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2. Dezember 2013

Wolfgang Rihm: Streichquartette III VIII V – Arditti String Quartet

Musikalische Formen und Gattungen sind nicht von Anfang da. Sie kommen und verschwinden. Doch andererseits ist Vergangenes niemals ganz vergangen. Nicht in einer Zeit, die, obgleich auch wieder gedächtnislos den Tag pflückend, sich ständig auf Erinnertes (genauer: auf den Erinnerungsersatz konservierter Geschichtlichkeit) bezieht.

Das Streichquartett als Idealtypus 'absoluter' Musik, wie er von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert zur Reife gebracht wurde, ist ganze 200 Jahre alt. Vor nunmehr rund 30 Jahren bestand die berechtigte Aussicht, daß diese Art von Musik, genau so wie Oper und Symphonie, 'überwunden' und passé sei. Der Avantgarde eröffneten sich damals, insbesondere mit der Elektronik, völlig neue Formmöglichkeiten und Klangquellen. Was sollte da noch das altmodische Streichquartett mit seiner Aura von Aristokratensalon und Winckelmannscher Klassizität?

Das Streichquartett war nichts für den breiten bürgerlichen Konsum. Die Gebildeten unter den Bürgern pflegten es - lieber noch als aktive, könnerhaft dilettierende Spieler denn als Hörer. Den erleseneren Kennern erschloß sich das durchsichtige Geflecht der vier Stimmen (heilige Vierzahl des profunden Tonsatzes!) vorzugsweise durchs Lesen. Lesen und Selbermusizieren als bevorzugte, wohl auch adäquateste Rezeptionsmodi des klassischen Streichquartetts, wohingegen das passive Hören eine geringere Rolle spielte - damit widersetzte sich ein gewichtiger Teil der Musik dem Trend zur allgemeineren, öffentlicheren Vermittlung und Teilhabe an 'Kulturgütern'.

Es ist eine Binsenwahrheit, daß die moderne Kammermusik spieltechnische Schwierigkeitsgrade erreicht hat, die ihre Wiedergabe zu einer Spezialistensache machen. Die Möglichkeit lesender oder laienhaft exekutierender Aneignung entfällt durchweg. Dennoch tragen auch zeitgenössische Streichquartette Erinnerungsspuren an diese Rezeptionsformen mit sich.

Wolfgang Rihm gehört zu einer Generation, die sich kritisch von den 'Gesetzgebern' der Avantgarde (Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono) absetzte. Sie rieb sich an einem zum Dogma erhobenen Antitraditionalismus. Dabei ging es ihm nicht um 'neue Einfachheit' (so ein ungenau bezeichnendes Schlagwort, unter das auch Rihm bisweilen subsumiert wurde), sondern um Wiedergewinn einer tönenden Unmittelbarkeit. Diese schien allzulange gefangengehalten, verledert in Konstruktion. Ausbruch ist Rihms primärer Komponierimpuls. Er ist es auch in Rihms reifen Jahren geblieben.

Die von Rihm repräsentierte neue ästhetische Dialektik erkannte Fortschrittspotential auch in scheinbarer Rückwendung. Das Streichquartett wurde mithin für Rihm nicht zum Medium einer konsolidierten, abgespannt 'gemäßigten' Komponierhaltung, sondern Austragsort gesteigerter tonsprachlicher Unmittelbarkeit. Das Nichtöffentliche, Hermetische der Gattung korrespondierte mit dem Tagebuch- und Bekenntnischarakter der ihr anvertrauten Botschaft. Zugleich etablierte sich die Werkreihe der Rihmschen Streichquartette aber auch insgeheim als Block traditionsbewußter 'Meisterwerke'. Rihm ist, indem er ganz unser hellwacher Zeitgenosse ist, unter anderem eben auch eine echte Künstlergestalt des 19. Jahrhunderts.

Wolfgang Rihm
IM INNERSTEN
DRITTES STREICHQUARTETT [1976] IN SECHS SÄTZEN


IM INNERSTEN ist Rihms drittes Streichquartett betitelt. In der von Adorno geprägten deutschen Geisteslandschaft berührt dieser Titel geradezu ein Tabu: Berufung auf 'Innerlichkeit' war der Kritischen Theorie hochgradig ideologieverdächtig. Rihm spielt mit solchen dubiosen Sinn-Assoziationen eher, als daß er sie naiv adaptierte. IM INNERSTEN ließe sich auch nüchterner verstehen: als intensivierte Klangforschung, als tiefes Hineinloten in die Semantik musikalischer Gesten, Farben und Proportionen. Tatsächlich begab sich Rihm, ungeachtet aller 'Unmittelbarkeit', niemals seiner konstruktivistischen Energien. Die Prämissen der Avantgarde sind bei ihm, gut hegelisch, 'aufgehoben'.

Das dritte Streichquartett besteht aus sechs knappen Satzcharakteren, die aphoristisch anmuten, aber auch durch eine gewisse Bedächtigkeit gekennzeichnet sind. Schroff und heftig gibt sich, in vehementen Schüben oder auch längeren Anläufen, das erste Stück. Es führt kurz vor Schluß zu einem wie ein Beethoven-Einsprengsel anmutenden Unisono-Pizzicato auf den Tönen a und as.

Zunächst ruhiger, von Lineaturen durchfochtener ist der zweite Satz, der sich dann in aufschreiartigen, zwanghaft wiederholten Rhythmusmustern festfrißt, ehe er in einem langen, dämmernden Pianissimo erstirbt. Der dritte, con sordino zu spielende Satz wendet seine anfangs behutsame Rhetorik bald wieder ins wild Aufzuckende, Katastrophische. Es folgt [Äußerst gedehnt] ein in überwiegend leiser, verhaltener Insistenz bohrendes Klangbild. Der Schluß ist gleichsam extrem ausgespreizt: während zweite Geige und Bratsche verlöschen, crescendiert die erste Geige in höchster Lage zum vierfachen Fortissimo. Wiederum dramatisch ausgespannt zwischen motorisch bewegten Partien und gehaltenen Tönen der 5. Satz. Ihm schließt sich ein geräuschhaft-leises Zwischenspiel [quasi niente] an. Der Schlußsatz wird geprägt durch eine 'künstliche' Fixierung der jeweils angesetzten dynamischen Werte - es gibt keine 'natürlich' schwellende, atmende Tongebung. Der musikalische Ausdruck versucht, mit diesem Kunstgriff eine sprachliche Meta-Ebene zu erreichen.

OHNE TITEL
FÜNFTES STREICHQUARTETT [1981-1983] IN EINEM SATZ


Acht Jahre liegen zwischen dem dritten und dem fünften Streichquartett, als dessen Beendigungsdatum die Partitur den 6. Oktober 1983 angibt. Über den Unterschied zum früheren Opus belehrt nicht zuletzt die Handschrift des Komponisten: dort wirkte sie sorgfältig, fast ziseliert. Hier erscheint sie wild, eruptiv, skizzenhaft. Das Werk klingt auch so, als sei es unter ungeheurem Druck entstanden - magmaartig ausgeschleuderte Tonfluten, wie in Trance und ohne wägende Ratio Niedergeschriebenes. Zweifellos entstand die Komposition in kürzester Zeit, und sie spiegelt einen rauschhaften Schaffenszustand, ergießt sich in einem einzigen rhetorischen Riesenbogen. 'Schnell, rastlos' ist auch die durchgängige Vortragsbezeichnung des stürmischen, in Dauerspannung gehaltenen einzigen Satzes. Selten dürfte Musik der surrealistischen Maxime einer 'écriture automatique' so nahe gekommen sein wie hier.

ACHTES STREICHQUARTETT [1987-1988]
IN EINEM SATZ


OHNE TITEL ist das fünfte Streichquartett überschrieben, als habe seine Radikalität ausdrücklich etwas sehr Persönliches zu verschweigen. Das Achte Streichquartett, gibt sich wieder schlichter, gelassener. Der einzige Satz integriert auf engem Raum eine Fülle antagonistischer Charaktere. Sie werden durchweg grell gegeneinandergesetzt, selten moderierend miteinander vermittelt. Das Plötzliche, Abrupte, Harsche bleibt Rihms bevorzugter Redegestus. Meisterlich werden inkorporierte Zitate, quasitonale 'Flecken' und eruptive Ausbruchsfiguren gegeneinander gehalten - souverän werden zudem spielerisch-theatralische Elemente aus dem avantgardistischen Fundus gehandhabt (Rascheln mit Papier, simuliertes 'Schreiben' mit der Bogenspitze auf dem Notenpapier).

