948 durch John Cage selbst. Das Werk umfaßt 16 Sonaten und 4 Interludien, die symmetrisch angeordnet sind. Von den 88 Tönen des Klaviers sind 49 mit 53 Metallteilen (Bolzen, Schrauben, Muttern), 16 Gummiteilen (darunter ein Radiergummi) und 4 Plastikteilen präpariert.

1946 begann sich John Cage gerade mit östlichem Gedankengut zu beschäftigen, und seine Lektüre der Bücher des indischen Hindu-Philosophen Ananda K. Coomaraswamy wurde zum direkten Anlaß für die Komposition. Cage wollte damit das traditionelle indische Konzept der "permanent emotions" (ewige Gefühle wie Heldentum, Erotik, Erstaunen, Freude, Trauer, Furcht, Wut, Haß usw., denen eine Tendenz zur Permanenz gemeinsam ist) ausdrücken.

Die Sonaten besitzen eine zweiteilige AABB-Struktur. Bei den drei Sonaten IX bis XI kommt hierzu noch ein Vorspiel, Zwischenspiel und Nachspiel. Die beiden Interludien des ersten Teils sind von freier Form ohne Wiederholungen, während diejenigen des zweiten Teils die Struktur AABBCCDD aufweisen, also als viergeteilt angesehen werden können. Die Sonaten XIV und XV sind mit dem Untertitel ",Gemini' - nach dem Werk von Richard Lippold" versehen und werden zusammenhängend gespielt. Der B-Teil dieser beiden Sonaten ist identisch. Sie beziehen sich wahrscheinlich auf eine ähnliche, mit "Gemini" betitelte Struktur des hauptsächlich durch seine Drahtkonstruktionen bekannten bildenden Künstlers Richard Lippold.

Quelle: Shigeo Sukeyasu, übersetzt von Wolfgang Bechstein, im Booklet

Track 12: Sonata IX


TRACKLIST


JOHN CAGE 

SONATAS AND INTERLUDES FOR PREPARED PIANO (1946 ~ 1948) 
SONATEN UND INTERLUDIEN FÜR PRÄPARIERTES KLAVIER 
SONATES ET INTERLUDES POUR PIANO PREPARE 

01. Sonata I                                2:24
02. Sonata II                               2:01
03. Sonata III                              2:22
04. Sonata IV                               2:16
05. First Interlude                         3:43
06. Sonata V                                1:29
07. Sonata VI                               2:09 
08. Sonata VII                              2:08
09. Sonata VIII                             2:53 
10. Second Interlude                        3:46 
11. Third Interlude                         3:12
12. Sonata IX                               4:01
13. Sonata X                                3:17
14. Sonata XI                               3:46
15. Sonata XII                              3:07
16. Fourth Interlude                        2:51 
17. Sonata XIII                             3:42 
18. Sonata XIV and XV "Gemini"
    (After the work by Richard Lippold
    Nach dem Werk von Richard Lippold
    D'apres L'oeuvre de Richard Lippold)    6:20
19. Sonata XVI                              5:00 

                               total time: 60:21

Yuji Takahashi, prepared piano / Präpariertes Klavier / piano Préparé 

Recording / Aufnahme / Enregistrement: December (Dezember/décembre), 1975, Nippon Columbia Studio No.1 
Recording Director / Aufnahmeleitung / Directeur artistique: Yoshiharu Kawaguchi 
Recording Engineer / Aufnahmeingenieur / Ingénieur du son: Masao Hayashi 
DDD (P) 1985

Das Jenseits der Klassik

Wilhelm Worringer, ca. 1925 [Quelle]
Jede tiefere Revision des Wesens unserer wissenschaftlichen Ästhetik muß zu der Erkenntnis führen, daß sie an den eigentlichen Kunsttatsachen gemessen von überaus beschränkter Anwendbarkeit ist. Dieser Umstand ist praktisch längst in Erscheinung getreten in der unverhüllten gegenseitigen Abneigung, die zwischen Kunsthistoriker und Ästhetiker herrscht. Objektive Kunstwissenschaft und Ästhetik sind in Gegenwart und Zukunft unverträgliche Disziplinen. Vor die Wahl gestellt, den größten Teil seines Materials fahren zu lassen und sich mit einer ad usum aesthetici zurechtgeschnittenen Kunstgeschichte zufrieden zu geben oder auf alle ästhetischen Höhenflüge zu verzichten, entscheidet sich der Kunsthistoriker natürlich für das letztere und es bleibt bei dem berührungslosen Nebeneinanderarbeiten zweier durch ihren Gegenstand eng verwandter Disziplinen. Vielleicht liegt diesem Mißverhältnis nur der Aberglaube an den Wortbegriff Kunst zugrunde. Von diesem Aberglauben befangen, verstricken wir uns immer wieder in das geradezu verbrecherische Bemühen, die Vieldeutigkeit der Erscheinungen auf einen eindeutigen Begriff zu reduzieren. Doch von diesem Aberglauben kommen wir nicht los. Wir bleiben Sklaven von Worten, Sklaven von Begriffen.

