Gibt es für das Theremin-Spiel eine universelle Fingertechnik oder muss jeder Spieler selbst seine eigene Technik entwickeln?
Kavina: Das ist genauso wie bei jedem anderen Instrument. Es gibt Virtuosen, die eine Technik entwickeln, die dann für viele andere die Grundlage bildet. Die Grundtechnik wurde von Clara Rockmore entwickelt, wobei die Idee natürlich war, zu der damaligen Zeit virtuoser auf dem Theremin zu spielen, als es bis dahin der Fall war. Ihr war es wichtig, dass man nicht immer den ganzen Arm bewegt, sondern vor allem die einzelnen Finger. Natürlich unterscheidet sich die Fingertechnik sehr von anderen Instrumenten, weil es nicht um ganz konkrete Fingerpositionen geht, sondern um die Kapazität der Hand. Das Instrument reagiert nicht nur auf die Näherung, sondern vor allem auf die Form der Hand. Die Koordination, wie man die Hand aufmacht und sich gleichzeitig der Antenne nähert, ist ein wichtiger Bestandteil der Technik.
Wie wichtig ist es, bereits anderes Instrument erlernt zu haben, bevor man mit dem Theremin beginnt?
Kavina: Also, es lohnt sich, das Theremin später anzufangen - es ist nicht wichtig früh in der Kindheit anzufangen. Früh anfangen muss man ein Instrument, für das man mechanische und physische Erinnerung und die mechanische Fingermotorik ausbilden muss. Diese Dinge spielen beim Theremin fast gar keine Rolle. Was man für das Theremin-Spiel vor allem entwickeln muss, ist das Gehör. Wenn man also schon eine musikalische Ausbildung und Erfahrung mit anderen Instrumenten gemacht hat, oder wenn man zum Beispiel viel gesungen hat, ist das eine gute Grundlage für das Erlernen des Theremin-Spiels, weil das Gehör dann bereits geschult ist. Ein kleines Kind dagegen hat diese Erfahrungen noch gar nicht.
Lydia Kavina
Wie sieht es am Anfang eines Konzertes aus, bevor Sie das erste Stück beginnen - müssen Sie sich und das Instrument erst einmal in die richtige Stimmung bringen, oder wissen Sie von vornherein, welche Handhaltung zu welchem Ton führt?
Kavina: Man muss die Stimmung des Theremins immer wieder neu prüfen, in jeder neuen Situation. Auf die Stimmung haben viele Dinge Einfluss, die Umgebung, das Wetter, ob ein Notenpult vor dem Instrument steht usw. Ich brauche am Anfang immer ein paar Sekunden, um die richtige Stimmung zu finden, das klingt für den Zuhörer auch ein bisschen komisch. Und den ersten Ton eines Stücks findet man meistens dadurch, dass man ihn ein bisschen ertastet. Das ist für den Zuhörer zwar unhörbar, aber der Spieler braucht einen winzigen Moment, um den Ton zu ertasten. Man kann schließlich, auch wenn man Erfahrung hat, nur ungefähr schätzen, wo sich der Ton befindet.
Verhält sich dieses Ertasten denn nur mit dem Anfangston so? Oder ist dies beim Spiel ein fortwährender Prozess?
Kavina: Das ist ein Prozess der sich immer wieder wiederholt. Die genauen Fingerpositionen sind beim Theremin-Spiel ja nicht entscheidend, die Abstände für einen Ganztonschritt sind ja zum Teil nur millimetergroß, das kann man also nicht in der mechanischen Erinnerung haben, wie es bei jedem anderen Instrument möglich ist. Außerdem sind die Tonabstände immer auch ein bisschen anders, da kann der gleiche Tonabstand einmal einen Zentimeter groß sein, ein anderes Mal aber zwei Zentimeter. Beim Theremin besteht die Technik viel mehr aus der Koordination von Klang, Gehör und der Korrektur der eigenen Bewegung. Das ganze geht natürlich immer sehr schnell, aber es ist immer an die Arbeit des Gehörs gebunden. Dazu kommt noch die akustische Situation, an die sich das Gehör immer neu anpassen muss, weil das Theremin in unterschiedlicher Akustik unterschiedlich klingt. Es ist also insgesamt sehr starke Ohrenarbeit.