So beschreibt die Bewegung vom dritten über das fünfte zum achten Streichquartett so etwas wie einen tonsprachlichen Dreischritt: Von der klangerkundenen Introspektion [III] über die rigorose expressive Entäußerung [V] zur (unharmonisierten) Synthese der Gegensätze [VIII].

Quelle: Hans-Klaus Jungheinrich: Botschaften; im Booklet

Track 4: III. Streichquartett - IV. äußerst gedehnt


TRACKLIST


Wolfgang Rihm (°1952) 

Streichquartette - quatuors à cordes - string quartets 

Arditti String Quartet:
Irvine Arditti, violon 
David Alberman, violon 
Garth Knox, alto 
Rohan de Saram, violoncelle 


    Im Innersten 
    III. Streichquartett - III Quatuor à cordes 
    [1976] 
    en six mouvements                            26:56
    dédicace Alfred Schlee zum Geburtstag 
01  I.   schroff                            2:10 
02  II.                                     3:54 
03  III.                                    1:55 
04  IV. äußerst gedehnt                     5:11 
05  V.                                      3:17 
06  Zwischenspiel, senza tempo              0:57 
07  VI.                                     9:30 


08  Achtes Streichquartett - VIII Quatuor à cordes 
    [1987 - 1988] 
    en un mouvement                              15:03 
    composé à l'intention du Quatuor Arditti 
    commande de la Società del Quartetto di Milano 
    pour son centvingt-cinquième anniversaire 
    création le 17 janvier 1989 à Milan 


09  ohne Titel 
    V. Streichquartett - V Quatuor à cordes 
    [1981-1983] 
    en un mouvement                              25:52 
    composé à l'intention du Quatuor Arditti 
    création le 6 decembre 1983 à Bruxelles 
 
 
                                    durée totale 68:27 

Recorded November 1990, Studio Deutschlandfunk (WDR), Köln
Recording supervision: Siegfried Spittler
Sound Engineer: Mark Hohn - Executive Producer: Harry Vogt
arditti quartet edition 11
(c) 1991 

Jacques-Henri Lartigue: Grand Prix de l'A.C.F., 1912


Das Tempo unserer Zeit

Jacques-Henri Lartigue: Grand Prix de l'A.C.F., 1912
Autorennen sind um 1900 viel beachtete Spektakel, bei denen auf offener Landstraße nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit einzelner Fabrikate unter Beweis gestellt werden soll. 1912, beim Großen Preis des Automobile Club de France, gelingt dem jungen Jacques-Henri Lartigue ein Bild, das wir heute vor allem als Metapher für das Tempo des technischen Zeitalters lesen und verstehen.

Er liebt schicke Automobile. Aber welcher Junge in seinem Alter tut das nicht? Er beobachtet die ersten Flieger, wie sie sich kühn in die Lüfte schwingen, ist Zeuge unerhörter technischer Neuerungen und zeigt sich fasziniert vom Geschwindigkeitsrausch seiner Zeit. Im Unterschied zum Gros seiner Altersgenossen freilich nimmt der kleine Jacques Haguet Henri Lartigue, so sein Taufname, unmittelbar Anteil am Geschehen. Die Familie ist vermögend - eine Zeit lang gilt sie als die achtreichste Familie Frankreichs - und der Vater, ein bekannter Eisenbahndirektor, Bankier und Verleger, allem Neuen gegenüber ausgesprochen aufgeschlossen. Bereits 1902 nennt die Familie ein erstes Automobil ihr eigen. Dem Modell Krieger folgt ein von Million Guiet karossierter Panhard-Levassor, dann ein Peugeot und schließlich ein Hispano Suiza - zugleich Höhepunkt des privaten Fuhrparks, bevor die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auch das Vermögen der Lartigues dahinschmelzen lässt. Aber noch schreiben wir glücklichere Zeiten. Es ist die Ära der viel gepriesenen Belle Époque. Und die Familie Lartigue gefällt sich in allen möglichen standesgemäßen Divertimentos. Man fährt im Winter an die Riviera (die Sommersaison ist noch nicht erfunden), sonntags in den Bois de Boulogne oder zu einem der nicht gerade seltenen Automobilrennen rund um Paris. Und weil das Schöne sich als gar so flüchtig erweist, wird es zumindest fotografisch festgehalten.

Schon Vater Lartigue scheint ein begeisterter Amateurfotograf gewesen zu sein. »Papa fotografiert«, schreibt Jacques-Henri in seinen Mémoires sans Mémoire. »Die Fotografie ist eine geheimnisvolle Angelegenheit. Eine Sache, die seltsam riecht, bizarr und eigentümlich, und die man sofort lieben muss.« Lartigue ist sieben Jahre alt, als er 1901 seinen ersten Fotoapparat bekommt. »Papa«, notiert er, »kommt mir vor wie der liebe Gott. Er sagt: 'Ich werde dir einen richtigen Fotoapparat schenken.'« Letzterer erweist sich als zeittypische große, schwere Holzkamera für Glasnegative 13 x 18 cm. Ein Gerät, das eigentlich viel zu unhandlich für den zarten und schmächtigen Lartigue ist. Doch der begreift sein neues Medium rasch als technische Verfeinerung jener - wie er sie nennt »Engelsfalle«, mit deren Hilfe Jacques-Henri, kaum hat er Laufen gelernt, die sichtbare Welt um sich herum zu archivieren beginnt: »Ich schließe dreimal kurz die Augen, drehe mich um die eigene Achse und schwupp! das Bild ist mein.« So wird ihm die Fotografie schon bald zum wichtigen Instrument der visuellen Erkundung. Nicht einfach Zeitvertreib, sondern eine sehr ernsthafte Beschäftigung, die schon beim kleinen Lartigue von der überlegt gestalteten Aufnahme bis hin zum Entwickeln und Vergrößern in der Dunkelkammer reicht.

Jacques-Henri Lartigue: Grand Prix de l'A.C.F., 12. Juli 1913
Beobachtungen eines Genies

Lartigue fotografiert sein Zimmer, seine Spielsachen und Möbel. Dann das Haus, den Garten, die Dienstboten, Mama, Papa oder Zissou, seinen älteren Bruder. Kontinuierlich weitet sich sein Horizont. Das hatte er sich schließlich immer schon gewünscht: den Lauf der Dinge anhalten, das Tempo der Zeit bremsen zu können, immerfort Kind bleiben zu dürfen, dem sich, wenn man so will, die technische Welt als überdimensionales Arsenal von Spielsachen erschließt. Lartigue fotografiert Autos und immer wieder Autos. Er bannt Flugzeuge auf seine Platten und Zeppeline. Er tut dies mit anhaltender Begeisterung und einem bemerkenswerten Blick. Vor allem aber mit einem bewundernswerten, quasi intuitiven Verständnis für die ikonographischen Besonderheiten seines Mediums. »Diese Bilder«, sollte jahrzehnte später kein Geringerer als John Szarkowski urteilen, »sind die Beobachtungen eines Genies: frisch in der Auffassung, poetisch in der Anmutung und grafisch in der Umsetzung.«

18 Jahre alt ist Lartigue, als ihm sein inzwischen wohl berühmtestes Bild gelingt. Wir schreiben den 25. Juni 1912, und die Familie ist aufgebrochen, um bei Le Tréport den Großen Preis des Automobile Club de France mitzuerleben. Noch immer gilt Frankreich als Automobilnation Nummer eins. Mehr als 200 Autohersteller werben um die Gunst der Kunden. Zum Vergleich: rund 100 sind es in den USA, in England etwa 60 und etwas mehr als 30 im Deutschen Reich. Bis Ende der 1920er Jahre bleibt das Land Europas wichtigster Produzent von Kraftfahrzeugen und bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges international der bedeutendste Exporteur. In Frankreich erscheint mit l'Auto ab Oktober 1900 die erste Fachzeitschrift rund ums Automobil, nebenbei: ein Blatt, das Jacques-Henri Lartigue seit 1908 abonniert hat. Auch die ersten Straßenrennen finden in Frankreich statt. Allgemein gilt der Wettbewerb Paris-Rouen (1894) als erster seiner Art. Weitere Wett- und Erprobungsfahrten führen etwa von Paris nach Bordeaux, von Paris nach Toulouse, von Paris nach Ostende oder Wien. Dabei geht es über staubige, meist ungesicherte Landstraßen. Platte Reifen durch herumliegende Hufnägel sind die Norm, gebrochene Achsen keine Seltenheit. Selbst tödliche Unfälle sind wohl unvermeidlicher Teil eines Spektakels, dem sich Lartigue - ungeachtet tragischer Momente - nicht entziehen kann. »Um 14 Uhr«, vertraut er unter dem Datum des 25. Juni 1912 seinem Tagebuch an, »kein Wagen mehr zu sehen. Das Rennen ist für heute zu Ende. Im Hotel wird uns mitgeteilt, dass Hemery quicklebendig ist! Colinet hat es erwischt. Er ist verletzt, sein Mechaniker tot.«