Wo die Ursache auch liegen mag, die Sachlage besteht jedenfalls, daß die Summe der Kunsttatsachen nicht in den Fragestellungen der Ästhetik aufgeht, daß beides vielmehr, die Geschichte der Kunst und die Dogmatik der Kunst, inkongruente und sogar inkommensurable Größen sind.

Wenn man übereinkäme, mit der Lautgruppe Kunst nur diejenigen Produkte zu bezeichnen, die auf die Fragestellungen unserer wissenschaftlichen Ästhetik antworten, müßte der weitaus größte Teil des bisher von der kunstgeschichtlichen Forschung gewürdigten Materials als unkünstlerisch ausgeschieden werden und es blieben nur ganz kleine Komplexe, nämlich die Kunstdenkmäler der verschiedenen klassischen Epochen. Hier liegt das Geheimnis: Unsere Ästhetik ist nichts weiter als eine Psychologie des klassischen Kunstempfindens. Nichts mehr und nichts weniger. Über diese Grenze kommt keine Erweiterung der Ästhetik hinaus. Der moderne Ästhetiker wird hiergegen einwenden, daß er seine Prinzipien längst nicht mehr aus der klassischen Tradition gewänne, sondern auf dem Wege des psychologischen Experiments und daß trotzdem die so gefundenen Resultate ihre Bestätigung in den klassischen Kunstwerken fänden. Damit ist nur gesagt, daß er sich in einem circulus vitiosus bewegt.

Denn verglichen mit dem gotischen Menschen, dem altorientalischen Menschen, dem Menschen amerikanischer Urzeit usf. hat unsere heutige Menschheit bei aller Differenzierung und Höherorganisierung die Grundlinien ihrer seelischen Struktur mit der Menschheit der klassischen Epochen gemein und fußt deshalb auch mit ihrem ganzen Bildungsgehalt auf dieser klassischen Überlieferung. Über diese Grundlinien und elementaren Verhältnisse unseres seelischen Aufbaues vermag anderseits auch die moderne Experimentalpsychologie mit ihren Untersuchungen über die Gesetzmäßigkeit des ästhetischen Geschehens nicht hinauszudringen. Bei der offenbaren Kongruenz der eigentlich konstituierenden Linien in der seelischen Struktur des klassischen und des modernen Menschen ist es also selbstverständlich, daß die allgemeinsten psychologischen Feststellungen der modernen Ästhetik das gegebene Bestätigungsmaterial in der klassischen Kunstproduktion finden, während schon bezeichnenderweise die komplizierte Weiterbildung der modernen Kunst nicht mehr in dieser ABC-Ästhetik aufgeht. Das gegebene Paradigma aller Ästhetik ist und bleibt also die klassische Kunst. Dieses enge Abhängigkeitsverhältnis eröffnet demjenigen, der sehen will, die ganze Problematik unserer üblichen Methode der rückschauenden Kunstbetrachtung.

Silberfibel in Form eines Pfaus,
im Urnesstil gearbeitet.
(Dänisches Nationalmuseum Kopenhagen)
Dieser landläufigen Auffassung ergibt sich ein sehr einfaches Schema der Kunstentwicklung, das sich einzig an den klassischen Höhepunkten orientiert. So wird der Verlauf der künstlerischen Entwicklung auf eine leicht zu überschauende Wellenbewegung reduziert: was vor den betreffenden klassischen Höhepunkten liegt, wird zum unvollkommenen, aber als Hinweis zur Höhe bedeutsamen Versuch, was über die Höhepunkte hinausliegt, zum Niedergangs- und Verfallsprodukt gestempelt. Innerhalb dieser Skala bewegen sich all unsere Werturteile.