(Das komplette Interview auf "Planet Interview)
Track 6: Isidor Achron: Improvisation (1945)
TRACKLIST LYDIA KAVINA: MUSIC FROM THE ETHER - ORIGINAL WORKS FOR THEREMIN Joseph Schillinger (1895-1943) [01] Melody (1929) Kavina, Pierce (1:43) [02] Mouvement électrique et pathétique (1932) Kavina, Pierce (1:42) Friedrich Wilckens [03] Dance in the Moon (1933) Kavina, Pierce (2:43) Percy Grainger (1882-1961) [04] Free Music #1 (1936) for four theremins Kavina (1:22) Bohuslav Martinu (1890-1959) [05] Fantasia (1944) Kavina, Fox, Elowe, Portland String Quartet (14:17) Isidor Achron (1892-1948) [06] Improvisation (1945) Kavina, Pierce (3:48) Lydia Kavina (1967-) Suite (1989) [07] 1. Andante (3:40) [08] 2. Moderato (2:10) [09] 3. Lento (2:56) Kavina, Pierce [10] In Whims of the Wind (1994) Kavina, Parcells, Pierce (11:27) Jorge Antunes (1942-) [11] Mixolydia (1995) Kavina, tape (11:24) Vladimir Komarov (1940-) [12] Voice of Theremin (1996) Kavina, tape (8:12) Lydia Kavina, theremin Joshua Pierce, piano Elizabeth Parcells, soprano Kristen Fox, oboe Carol Eaton Elowe, piano Portland String Quartet: Stephen Kecskemethy, Roland Lantz (violins), Julia Adams (viola), Paul Ross (cello) Executive Producer: Olivia Mattis - Produced by: Brian Brandt Recordings: May/June 1997 24-bit Digital Mastering: July 2005
Lydia als Neunjährige, zusammen mit Leon Theremin
Mehr über das Theremin und Lydia Kavina
Detailierte Informationen über die hier vorgestellte CD und deren Interpretin findet man beim Musiklabel.
Lydia Kavina hat eine eigene Webside (mit Diskographie und Veranstaltungskalender) sowie einen Myspace-Benutzer (mit Musikbeispielen und Videos).
Auch auf YouTube findet man reichlich Material. Am beliebtesten ist Lydias Interpretation von Debussy's "Claire de Lune".
Es existieren zwei Internetportale, die sich mit dem Theremin im allgemeinen beschäftigen, und lesenswerten Inhalt bieten:
Theremin Vox (a.k.a Tvox)
Theremin World
Moog Music ist der bedeutendste Hersteller von Theremins.
The theremin was invented in 1919 and became the first electronic musical instrument that had a career in the XX-century and it is still the only instrument which can be played without any mechanical touching. The theremin-player moves his hands near two antennas. The proximity of the right hand to the vertical antenna changes the electromagnetic field thus changing the pitch of the sound over a six-octave range. Left hand controls the volume. Theremin's sound remembers sometimes the cello or violin, sometime the flute and often the human voice. The instruments circuit uses a beat frequency oscillator, in which an audible musical tone is derived from the beating between two high-frequency oscillators. The frequency of one of the oscillators is fixed. The frequency of the other is altered by the performer's proximity to the pitch antenna.
CD Info and Scans (Tracklist, Covers, Booklet, Music Samples, Pictures) 41 MB
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Unpack x53.rar and read the file "Download Links.txt" for links to the Flac+Cue+Log Files 4 parts, 334 MB
Reposted on January, 12th, 2016
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