Dem Bild lange Zeit keine Bedeutung beigemessen

Grand Prix de l'A.C.F., so der offizielle Titel des Bildes, entsteht am 26. Juni 1912. Es ist dies der zweite Tag des Grand Prix und das Foto Teil einer insgesamt 169 Aufnahmen umfassenden Serie. Lartigue fotografiert jetzt mit einer Ica Reflex für 9 x 12 cm Glasnegative. Die Originalkamera trägt die Seriennummer 489955 und hat als Objektiv ein Zeiss Tessar 1:4,5 150 mm. Das Besondere an dieser vergleichsweise großen Kamera mit oben liegender Mattscheibe ist ein horizontaler Schlitzverschluss, durch den sich die elliptische Form der hinteren Räder erklärt. Ganz offensichtlich hat Lartigue die Kamera mitgezogen. Daher bleibt die Umgebung verwischt, während die Karosserie des Automobils sowie die beiden Fahrer scharf wiedergegeben sind. Dass der komplette Kühler des Wagens vom Typ Schneider dem Bildrahmen zum Opfer fällt, dürfte kaum dem Wunsch des Autonarren Lartigue entsprochen haben, der sich ansonsten stets um Totalen bemüht hat.

Jacques-Henri Lartigue: Course de côte de Gaillon, 6. Oktober 1912
Tatsächlich scheint der Fotograf dem Bild lange Zeit keine Bedeutung beigemessen zu haben. Mehr noch: Er hielt es für missglückt. Wie anders ließe sich die Tatsache erklären, dass nur ein einziger, schlecht ausgearbeiteter und noch dazu an einer Ecke stark beschnittener Abzug aus jener Zeit erhalten ist? Der 11,5 x 17,1 cm kleine Vintage Print befindet sich heute übrigens im Besitz der Gilman Paper Company in den USA. Ein weiterer, sichtlich späterer Abzug findet sich in einem frühen Band der von Lartigue sorgfältig geführten Alben. Allerdings sind die Jahrgänge bis 1919 in den 1960er Jahren neu arrangiert und ergänzt worden, und so ist nicht auszuschließen, dass der Fotograf das Motiv erst im Kontext der einsetzenden internationalen Rezeption hinzugefügt hat.

Anfang der 1960er Jahre ist Jacques-Henri Lartigue - gemäß der eigenen Lebensmaxime - nach wie vor ein glücklicher Mensch - und gänzlich unbekannt: als Fotograf ein Amateur im Wortsinn, der ohne auf »Kunst« zu schielen seinen persönlichen Lebensraum erkundet; als Maler soweit akzeptiert, dass gelegentlich eines seiner Bilder einen mutigen Käufer findet. Eine Einladung führt Lartigue 1962 in die USA. Und hier geschieht nun das, was Lartigues dritte Frau Florette später immer wieder als »Wunder« bezeichnet hat. Auf der Überfahrt in die USA begleitet sie ihren 26 Jahre älteren Gatten. Und weil sie um die Langeweile auf einem Frachter weiß, hat Florette Lartigue einen Stapel Fotos mitgenommen, um diese an Bord auszuflecken. In New York angekommen, trifft das Ehepaar Charles Rado, der vor dem Krieg in Frankreich eine Fotoagentur betrieben hatte und nun in den USA als Agent tätig ist. »Im Laufe der Unterhaltung«, erinnert sich Florette Lartigue, »kam das Gespräch auf die Fotografie, und Jacques meinte, er selbst fotografiere seit seiner Kindheit.« Charles Rado zeigt sich interessiert und man zeigte ihm den Stapel der mitgebrachten Aufnahmen. Rado verspricht, die Arbeiten bekannt zu machen. Tatsächlich bietet er sie noch am selben Tag der Illustrierten Life an. Etwas später zeigt er sie John Szarkowski, seit kurzem in der Nachfolge Edward Steichens Direktor der Fotoabteilung am Museum of Modern Art.

»Was ich damals für das Gesamtwerk hielt«, so Szarkowski im Rückblick, »bestand aus zwei größeren Kladden und einem Stapel von 52 Einzelbildern. Letztere waren, wenn ich mich recht erinnere, spätere Abzüge, während die Kladden alle möglichen Aufnahmen enthielten: kleine gelbliche Kontakte, größere Abzüge, Vergrößerungen auf verschiedensten Papieren […]. Die Abzüge waren in dem Bemühen eingeklebt, möglichst jeden Quadratzentimeter der Seite auszunutzen, und verweigerten sich mit rührender Unbekümmertheit jeglichem mir bekannten Gestaltungsprinzip, ob nun traditionell oder modern. Die Bilder selbst machten mich staunen. Zunächst wegen ihrer Einfachheit, Grazie und grafischen Anmutung. Ihre Wirkung - wie bei einem guten Sportler - zogen sie aus sparsamsten Mitteln, Eleganz und selbstverständlicher Genauigkeit. Mir schien, als blickte ich auf das frühe, unentdeckte Werk von Cartier-Bressons Papa.«

Szarkowski ist hingerissen von dem Material und beschließt, obwohl er es hier mit einem völlig unbekannten, 68-jährigen Amateurfotografen zu tun hat, Jacques-Henri Lartigue unverzüglich eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art zu widmen. Erstens, so seine Überlegungen, würde er sich als junger Direktor hier auf Anhieb mit einer echten Entdeckung einführen können. Und zweitens ließ sich mit Lartigue der Boden für jene »neue Bildsprache« bereiten, als deren Apologet sich Szarkowski in der Folge tatsächlich erweisen sollte. Lartigue, argumentierte er folglich im Katalog, »sah den Augenblick, sah flüchtige Bilder, die sich dem Zufall sich überschneidender Formen verdankten […]. Und genau hier liegt denn auch der Kern des modernen fotografischen Sehens: Nicht Objekte werden wahrgenommen, sondern die durch sie erzeugten Bilder.«

»Hooked on Speed«: Lartigues Grand Prix de l'A.C.F. als
 Aufmacher des Life-Partfolios, 29. November 1963
Nicht genug der Zufälle und Wunder

Lartigues erste Ausstellung, zugleich sein - wie wir heute sagen würden - Coming out als Fotograf, eröffnete am 1. Juli 1963 im New Yorker Museum of Modern Art und war anschließend in 16 weiteren Städten in den USA und Kanada zu sehen. Der begleitende, schmale Katalog mit insgesamt 43 Abbildungen brachte Grand Prix de l'A.C.F. auf Seite 27. Als (allerdings stark beschnittenen) Aufmacher präsentierte die Illustrierte Life das Bild, die in ihrer Ausgabe vom 29. November Lartigue ein umfängliches Portfolio widmete. Doch damit nicht genug der Zufälle oder »Wunder« um Lartigues ebenso plötzlichen wie weltweiten Ruhm als Chronist der Belle Époque (so jedenfalls wurde er zunächst vor allem rezipiert). Am 22. November 1963 war John F. Kennedy in Dallas ermordet worden. »Wir nahmen es mit Bestürzung zur Kenntnis, in die sich zusätzlich Enttäuschung mischte«, erinnert sich Florette Lartigue. »Wir waren sicher, dass die Jacques zugedachten Seiten nunmehr der dramatischen Aktualität dieses Herbstes 1963 zum Opfer fallen würden. Tatsächlich aber war es so, dass sich die Aufnahmen von der Tragödie in Dallas und Jacques' unbeschwerte Bilder die Seiten von Life teilten. Der Titelgeschichte wegen fand nun gerade dieses Heft reißenden Absatz.« Mehr noch: Es war dies, wie Mary Blume unterstreicht, eine der meistverkauften Life-Ausgaben überhaupt. So avancierte Jacques-Henri Lartigue gewissermaßen über Nacht »zu einem der bekanntesten und populärsten Fotografen seiner Zeit«.