In dieser denkfaulen gewohnheitsmäßigen Schätzung liegt eine Vergewaltigung des eigentlichen Tatbestandes, die nicht ohne Einsprache bleiben darf. Denn diese Betrachtungsweise aus dem beschränkten Gesichtswinkel unserer Zeit heraus verstößt gegen das ungeschriebene Gesetz aller objektiven historischen Forschung, die Dinge nicht von unseren, sondern von ihren Voraussetzungen aus zu werten. Jede Stilphase stellt für die Menschheit, die sie aus ihren psychischen Bedürfnissen heraus schuf, das Ziel ihres Wollens und deshalb den größten Grad von Vollkommenheit dar. Was uns heute als größte Verzerrung befremdet, ist nicht Schuld eines mangelhaften Könnens, sondern Folge eines anders gerichteten Wollens. Man konnte nicht anders, weil man nicht anders wollte. Diese Einsicht muß am Beginn alles stilpsychologischen Bemühens stehen. Denn wo wirklich im Schaffen vergangener Epochen eine Differenz zwischen Können und Wollen besteht, ist sie selbstverständlich von der großen Distanz unseres Standpunkts aus nicht mehr wahrzunehmen. Jene Differenz aber, die wir zu sehen glauben, und die unsere Werturteile so einseitig färbt, ist in Wahrheit nur die Differenz zwischen unserem Wollen und dem Wollen der betreffenden Vergangenheitsepochen, also ein ganz subjektiver und von unserer Einseitigkeit gewaltsam in den ruhigen gleichmäßigen Gang der Begebenheiten hineingetragener Gegensatz. Damit soll natürlich die Tatsache einer Entwicklung in der Kunstgeschichte nicht abgeleugnet, sondern nur in die richtige Beleuchtung gestellt werden, in der sie nicht mehr als eine Entwicklung des Könnens, sondern als eine Entwicklung des Wollens erscheint.

In demselben Augenblick, wo uns diese Erleuchtung über das Wesen der künstlerischen Entwicklung trifft, sehen wir auch die Klassik in einem neuen Licht. Und wir erkennen die innere Beschränktheit, die uns in den klassischen Epochen absolute Höhepunkte und Erfüllungsgipfel alles künstlerischen Schaffens erblicken ließ, obwohl sie in Wirklichkeit nur bestimmte und abgegrenzte Phasen der Entwicklung bezeichnen, in denen sich das künstlerische Wollen mit den Grundlinien unseres Wollens berührte. Wir dürfen also den Wert, den die Klassik unter diesen Umständen für uns hat, nicht zu einem absoluten stempeln, dürfen ihm nicht den ganzen übrigen Komplex künstlerischer Produktion unterordnen. Denn damit verstricken wir uns in eine endlose Kette von Ungerechtigkeiten.
Außergewöhnliche Goldfibel (11. Jahrhundert) mit einem
 Chalzedon in der Mitte. Filigrane Spiralen bedecken
 die gesamte Oberfläche.
(Dänisches Nationalmuseum Kopenhagen)
Nur den klassischen Epochen gegenüber können wir gleichzeitig subjektiv und objektiv sein. Denn hier fällt dieser Gegensatz weg, hier begehen wir kein Unrecht, wenn wir mit der ganzen Skrupellosigkeit unserer üblichen kunsthistorischen und ästhetischen Wertung, dem Können der Vergangenheit unser Wollen substituieren. Beim ersten Schritt aber von der Klassik weg, sei es zurück oder vorwärts, beginnt die Versündigung am Geist der Objektivität. Absolute Objektivität ist uns gewiß nicht möglich, aber diese Erkenntnis gibt uns kein Recht, bei der Banalität stehen zu bleiben, anstatt den Versuch zu machen, das Maß subjektiver Kurzsichtigkeit und Beschränktheit nach Möglichkeit herabzuschrauben. Wir stehen allerdings, sobald wir die gewohnten Geleise unserer Vorstellungen verlassen, im Wegelosen und Unbekannten. Keine Orientierungspunkte bieten sich uns. Wir müssen sie vielmehr in vorsichtigem Vordringen uns selbst schaffen. Auf die Gefahr hin, daß wir uns anstatt an Thesen an Hypothesen orientieren. […]

So müssen wir auch das Phänomen klassischer Kunst erst in seinem tiefsten Wesen erfaßt haben, um zu erkennen, daß die Klassik kein Fertiges und Abgeschlossenes, sondern nur einen Pol bedeutet im kreisenden Weltlauf künstlerischen Geschehens. Die Entwicklungsgeschichte der Kunst ist rund wie das Weltall und kein Pol existiert, der nicht seinen Gegenpol hat. Solange wir mit unserem historischen Bemühen nur den einen Pol umkreisen, den wir Kunst nennen, und der doch immer nur klassische Kunst ist, bleibt unser Blick beschränkt und weiß nur um das eine Ziel. Erst in dem Augenblicke, wo wir den Pol selbst erreichen, werden wir sehend und gewahren das große Jenseits, das zum anderen Pol drängt. Und der Weg, den wir zurückgelegt, erscheint uns plötzlich klein und gering gegenüber der Unendlichkeit, die sich nun vor unserem Blick öffnet.

Die banalen Nachahmungstheorien, von denen unsere Ästhetik dank der sklavischen Abhängigkeit unseres gesamten Bildungsgehaltes von aristotelischen Begriffen nie loskam, haben uns blind gemacht für die eigentlichen psychischen Werte, die Ausgangspunkt und Ziel aller künstlerischen Produktion sind. Im besten Falle sprechen wir von einer Metaphysik des Schönen mit Beiseitelassung alles Unschönen, d. h. Nichtklassischen. Aber neben dieser Metaphysik des Schönen gibt es eine höhere Metaphysik, die die Kunst in ihrem gesamten Umfang umfaßt und die über jede materialistische Deutung hinausweisend sich in allem Geschaffenen dokumentiert, sei es in den Schnitzereien der Maori oder im ersten besten assyrischen Relief. Diese metaphysische Auffassung ist mit der Erkenntnis gegeben, daß alle künstlerische Produktion nichts anderes ist als eine fortlaufende Registrierung des großen Auseinandersetzungsprozesses, in dem sich Mensch und Außenwelt seit Anbeginn der Schöpfung und in aller Zukunft befinden. So ist die Kunst nur eine andere Äußerungsform jener psychischen Kräfte, die in demselben Prozeß verankert das Phänomen der Religion und der wechselnden Weltanschauungen bedingen.

So gut wie von klassischen Kunstepochen könnte man von klassischen Religionsepochen reden. Beides sind nur verschieden geartete Manifestationen derselben klassischen Seelenverfassung, die immer dann bestand, wenn in dem großen Auseinandersetzungsprozesse zwischen Mensch und Außenwelt jener seltene und glückliche Zustand des Gleichgewichts eintrat, wo Mensch und Welt in eins verschmolzen. Auf religionsgeschichtlichem Gebiete wird dieser Zustand markiert durch die vom Prinzip der Immanenz ausgehenden Religionen, die in ihren verschiedenen Färbungen als Polytheismus, Pantheismus oder Monismus das Göttliche in der Welt enthalten und mit ihr identisch ansehen. Im Grunde ist ja diese Auffassung von der göttlichen Immanenz nichts anderes als eine restlos durchgeführte Anthropomorphisierung der Welt. Die Einheit von Gott und Welt ist nur ein anderer Name für die Einheit von Mensch und Welt.
Ausstellungsräume des Ethnographischen
Museums im Trocadéro, Paris, 1895
Die Parallele auf kunstgeschichtlichem Gebiete liegt nahe. Das klassische Kunstgefühl basiert auf derselben Verschmelzung von Mensch und Welt, demselben Einheitsbewußtsein, das sich in einer menschlichen Beseelung alles Geschaffenen ausspricht. Voraussetzung ist auch hier, daß die menschliche Natur »sich eins weiß mit der Welt und deshalb die objektive Außenwelt nicht als etwas Fremdartiges empfindet, das zu der inneren Welt des Menschen hinzutritt, sondern in ihr die antwortenden Gegenbilder zu den eigenen Empfindungen erkennt« (Goethe). Der Anthropomorphisierungsprozeß wird hier zum Einfühlungsprozeß, d. h. zur Übertragung der eigenen organischen Vitalität auf alle Objekte der Erscheinungswelt.