Vor allem seine Aufnahme Grand Prix de l'A.C.F. ist in der Folge immer wieder reproduziert worden. Das Bild fehlt in praktisch keiner Lartigue-Monografie. Gleichsam programmatisch stellt es das Umschlagmotiv der kleinen Lartigue-Ausgabe in Robert Delpires Taschenbuchedition Photo Poche. Der Stern (52/1979) brachte die Aufnahme in Ankündigung eines Auto-Specials auf den Titel. In jüngster Zeit wird das Bild vermehrt von Mathematikern, Psychologen oder Phänomenologen angefordert, wenn es bestimmte Sachverhalte zu illustrieren gilt. Selbst Geschäftsberichte meinen auf das Foto nicht verzichten zu können, wenn es um die Visualisierung von Dynamik im Wirtschaftsleben geht. Für Lartigue selbst war die Aufnahme nur eine von rund 100000. »Wie schade, dass ich keine Gerüche fotografieren kann«, hatte er sich als Kind beklagt. Die Zeit zu bannen, ist ihm immerhin gelungen. So steht Grand Prix de l'A.C.F. auch und nicht zuletzt beispielhaft für Wahrnehmung, für unser Sehen im Zeitalter des Überschalls: ein Sinnbild für das Tempo unserer hochtechnisierten Gegenwart.

Quelle: Hans-Michael Koetzle: Photo Icons. Die Geschichte hinter den Bildern. (Band I:) 1827-1926. Taschen, Köln, (Jubiläumsausgabe) 2008, ISBN-978-3-8365-0801-8. Zitiert wurden Seite 152-159.

Lartigues berühmtes Bild als Cover- und Aufmacherfoto
 eines Portfolios im Stern, 52/1979
Jacques-Henri Lartigue

Spross einer wohlhabenden Pariser Familie. 1894 in Courbevoie geboren.
Erste Kamera mit acht, erste eigenständige Aufnahmen mit zehn Jahren.
1915 Kunststudium in Paris.
Zahlreiche Ausstellungen im Paris der 30er Jahre. Freundschaft u. a. mit Picasso und Cocteau.
1963 erste Ausstellung seiner Fotografien im Museum of Modern Art, New York.
Erste Ausstellung in Deutschland 1966 auf der »photokina«.
1970 Buchpublikation Diary of a Century, herausgegeben von Richard Avedon.
Fotoarchiv seit 1979 als Donation J.-H. L. im Besitz des französischen Staates.
1984 Kulturpreis der DGPh.
1986 Offizier der Ehrenlegion. Im selben Jahr in Nizza verstorben

CD Info and Scans (Tracklist, Covers, Booklet, Music Samples, Pictures) 50 MB
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Reposted on April 7th, 2016



16. September 2013

Iannis Xenakis: Kammermusik für Streicher und Klavier (Arditti String Quartet)

Der Name Xenakis bedeutet auf deutsch etwa soviel wie „kleiner Fremdling“. Bemerkenswert ist, wie die persönlichen und weltpolitischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts Xenakis dazu veranlassten, seinen Platz in der Gesellschaft und der Kunst mehrfach kritisch zu betrachten und einer Revision zu unterziehen. Er gewinnt damit aus der Notwendigkeit, Altes hinter sich zu lassen und aus der Begeisterung für neue Ideen den Drang, sich dem künstlerisch Neuen zuzuwenden. Xenakis selbst sagt:

„Ich will keine Wurzeln haben. Natürlich hatte auch ich welche, auch ich war Einflüssen ausgesetzt, aber glücklicherweise gab es ihrer so viele, daß keiner sich als bestimmend erweisen konnte. […] Auf diese Weise gewann ich mir die Freiheit, ohne Wurzeln zu sein.“

Iannis Xenakis wurde im Jahr 1922 in der rumänischen Hafenstadt Braila geboren. Die Vorfahren Xenakis‘ stammten aus Kreta, er wurde als Teil der bürgerlichen Mittelschicht westlich erzogen und wurde mit zehn Jahren auf eine griechische Internatsschule in der Nähe von Athen gesandt. Als Griechenland im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt wird, führt Xenakis sein Studium am Polytechnikum, das eine Konzession an den Willen des Vaters darstellt, zunächst fort, tritt jedoch etwa im Frühjahr 1942 der Kommunistischen Partei Griechenlands und den Widerstandstruppen in Athen bei. Nachdem sich die deutschen Truppen 1944 aus Griechenland absetzten, unterstützen die nun stationierten britischen Truppen das bürgerliche Lager des inzwischen zerissenen Landes. Iannis Xenakis wurde bei heftigen Gefechten am 1. Januar 1945 von einer britischen Granate im Gesicht lebensgefährlich verletzt. Nach dem Krieg wird Xenakis selbst in die Armee eingezogen. Als seine politische Identität droht erkannt zu werden, desertiert er um einer Einweisung in ein Straflager zu entgehen – in Abwesenheit wird er zum Tode verurteilt.

Xenakis in seinem Atelier, Paris, um 1987
Nach seiner Flucht nach Paris wird Xenakis 1947 im Büro von Le Corbussier, einem der berühmtesten Architekten seiner Zeit, eingestellt, um statische Berechnungen durchzuführen – er war unter anderem am Entwurf des Philips-Pavilions der Brüsseler Weltausstellung beteiligt. Auf Anraten Le Corbussiers wurde Xenakis wiederum bei Oliver Messiaen vorstellig, der sein musikalischer Lehrmeister werden sollte. So wurde Xenakis wie mehrere bedeutende Komponisten seiner Generation (Karlheinz Stockhausen oder Pierre Boulez) Schüler Oliver Messiaens, der ihn darin bestärkte, seine sehr individuelle Auffassung von Komposition weiterzuentwickeln. Die Uraufführung von Xenakis‘ Metastaseis bei den Donaueschinger Musiktagen brachte dann 1955 den internationalen Durchbruch.

Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen bezieht Xenakis aus Naturwissenschaften und Mathematik Methoden und Inspiration für sein musikalisches Werk. So entzündet sich sein musikalischer Gestaltungsdrang etwa an Hilberts axiomatischem Denken, der Stochastik, der Gaußschen Verteilung, den Markow-Ketten, mathematischer Gruppen- Spiel- und Mengentheorie und der Booleschen Algebra. 1966 begründet er das Studio CEMAMU (Centre d‘Etudes de Mathématique et Automatique Musicales). Ab 1972 unterrichtete Xenakis an der Universität Paris. Neben zahlreichen Kompositionen verfasst Xenakis viele Essays und Analysen eigener und fremder Werke. Iannis Xenakis starb im Jahr 2001 in Paris.

Quelle: Andreas Pirchner, Signale 0101, Kunst Uni Graz

Materialien zum Architekten Iannis Xenakis

Stefan Hetzels private Seite zu Iannis Xenakis

CD 1, Track 5: Embellie, for solo viola (1981)


TRACKLIST


Iannis Xenakis 
(1922-2001)

musique de chambre [1955-1990]
pour cordes, piano, cordes et piano
chamber music for strings and piano
Kammermusik für Streicher und Klavier

Arditti String Quartet:
Irvine Arditti, violon
David Alberman, violon 
Garth Knox, alto 
Rohan de Saram, violoncelle 

Claude Helffer, piano


VOLUME 1

(01) tetras pour quatuor à cordes (1983)                       14:35
(02) mists pour piano seul (1980)                              12:26
(03) kottos pour violoncelle seul (1977)                        9:39
(04) herma pour piano seul (1960-1961)                          7:13
(05) embellie pour alto seul (1981)                             8:14
(06) à r. (Hommage à Ravel) pour piano seul (1987)              2:26
     mikka & mikka 'S,
(07) mikka pour violon seul (1971)                              3:58
(08) mikka 'S, pour violon seul (1976)                          4:10
(09) akea quintette pour cordes et piano (1986)                13:28

     durée totale                                              77:24
     
     
VOLUME 2

(01) dikhtas pour violon et piano (1979)                       12:44
(02) tetora pour quatuor à cordes (1990)                       14:43
(03) nomos alpha pour violoncelle seul (1966)                  15:22
(04) ikhoor pour trio à cordes (1978)                          10:09
(05) evryali pour piano seul (1973)                             9:58
(06) st/4-1, 080262 pour quatuor à cordes (1955-1962)          11:11

     durée totale                                              74:52
     

Recorded in Studio Stolbergerstraße, Köln (12-14, II. 1991),
Lindlar Kulturzentrum (15-16, II, & 10. VI. 1991),
Studio 104, Radio France (29. III. 1991),
Kleiner Sendesaal, WDR (9-11. XII. 1991)
Recording supervision: Francois Eckert, Stephan Hahn
Sound Engineer: Mark Hohn, Werner Sträßer, Manfred Hill, Philippe Destredecq
Executive Producer: Harry Vogt