Der Auseinandersetzungsprozeß zwischen Mensch und Außenwelt vollzieht sich natürlich einzig im Menschen und ist in Wahrheit nichts anderes als eine Auseinandersetzung von Instinkt und Verstand. Wenn wir vom Urzustand der Menschheit reden, verwechseln wir ihn nur zu leicht mit ihrem Idealzustand und träumen immer wieder wie Rousseau von einem verlorenen Paradies der Menschheit, wo alles Geschaffene in glücklicher Unschuld und Harmonie zusammenlebte. Dieser Idealzustand hat jedoch mit dem Urzustand nichts zu tun. Jene Auseinandersetzung von Instinkt und Verstand, die erst mit den klassischen Epochen zu einem Ausgleichsverhältnis gelangte, beginnt vielmehr mit einem absoluten Übergewicht des Instinkts über den Verstand, der sich erst langsam im Laufe der geistigen Entwicklung an der Erfahrung orientierte.

Der Instinkt des Menschen aber ist nicht Weltfrömmigkeit, sondern Furcht. Nicht jene körperliche Furcht, sondern eine Furcht des Geistes. Eine Art geistiger Raumscheu angesichts der bunten Verworrenheit und Willkür der Erscheinungswelt. Erst die wachsende Sicherheit und Beweglichkeit des Verstandes, der die vagen Eindrücke verknüpft und zu Erfahrungstatsachen verarbeitet, geben dem Menschen ein Weltbild; vordem besitzt er nur ein ewig wechselndes und ungewisses Augenbild, das kein pantheistisches Vertraulichkeitsverhältnis zur Natur aufkommen läßt. Scheu und verloren steht er im Weltall. Und also angewiesen auf das täuschende und stets wechselnde Spiel der Erscheinungen, das ihm jede Sicherheit und jedes geistige Ruhegefühl vorenthält, erwächst ihm ein tiefes Mißtrauen gegenüber dem glänzenden Schleier der Maja, der ihm das wahre Sein der Dinge verbirgt. Ein dumpfes Wissen lebt in ihm um die Problematik und Relativität der Erscheinungswelt. […]

Denn auf Europa und die Länder europäischer Zivilisation ist diese Diesseitskultur beschränkt. Nur in diesem Umkreis wagte man es im menschlichen Selbstvertrauen, das wahre Wesen der Dinge mit dem Bild, das der Geist sich von ihnen machte, zu identifizieren und alles Geschaffene in glücklicher Naivität ans menschliche Niveau zu assimilieren. Nur hier konnte man sich gottähnlich dünken, denn nur hier hatte man die übermenschlich abstrakte Idee des Göttlichen zur banalen menschlichen Vorstellung veräußerlicht. Die klassische Seelenverfassung, in der Instinkt und Verstand keine unversöhnbaren Gegensätze mehr bedeuten, sondern zu einem einheitlichen Organ der Welterfassung zusammenverschmolzen sind, hat engere Grenzen, als unser europäischer Hochmut es sich eingesteht.

Adolf Uzarski: Plakat für einen Vortrag
Worringers, 1919
Die alte Kulturaristokratie des Orients hat immer nur mit vornehmer Verachtung auf die europäischen Emporkömmlinge des Geistes herabgeschaut. Ihr tief im Instinkt verwurzeltes Wissen um die Problematik der Erscheinungen und die Unergründlichkeit des Daseins ließ den naiven Glauben an Diesseitswerte nicht aufkommen. […] Kein Wissen vermochte hier das Bewußtsein von der Beschränktheit des Menschen und seiner hilflosen Verlorenheit im Weltall zu übertäuben. Kein Wissen vermochte hier seine angeborene Weltangst zu dämpfen. Denn diese Angst stand nicht wie beim primitiven Menschen vor dem Erkennen, sondern über ihm.

Ein großes letztes Kriterium gibt es für das Verhältnis der Menschheit dem Kosmos gegenüber: ihr Erlösungsbedürfnis. Die Art der Ausbildung dieses Bedürfnisses ist ein untrüglicher Gradmesser für die qualitativen Unterschiede in der seelischen Veranlagung der einzelnen Völker und Rassen. In der transzendentalen Färbung der religiösen Vorstellungen dokumentiert sich aufs klarste ein starkes, vom tiefsten Weltinstinkt bedingtes Erlösungsbedürfnis. Und entsprechend geht dem Weg vom starren Transzendentalismus zur immanenten Gottauffassung ein langsames Abflauen des Erlösungsbedürfnisses parallel. Das Netz der kausalen Beziehungen zwischen diesen Erscheinungen liegt so übersichtlich zutage, daß ein Hinweis darauf genügt.