En couverture: Iannis Xenakis, Claude Helffer et le Quatuor Arditti

arditti quartet edition 13-14
(C) 1992

CD 2, Track 6: ST-4, for string quartet (1955-62)


Malerei als Aktion


Henri Michaux, Zeichnung, 1959
Sie werden erst dann wirklich schreiben, wenn Sie schreiben, ohne an das Resultat im Sinne eines Resultats zu denken, sondern indem Sie vom Schreiben im Sinne einer Entdeckung erfüllt sind, das heißt, das Schöpferische muß sich zwischen Feder und Papier ereignen und nicht vorweg in einem Gedanken oder nachher in einer Umarbeitung. Oder doch vorweg, in einem Gedankenblitz, aber nicht in exaktem Denken. Es wird zum Vorschein kommen, wenn es vorhanden ist und wenn Sie es kommen lassen, und wenn irgend etwas in Ihnen ist, werden Sie ein schöpferisches Wiedererkennen erfahren. Sie werden nicht wissen, wie es war, noch was es ist, aber es wird das Schöpferische in Ihnen sein, wenn es aus der Feder und aus Ihnen fließt und nicht einem genauen Lageplan Ihrer momentanen Tätigkeit entspringt. Technik ist nicht so sehr eine Sache der Form oder des Stils als die Art, wie Form und Stil sich eingestellt haben und sich wieder einstellen können.

Lassen Sie Ihre Quelle gefrieren und Sie werden stets gefrorenes Wasser haben, das in die Luft schießt und fällt, und es wird dort zu sehen sein - oh, ganz gewiß - aber es wird nichts mehr zurückkommen. Ich weiß, wie wichtig es ist, dieses schöpferische Wiedererkennen zu besitzen. Sie können nicht das Kind in dem Mutterleib formen, es liegt dort und gestaltet sich selbst und kommt vollendet hervor - und dann ist es da und Sie haben es geschaffen und haben es gefühlt, aber es kam von selbst - und das ist schöpferisches Wiedererkennen. Natürlich haben Sie auf das Schreiben ein wenig mehr Einfluß als auf jenen Vorgang, Sie müssen wissen, was Sie endlich erhalten wollen, aber wenn Sie das wissen, so überlassen Sie sich ihm, und wenn es Sie aus dem Geleise zu werfen scheint, so wehren Sie sich nicht, vielleicht ist es gerade dort, wo Sie instinktiv sein wollen, und wenn Sie sich zwingen und versuchen, immer nur dort zu bleiben, wo Sie vorher waren, so werden Sie vertrocknen.

Gertrude Stein


Jean Dubuffet, Zeichnung zu 'La Métromanie ou les Dessous de la Capitale'
 von Paulhan, 1950
Das Geistige in der Kunst wird mit der Hand gemacht

Zu diesem Satz ließe sich kaum etwas hinzufügen, wenn man Malerei als Aktion darstellen will, hätte Gertrude Stein nicht so ausdrücklich vom Schreiben gesprochen.

Zwar sind Wendungen wie »Technik ist nicht so sehr eine Sache der Form oder des Stils als die Art, wie Form und Stil sich eingestellt haben und sich wieder einstellen können« durchaus für die Malerei gültig, zumal für die Malerei, von der hier die Rede ist. Aber, nochmals, Gertrude Stein spricht ausdrücklich vom Schreiben, und so treffend ihr Text auch ist, spricht man vom Malen, ergeben sich andere Voraussetzungen. Daß ich trotzdem den Text so ausführlich zitiere, hat seine Gründe. Malerei wird heute viel zu oft vom Wort her angegangen, man versucht, dichterische Parallelen für Vorgänge zu finden, die sich im Manuskript und auf der Leinwand gleichartig abzuspielen scheinen, man interpretiert schließlich Bilder wie eine Lektüre.

Gewiß, Gertrude Steins Sätze sind ambivalent, sie enthalten Formulierungen, die sowohl für die Dichtung als auch für die Malerei zutreffen könnten. Aber gerade die zweifache Gültigkeit einiger Sätze verlangt danach, daß man sich Gedanken über die Tätigkeiten des Schreibens und Malens macht und daß man auseinanderhält, was Schreiben und Malen unterscheidet. Denn Gedichte macht man mit Wörtern, und wenn auch »das Papier seine weiße Leere verteidigt« (Mallarmé), so setzt man, indem man es mit Wörtern bedeckt, umrissene, identifizierbare Gebilde aufs Blatt. Dichtung ist Fiktion und ihr Material, die Laut- und Schriftketten, ist neutral, denn das Wort ist unmittelbar mit dem verbunden, was es ausdrückt. Die Dinge existieren neben und hinter dem Wort, ob man sie nun beschreibt oder nicht. Erst aus den Verbindungen der Wörter entsteht etwas Neues, eine Chiffre für ein neues Ding, das Bild von einem Ding.

Wenn also Gertrude Stein von »schöpferischem Wiedererkennen« spricht, so meint sie, daß sich Wörter oder Bezeichnungen aus dem Unbewußten bilden, man erkennt sie erst auf dem Papier und rührt sie dort mit dem besprochenen Ding zusammen. Ähnliches, so kann man einwerfen, geschieht in der Malerei. Doch, wie wir gleich sehen werden, trifft der Einwand nicht ganz zu. Der wesentliche Satz bei Gertrude Stein heißt doch: »Sie müssen wissen, was Sie endlich erhalten wollen.« Das ist genau das Gegenteil von dem, was heute in der neuen Malerei geschieht. Man kann nochmals erwidern, Antonin Artaud sei in dieser Hinsicht radikaler gewesen - er sagte einmal lakonisch: »tout vrai langage est incompréhensible«, womit gemeint ist, daß das Wort, wenn es wirklich Wort ist, nicht mehr mit dem »besprochenen« Gegenstand übereinstimmen kann. Wohl, damit entfernt sich das Schreiben und das schöpferische Erkennen aus dem Bereich der Mitteilung.

Man schreibe rasch, ohne Thema, man vergesse Geist und Talent, auch das der anderen, und man widerstehe der Versuchung, zu überlesen, was man geschrieben hat, heißt es im Surrealistischen Manifest. Der Vorsatz »Sie müssen wissen, was Sie endlich erhalten wollen« entfällt. Aber dennoch ist auch dieser Vorgang des Schreibens ein anderer als der des Malens. Die Handlung des Schreibens ist mechanisch, ausschlaggebend wird die freie Assoziation, die Gebilde und Zeichen in ihrer Worthülle aus dem Hirn oder dem Unbewußten freiläßt. Beschreibungen also, die aus der Psyche des Schreibers auftauchen und die wiederzuerkennen sind - keinesfalls aber Dinge, Materialien im handgreiflichen Sinne, deren Wesen wie ein Stück Werkstoff neutral ist.

Georges Mathieu, Zeichnung, 1959
Denn das ist Malerei: ein Handhaben von Dingen, von Materialien. Eine Farbe ist ein Ding, eine Linie ist ein Ding - sie enthalten nichts anderes als ihre eigene Stofflichkeit, und erst viel später kann man von Wasser sprechen, wenn man blaue Farbe, oder von Holz, wenn man Van-Dyck-Braun benutzt hat. Gegenständliche Kunst, die sich darauf beschränkt, die Dinge als umrissene, identifizierbare Gebilde, als »Wörter« wiederzugeben, ist insofern unmalerisch, als sie sich ständig mit der Spaltung ihres eigenen Wesens auseinanderzusetzen hat, denn im Moment, da der Maler sein Blau dazu verwendet, einen Himmel oder Wasser darzustellen, zerstört er das Blau als Ding. Es kann sogar vorkommen, wie in einigen Bildern von Monet, daß trotz der Beschreibung der Heuschober oder der Kathedralen - von den Seerosen ganz zu schweigen - die eigentlichen Bildmaterialien, in diesem Fall die Farbe und ihre Nuancen, durch das Motiv hindurchschlagen, es gleichsam aufsaugen und auf der Leinwand selbständig existieren.

Das Aufheben des Kausalen in der Kunst, das Absicht und Resultat verbindet, ist im Grunde eine urmalerische Handlung gewesen. Das Material als Ding gerät in ein neues Licht - nicht, daß man es nun anbetet, wie es die Kubisten taten, vielmehr nimmt man es als Gegenüber, als Partner. Diese Partnerschaft gilt auch für eine Malerei, in der das fertige Bild weniger zählt als der Akt des Herstellens, in dem Bewegung, psychische Schwingungen, Handschriftliches und Zeitliches eingefangen werden. »Malen im Sinne einer Entdeckung«, um Gertrude Steins Wort zu variieren, heißt dem Ding seinen Willen lassen, und wenn man es in Bewegung setzt, diese Bewegung erst einmal physisch verstehen. Malerei wird mit der Hand gemacht. Dabei ist man übereingekommen, den psychischen Automatismus der Surrealisten vom Automatismus der neuen Malerei zu trennen, indem man ihn als »physisch« bezeichnete. Etwas unglücklich. Das Physische ist bedingt, denn der Maler ist kein Athlet. Auch aus den Verbindungen der Materialien entstehen Gebilde, was aber zerstört wird, wenn man diese Gebilde aus der Farbschwemme emporholt, ist nicht das Erzählende von Farbe, Ton und Linie, sondern, im Gegenteil, ihre quälende, haftende und handgreifliche Stofflichkeit.

Jackson Pollock, Zeichnung, Duco auf Papier, 1950
Die Zerstörung

Damit kommen wir zur ersten Handlung jeder Malerei, eine Handlung, die nicht nachdrücklich genug betont werden kann: die Zerstörung.

Am Anfang steht eine Leinwand. Damit muß man sich abfinden, und Versuche, die viereckige Fläche auszusägen oder mit springenden Reliefs zu bestücken, weichen dem Grundproblem der Malerei aus. Denn auch die Leinwand ist ein Ding, das auf recht unheimliche Weise seine handfeste, grellweiße Stofflichkeit geltend macht. Oskar Schlemmer sagte: »Die rechtwinklige weiße Leinwandfläche ist ein solch zwingendes Faktum, daß ein nicht geringer zu bewertendes Gefühl als das ehedem für das Objekt den Künstler bestlmmen konnte, sich in der Konzeption des Bildes vom Geist, von der Idee der Fläche leiten zu lassen und die im Rechteck gegebene Grundform als das Maß für alle auf sie projizierten Formen zu nehmen.« Diese Leinwand bleibt also Objekt, genauso wie für Man Ray das Bügeleisen ein Ding war, in das er eine Reihe Nägel einlötete, um ein »Geschenk« zu erfinden.

Im Grunde war Dadas Versuch, fremde Materialien in die bildende Kunst einzubeziehen, nichts anderes als eine Betonung der Dinglichkeit von Malerei und Plastik. Man machte einen kleinen Umweg, um ein und dasselbe zu betonen. Eine Sache der Auffassung, wenn der Beschauer sich damit auseinandersetzt, für den Maler jedoch dieselbe Angelegenheit. Wenn Schwitters sagt, das Wort »Merz« bedeute »die Zusammenfassung aller erdenklichen Materialien für künstlerische Zwecke und technisch die prinzipiell gleiche Wertung der einzelnen Materialien, die Merzmalerei bedient sich also nicht nur der Farbe und der Leinwand, des Pinsels und der Palette, sondern aller vom Auge wahrnehmbaren Materialien und aller erforderlichen Werkzeuge«, so verhilft er indirekt der Farbe und der Leinwand, dem Pinsel und der Palette zu ihrem Recht. Was aber in Dadas Materialmontagen miteinbezogen wurde, ganz gleich, ob es Schwitters und seine Kollegen merkten, war die Notwendigkeit, jedes Material, ob Leinwand oder Trambahnfahrschein, sofort zu zerstören, damit sowohl das eine wie das andere zum Kunstwerk wird.

Jemand trägt eine Farbe auf das weiße Viereck und hat es damit jäh zerstört. Das gilt selbst für »gebaute« Bilder - auch wenn Schlemmer etwa sorgfältig mit dem Lineal einen Strich auf die Fläche zieht, auch wenn er sich vornimmt, diese Fläche so integer wie möglich zu bewahren, zerstört er sie, indem er sie mit seiner Linie zerschneidet, ja beschmutzt. Die Konsequenzen aus dieser so einfachen Handlung sind nicht abzusehen: unversehens entsteht ein Raum oder ein rhythmisches Gefüge, das sich nur etwas zähmen läßt, indem man es der Fläche wieder angleicht, das heißt - siehe Mondrian - diese Rhythmen parallel zu den Bildgrenzen setzt, den Keilrahmen in die Fläche zieht.

Wenn aber die Destruktion am Anfang eines Bildes steht, warum dann die Fläche »gestalten«, warum nicht einfach diese Zerstörung soweit abwickeln, bis die Fläche zum Träger von etwas wird, das als malerisches Ereignis festzuhalten ist, »ohne an das Resultat im Sinne eines Resultats zu denken«? Ich bestehe zwar darauf, die Malerei als Hand-Werk zu nehmen. Aber die Hand, die mit den Dingen »werkt«, ist Instrument, das »Werken« stellt die Dinge in Frage. Jenseits jeder Utilität ergibt die ursprüngliche Zerstörung eine Situation, die sich schöpferisch ins Unbekannte hineintreiben läßt. Man braucht nur daran zu denken, daß diese oder jene Farbe, die die Grundfläche annulliert, ihrerseits annulliert werden kann. Ist man sich einmal darüber im klaren, daß eine Auseinandersetzung mit der Grundfläche, die zugleich Objekt und Hindernis ist, eine Zerstörung zur Folge hat, so wird jede plane Malerei fraglich. Andrerseits verlieren Wörter wie »Illusionismus« ihren Sinn - im Augenblick, da auf der zerstörten Fläche ein Gebilde entsteht, entsteht auch eine Illusion, eine Fiktion - ein poetisches Faktum.

Wols, Zeichnung, undatierbar
Das Stück Raum

Rekapitulieren wir den Kubismus: Malerei ist ein Raumproblem, selbst wenn sie flächig und an die Bildgrenzen gebunden bleibt. Eine Form auf der Leinwand war das Zeichen für ein Objekt im Raum. Der Grundzug des Malens war immer die Organisation zweier heterogener Elemente, Gegenstand und Grund, die gerade durch ihren Gegensatz expressiv werden und deren Angleichung, mitunter gar Zersplitterung, das Bild ergeben. Deshalb war dieser Raum stets eine physische Tatsache, so phantastisch die Objekte, die ihn bevölkerten, auch sein mögen. Man sieht, sagt der Dadaist Raoul Hausmann, daß der Kubismus noch stark im »klassischen« Bewußtsein der Körperbeziehungen in Raum, Zeit und Licht verhaftet bleibt.

Dagegen kann man sich Sphären vorstellen, die mit Werkstoffen nur mittelbar wiederzugeben sind. Dazu muß die Fläche, das Ding an sich der Malerei, in Frage gestellt werden. Man kann mithin nicht mehr einen materiellen Raum gestalten, in dem zwangsläufig ein Zeichen sitzt und von dort die Sinnes empfindungen anspricht. Die Bildgrenzen? Warum nicht von Abschnitten sprechen, die wie zufällig einen imaginären Raum teilen? Eine solche Malerei verliert ihre Planimetrie, sie ist undimensional, besser: multidimensional, sie schlägt nach allen realen und möglichen Richtungen aus.

Es scheint, als ob sowohl die Proportionen des Zeichens als auch das Stück Raum nichts anderes sind als Zufälle, die der Maler eingefangen hat. Und diesen Anschein der Zufälligkeit oder, um die Dinge beim Namen zu nennen, diese Zufälligkeiten unterstreichen auch die mikroskopisch kleinen Gebilde im kleinsten Raum, die Bewegung des Grundes von Stück zu Stück, wie wir sie schon in einigen kubistischen Bildern bemerkt haben. Die »große Form«, von der Kandinsky spricht, verliert ihre Statik. Oben und unten, links und rechts sind relative Maße. Jean Fautrier hat Bilder gemalt, die er »Tableaux à 4 faces« nennt - sie sind beliebig umzudrehen. Die »große Form« ist nunmehr nicht das, was auf dem Bild geschieht, sondern das Bild selbst, das Ding also, das in seinem Ganzen als Feld die Mannigfaltigkeit der Zerstörungen und der Tätowierungen trägt.