Um so weniger vertraut sind uns dagegen die Beziehungen, die zwischen einer solchen zum Transzendentalismus neigenden Seelenverfassung und ihrer künstlerischen Ausdrucksform bestehen. Denn jene Furcht des Geistes vor dem Unbekannten und Unerkennbaren schuf nicht nur die ersten Götter, sie schuf auch die erste Kunst. Mit anderen Worten: dem Transzendentalismus der Religion entspricht immer ein Transzendentalismus der Kunst, für den uns nur das Organ des Verständnisses fehlt, weil wir uns darauf versteifen, das große unübersehbare Material an Kunsttatsachen einzig aus dem kleinen Gesichtswinkel unserer europäisch-klassischen Auffassung heraus zu werten.[…]

All unsere Definitionen der Kunst sind schließlich Definitionen der klassischen Kunst. So sehr sie sich im einzelnen unterscheiden, in dem einen Punkte stimmen sie alle überein, daß alles künstlerische Produzieren und Genießen von jenem Zustand innerer seelischer Gehobenheit begleitet sei, in dem für uns heute das künstlerische Erlebnis lokalisiert ist. Sie betrachten ohne Ausnahme die Kunst als eine Luxustätigkeit der Psyche, in der sie sich ihres Überschusses an Lebenskräften entäußert. Mag von der Kunst der Australneger oder der Kunst der Pyramidenbauer die Rede sein, der »gehobene Busen« wird als selbstverständliche Begleiterscheinung der Kunst betrachtet. Für uns allerdings besteht der Tatbestand, daß je ruhiger und befriedigter unsere Brust atmet, wir um so stärker die Empfindung des Schönen haben. Denn alle Beglückungsmöglichkeit der Kunst liegt ja für uns in dem einen, daß wir einen idealen Schauplatz für unser inneres Erleben schaffen, auf dem sich die Kräfte unserer organischen Vitalität, durch Einfühlung auf das Kunstwerk übertragen, in ungehemmter Weise auleben können. Kunst ist für uns nichts mehr und nichts weniger als »objektivierter Selbstgenuß« (Lipps).

Von diesen uns selbstverständlichen Voraussetzungen müssen wir uns aber zu emanzipieren suchen, wenn wir dem Phänomen nicht-klassischer, d.h. transzendentaler Kunst gerecht werden wollen. Denn für das Jenseits der Klassik bedeutet das künstlerische Schaffen und Erleben die Betätigung einer geradezu entgegengesetzten seelischen Funktion, die fern von aller weltfrommen Bejahung der Erscheinungswelt sich ein Bild von den Dingen zu schaffen sucht, das sie weit über die Endlichkeit und Bedingtheit des Lebendigen hinausrückt in eine Zone des Notwendigen und Abstrakten. Mit hineingezogen in das unentwirrbare Wechselspiel der flüchtigen Erscheinungen, kennt die Seele hier nur eine Glücksmöglichkeit, ein Jenseits der Erscheinung, ein Absolutes zu schaffen, in dem sie von der Qual des Relativen ausruhen kann. Nur wo die Täuschungen der Erscheinung und die blühende Willkür des Organischen zum Schweigen gebracht, wartet Erlösung.
Umschlag von "Abstraktion und Einfühlung"
 (München, 1908). Das Exemplar gehörte
Worringers Schwägerin,
Olga Worringer, née Oppenheimer
Niemals konnte für das transzendentale Weltempfinden der Drang, sich der Dinge der Außenwelt künstlerisch zu bemächtigen, den Ausdruck jenes klassischen Wollens annehmen, das die Dinge zu besitzen glaubte, wenn es sie von eigenen menschlichen Gnaden belebte und verklärte. Denn das hätte ja nichts anderes bedeutet als eine Glorifizierung jenes Abhängigkeitsverhältnisses von Mensch und Außenwelt, dessen Bewußtsein gerade jene transzendentale Seelenstimmung geschaffen hatte. Das Heil lag für sie vielmehr einzig in der möglichsten Reduzierung und Unterdrückung dieser quälenden Abhängigkeitstatsache. Die Dinge künstlerisch zu fixieren, konnte für sie nur heißen, die Dinge bis auf ein Mindestmaß von der Bedingtheit ihrer Erscheinungsweise und von der Verquickung mit dem äußeren unentwirrbaren Lebenszusammenhang zu entkleiden und sie auf diese Weise von allen Täuschungen sinnlicher Wahrnehmung zu erlösen.