Antonio Saura, Kopf, Zeichnung, 1961
Bild als Kreatur

Merkwürdigerweise ist abstrakte Malerei nicht dadurch entstanden, daß ein Maler sich vorgenommen hat, abstrakt zu malen. Nicht aus dem Kalkül, aus der Reduzierung der Natur, wie sie Mondrian und Malewitsch befolgten, ist die abstrakte Malerei geschaffen worden, sondern aus einer reinen Betätigung, deren Ende nicht abzusehen war. Man kann mit Fug und Recht daran zweifeln, ob Kandinsky überhaupt Abstraktionen im Sinn hatte, als er die Murnauer Landschaft zerstückte. Das Recht, alles zu wagen, das Gauguin für sich - vergeblich - in Anspruch nahm, scheint bei Kandinsky kein Vorhaben gewesen zu sein, sondern ein überraschendes Verhalten der Bildelemente dank der impulsiven Wucht des Bildermachens. Man sieht, auch hier tritt das Dingliche der Malerei zutage. Aber gerade das frühe Werk Kandinskys zeigt, wie diese »Improvisationen« erst dann entstehen konnten, als der Maler sich dem Malen auslieferte, als der Prozeß ihn überwältigte und er von der Aktion auf dem Bild mitgerissen wurde.

Über die Murnauer Häuser und die schattenhaften Figuren - Reiter, Sonntagsspaziergänger, Wolken - hinaus gelang ihm unversehens die Registrierung des Malens. Man sollte das nicht übersehen. Am Anfang der abstrakten Malerei stand das Bild der Überbleibsel einer Tätigkeit. Kein Wunder, wenn Kandinsky zur selben Zeit behauptet, ein wirkliches Kunstwerk entstehe aus dem Künstler, es sei eine geheimnisvolle, rätselhafte, mystische Schöpfung, die sich aus dem Individuum löst und ein eigenes Leben, eine eigene Persönlichkeit annimmt, gleichsam als Wesen an sich existiert und von einem geistigen Hauch belebt wird. Dem Produkt einer trancehaften Handlung werden die Eigenschaften einer Kreatur zugesprochen, das Bild kann den Maler zu Entscheidungen und zu Tätigkeiten treiben, sich als Gegenüber legitimieren, Aktionen auslösen, auffangen und wieder einleiten. Hier, in dem Nachschmecken der Aktion, liegt die eigentliche Bedeutung Kandinskys. Gewiß, die Elemente der Malerei sind Dinge, deshalb aber braucht das Bild kein Ding zu sein.

Andererseits ist es nicht weniger einleuchtend, daß Kandinsky mit dem Bild kein Lebewesen schaffen kann, weil das Bild ja eine mit Farben bedeckte Leinwand ist. Er stellt aber radikal die alte Frage, ob sich aus der Dinglichkeit der Bildelemente nicht eine Betätigung ableiten läßt, die diesen Elementen, um den wissenschaftlichen Ausdruck anzuwenden, »biomorphischen« Charakter gibt, kurz: ob sich durch die Aktion des Malens nicht in das Bild gestes de la vie (Michaux) einschreiben lassen. »Ein Bild, das Handlung ist«, schreibt Harold Rosenberg, »ist untrennbar von der Biographie des Künstlers. Das Bild selbst ist ein 'Moment' in der merkwürdigen Mischung seines Lebens - ganz gleich, ob das Wort 'Moment' die gegenwärtigen Minuten meint, die auf die Leinwand gerichtet sind, oder die ganze Dauer eines hellsichtigen Dramas, das in Zeichensprache übersetzt wird … Die neue Malerei hat jeden Unterschied zwischen Kunst und Leben aufgehoben.«

Emil Schumacher, Zeichnung, 1961
Bewegung und Zufall

Noch einmal: Voraussetzung für solche Fragen bleibt, daß die Bildelemente zwar Dinge sind, die Kausalitäten der Bildherstellung aber »entformelt« werden, um den Ausdruck von Schwitters zu benutzen. Das Viereck der Leinwand ist nicht mehr Fläche, sondern ein Inskriptionsfeld. Damit beginnt die Periode der neuen Malerei. 1943 fängt Pollock an, in dieses Feld Zeichen hineinzukalligraphieren, anfangs mit noch recht konventionellen Mitteln, wie im Bild 'Die Wölfin', später erfindet er das »dripping«, indem er aus einer Dose Lackfarbe auf die Leinwand tröpfeln läßt. Wols beginnt zur gleichen Zeit, Klees »unfixierte, schwebende Formbasis« (C. Giedion-Welcker) zu zerstören, auslaufen und verrinnen zu lassen. Seine strähnigen Farbflüsse, die lässigen Striche und die im Terpentin aufgelösten Rinnsale und Flecken sind nicht mehr Betätigungen des Malers allein - es scheint vielmehr, als hätte das Bild sich selbst gemalt, als seien die Materialien irgendwann einmal ins Fließen gebracht worden und nach einer Weile geronnen. Fautrier läßt seine Stilleben, die er schon 1928 unter einer schweren Paste versteckte, ganz verschwinden. Die Paste wird zum eigentlichen Motiv. Hier wird kein Formkern in die Fläche gedrückt, sondern die Fläche senkt sich um den pastosen Kern. Hans Hartung hat schon früher, 1923, ein paar Tuschflecke achtlos auf die Fläche geworfen: die Fläche ist eine Leerform, die beschriftet wird.

Der Malvorgang wird damit zu einer zweifachen Bewegung: einmal die Niederschrift, die Geste des Malers, das, was Michel Tapié eine »transzendentale Kalligraphie« genannt hat. Zum anderen geraten die Materialien, die dieser Gestik ausgesetzt sind, ebenfalls in Bewegung, sei es durch chemische Reizungen, sei es durch die ständige Zerstörung umrissener Formen. Die ursprüngliche Handlung, eine weiße Leinwand zu zerstören, wird sozusagen »seriell«, denn sie bedingt ja eine Folge von Destruktionen - Farbe, Ton, Linie. Es geht im Grunde nur darum, zu verhindern, daß sich die Materialien zu etwas verfestigen, bevor der Maler den Pinsel aus der Hand legt. Picasso sagte einmal, früher war die Malerei eine Reihe von Additionen, bei ihm ist sie eine Reihe von Destruktionen - womit er ein neues Thema anschneidet, nur, daß sich seine Zerstörungen auf diese oder jene Figur beziehen, deren Gesichtszüge er massakriert, während sich in der neuen Malerei eine Zerstörung abwickelt, die bis in die Elemente des MaIens selbst greift.

Betont muß werden, daß der psychische Anlaß ebenso beiläufig ist wie das Motiv. Kandinsky sprach von »innerer Notwendigkeit«. Das Wort ist noch eine literarische Überhöhung der Anlässe des Malens. Zuweilen genügen ein paar Handbewegungen, ein paar Tropfen Lack, um sowohl die »innere Notwendigkeit« auszulösen als auch das Ereignis des Malens. Der Malvorgang ist heute eher ein medialer als ein analytischer. Das bedingt vor allem die zweite Art von Bewegung, die ich oben anführte - die Bewegung der Stoffe, mit denen Malerei veranstaltet wird und die sich heute auch tatsächlich auslösen läßt. Eine Schwemme Terpentin bringt die Farbe ins Fließen, jede Linie zieht von selbst in das Rinnsal hinein. Dadurch, daß der Maler die Leinwand zumeist vor sich hinlegt, dadurch, wie Pollock einmal sagte, daß er um sie herumgehen, alle vier Seiten gleichzeitig bearbeiten kann und gleichsam zum Zentrum des Bildes wird, entsteht eine ganz unmittelbare Verbindung zwischen dem Maler und dem, was er malt. Man könnte sogar sagen, der Maler wird ganz Linie, wenn eine solche auftaucht, ganz Farbe, wenn er eine solche einführt, und das Verschwinden der Elemente in der Schwemme gleicht dem Ausatmen. Jemand hat einmal gesagt, nicht der Maler male das Bild, sondern das Bild den Maler. Die Formulierung stimmt nicht ganz, denn sie kehrt die Hierarchien um. Richtig aber ist, daß über die Betätigung eines Individuums hinaus eine Überbedeutung in das Bild gerät.