Alle transzendentale Kunst geht also auf eine Entorganisierung des Organischen hinaus, d. h. auf eine Übersetzung des Wechselnden und Bedingten in unbedingte Notwendigkeitswerte. Solche Notwendigkeit aber vermag der Mensch nur im großen Jenseits des Lebendigen, im Anorganischen, zu empfinden. Das führte ihn zur starren Linie, zur toten kristallinischen Form.

Alles Leben übertrug er in die Sprache dieser unvergänglichen und unbedingten Werte. Denn diese abstrakten, von aller Endlichkeit befreiten Formen sind die einzigen und höchsten, in denen der Mensch angesichts der Verworrenheit des Weltbildes ausruhen kann. Anderseits spiegelt sich die Gesetzmäßigkeit dieser anorganischen Welt in der Gesetzmäßigkeit jenes Organs, mit dem wir unsere sinnliche Abhängigkeit überwinden, nämlich unseres menschlichen Verstandes. Diese Beziehungen geben die entscheidende Perspektive für die eigentliche Entwicklungsgeschichte jener menschlichen Lebensäußerung, die wir Kunst nennen. Die große Krisis in dieser Entwicklung, die ein zweites anderes Reich der Kunst schuf, beginnt mit dem Augenblicke, wo der aus dem Mutterboden des Instinkts sich loslösende und auf sich selbst vertrauende Verstand allmählich jene Funktion der Verewigung der Wahrnehmungen übernahm, die bisher von der künstlerischen Tätigkeit geleistet worden war. Nichts anderes geschah, als daß jene Übertragung in die Gesetzmäßigkeit des Anorganischen von der Übertragung in die Gesetzmäßigkeit des menschlichen Geistes abgelöst wurde.

Die Wissenschaft kam nun auf und die transzendentale Kunst verlor an Boden. Denn das durch den Intellekt geordnete und zum sinnvollen Geschehen gestaltete Weltbild bot nun dem an die Erkenntnismöglichkeit des Verstandes glaubenden Menschen dasselbe Sicherheitsgefühl, das der transzendental veranlagte Mensch nur auf dem mühsamen und freudlosen Umweg völliger Entorganisierung und Lebensverneinung erreicht hatte.

Nach dieser Krisis erst erwachte jene latente Kraft der Seele, in der unser spezifisches Kunsterleben verwurzelt ist. Eine ganz neue seelische Funktion ist es, die nun langsam sich des Daseins auf ihre Weise bemächtigt. Und erst von diesem Wendepunkt der Entwicklung an kann von dem die Rede sein, was wir Kunstfreude nennen; denn nun erst begleitet das Glücksgefühl des »gehobenen« Busens alle künstlerische Tätigkeit. Die alte Kunst war ein freudloser Selbsterhaltungstrieb gewesen; nun, da ihr transzendentales Wollen vom wissenschaftlichen Erkenntnisstreben aufgefangen und beruhigt wurde, schied sich das Reich der Kunst vom Reich der Wissenschaft. Und die neue Kunst, die nun entsteht, ist die klassische Kunst. Ihre Färbung ist nicht mehr freudlos wie die alte. Denn sie ist zu einer Luxustätigkeit der Psyche geworden, zu einer von allem Zwang und Zweck befreiten, beglückenden Betätigung innerer bisher gehemmter Kräfte. Ihr Glück ist nicht mehr die starre Gesetzmäßigkeit des Abstrakten, sondern die milde Harmonie des organischen Seins.

Hier sind die Voraussetzungen, in denen der fundamentale Unterschied zwischen orientalischem und okzidentalem Weltempfinden, zwischen transzendentaler und klassischer Kunst verankert ist. Hier das Problem, an dem alle rückschauende Kunstbetrachtung sich orientieren muß, wenn sie nicht in europäischer Beschränktheit verharren will.

Quelle: Wilhelm Worringer: Von Transzendenz und Immanenz in der Kunst. Anhang zu: Abstraktion und Einfühlung. Ein Beitrag zur Stilpsychologie. Zitiert nach der Neuausgabe Piper, München, 1959, (Sammlung Piper), Seite 167-182 (gekürzt)

Prof. WILHELM WORRINGER, 1881 in Aachen geboren, als Universitätslehrer in Bern, Bonn, Königsberg und bis 1950 in Halle, später in München lebend, wurde vor allem durch die Diskussion um die moderne Kunst bekannt. Mit dem zuerst 1908 erschienenen Werk »Abstraktion und Einfühlung« schuf er die Grundlagen für die Begriffsbestimmung der modernen Kunst, die auch heute noch von Bedeutung ist.

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