Dada erkannte ein »Gesetz des Zufalls«. In jedem Bild entstehen Zonen, die sich während des Malens ergeben und die der Maler stehen lassen oder wieder entfernen kann. Wie oft wird eine Malerei zum Bild, weil sich plötzlich ein Stück Farbe in ein präzises, geheimnisvolles Etwas verwandelt hat. Das gilt für jede Art Malerei als Teilvorgang - in der neuen Malerei beherrscht diese Aktion der Zufälle das Bild. Sie wird zum Mittel wie ehemals die Kompositionsregeln oder Cezannes Schema von Kugel, Kegel und Zylinder. Sobald die Leinwand als Fläche zerstört ist, die Farbe als Farbe, das Lineament als Lineament, kommt eine Bewegung von Geste und fließendem Material zustande, die Bereiche, Schichten, Blickfelder und Fügungen ins Bild miteinbezieht, die bisher jenseits der Malerei lagen.

Das Informel gehört der Geschichte an

In lokalen Ausstellungen hängen derzeit Bilder, auf denen die Farbe einherrieselt oder die Formen zersplittern. Wenn es augenfällige Beispiele gibt, daß eine Kunstform der Vergangenheit angehört, so diese: die quantitative Ausbreitung des Informel beweist weniger seine Aktualität und ganz gewiß nicht seine unmittelbare Verwendungsmöglichkeit, sondern, im Gegenteil, seine Entstellung, die als späte Manufaktur zu einem ziemlich einfachen Geschäft geworden ist. Eine Kunst wird konsumiert und ihre Wirkung von den ursprünglichen - wenn man will, zeitlichen oder individuellen - Anlässen entbunden. Die Zeit einer Malerei als Aktion reichte von 1943 bis 1955. Der Text, der vorangeht, müßte eigentlich in der Vergangenheitsform geschrieben sein.

Quelle: Hans Platschek: Malerei als Aktion. In: Bilder als Fragezeichen. Versuche zur modernen Malerei. [piper paperback], Piper, München, 1962. Zitiert wurden Seite 49 - 62

Mehr zu Hans Platschek: „Figur gemacht in Wort und Bild“ (Art – Das Kunstmagazin)


Review der CD bei Classical Net

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Reposted on April 7th, 2016


11. Februar 2013

Alban Berg – Anton Webern: Kammermusik (Arditti String Quartet)

Unter der Leitung von Schönberg

Schönberg war bekannt für seine hohen Anforderungen gegenüber seinen Kompositionsschülern, und so behielt er es sich vor, die Bezeichnung "opus 1" unter die Komposition eines Studenten zu setzen. Webern und Berg erhielten dieses gewichtige Prädikat nach vierjährigem Studium, Webern für die Passacaglia für Orchester und Berg für die Klaviersonate. Schönbergs Unterricht an der Privatschule Schwarzwald ab 1904 - Webern war sein erster Schüler, kurz darauf folgten Berg, Stein, Wellesz und andere mehr - basierte in erster Linie auf dem genauen Studium der musikalischen Tradition, um dadurch »eine Kunst zu vermitteln, die auf den soliden klassischen Fundamenten aufgebaut ist und die neuesten Errungenschaften mit einbezieht«.

Sowohl Webern als auch Berg bewiesen ihre Begabung schon früh und hatten jeder schon mehrere Werke in einem jedoch noch unvollendeten Stil komponiert - Webern ab 1899 und Berg ab 1901 -, den sie unter Schönbergs kundiger Führung allmählich zu ihrer persönlichen Musiksprache entwickelten. Der amerikanische Musikwissenschaftier Hans Moldenhauer führt in seinem sorgfältig recherchierten Werkverzeichnis Weberns 126 Werke vor dem Opus 1 von 1908 auf. Ebenso nennen Ulrich Krämers kürzlich erschienene Studien zu Berg eine beeindruckende Zahl von Liedern und Instrumentalpartituren - wahrscheinlich von Schönberg aufgegebene Kompositionsaufgaben. Unter diesen frühen Werken sind heute bekannt, von Webern der Langsame Satz, das Quartett 1905 sowie das Quintett für Klavier und Streicher, und von Berg die Sieben frühen Lieder, die er unter seinen 85 Liedern aus seiner Jugend auswählt und 1928 orchestriert. Neben diesen schon vollendeten Werken, erlauben die Kompositionsaufgaben die Entwicklung der beiden Komponisten zu verfolgen und zeigen wie sie allmählich ihre eigene Musiksprache schufen.

Anton Webern
Weberns frühe Werke und vor allem die hier eingespielten Partituren von 1910 und später zeigen auf eindrückliche Weise wie er mit einer erstaunlichen Schnelligkeit Schönbergs Lehren assimiliert und auf seine Art anwendet.

Mit dem zwölf Minuten dauernden Klavierquintett M.118 (1907) schuf Webern eines seiner längsten (!) Werke. Nach der Uraufführung am 7. November 1907 anlässlich eines Konzerts von Schönbergs Schülern, lobte der Kritiker Gustav Grube das Talent der beiden Schüler (Berg und Webern), beanstandete aber im Quintett »den schädlichen Einfluss von Schönbergs Kompositionen«. Das Quintett besteht aus nur einem Satz und besticht durch seine meisterlich ausgewogene Sonatensatzform. Kennzeichnend für Weberns Stil ist die Verzerrung von erlernten Modellen: die Bratsche trägt zu Beginn ein brahmsisches C-Dur vor, das dann aber gleich durch sehr entfernte Harmonien aufgelöst wird. Auch wenn sich im Quintett noch die Suche nach einem persönlichen Vokabular ausmachen lässt, überzeugt es vor allem in der Durchführung, die mit Tremolos (sul ponticello, mit Dämpfer sforzato ppp!) beginnt und endet; das Timbre wird hier raffiniert zur Strukturierung des Werkes eingesetzt.

Nach den berühmten Fünf Sätzen für Streichquartett op. 5 und den meisterhaften Sechs Stücken für großes Orchester op. 6, führt Webern die Entwicklung seiner Sprache in immer konzentrierteren Werken fort, bis hin zur sogenannten »aphoristischen« Periode der Bagatellen op. 9 und der Fünf Stücke für Orchester op. 10. Die Vier Stücke für Violine und Klavier op. 7 M.161-164 (1910) entstehen zu Beginn dieser Phase. Die vier Sätze, alternierend langsam und schnell, zeichnen sich vor allem durch den Kontrast zwischen den statischen langsamen Sätzen in den extremsten pianissimi (kaum hörbar steht am Ende des dritten Satzes) und der jähen Energie der schnellen Sätze aus.

Zu den Merkmalen von Weberns Musik gehören die Verdünnung der musikalischen Textur und die einzigartige Veränderlichkeit des Tempos (nicht weniger als zwölf Angaben in vierundzwanzig Takten). Diese beiden charakteristischen Elemente werden hier mit einer ausgeklügelten Rhythmik kombiniert, die mit irrationalen Überlagerungen den Kontrast zwischen den beiden Instrumenten betont. Das Prinzip der Konzentration in den vier Stücken - jeweils aus 9, 24, 14 und 15 Takten bestehend - entsteht aus der Folge von auf verstohlene Gesten reduzierte Fragmente, die ihre Auflösung in der Stille finden; eine Stille, die in den folgenden Werken mehr und mehr Raum einnehmen wird.

Die Sonate M.202 und die Cellostücke op. 11 M.203-205 entstanden nicht nur zur gleichen Zeit, sondern, wie Webern seinem Lehrer anvertraute, bedingten sich gewissermaßen in ihrer Entstehung: »Wie ich mit dem ersten Satz der Sonate schon weit vorangekommen war, wurde mir immer klarer, dass ich noch etwas anderes schreiben musste. So entstanden diese drei Stücke, und ich war mir selten so gewiss, dass etwas bedeutendes geschehen war.«

Alban Berg und Anton Webern
Für die Sonate waren ursprünglich zwei Sätze vorgesehen, sie besteht aber schließlich aus dem einen Satz Sehr bewegt, und scheint weniger eine Skizze als ein vorhergehender Zustand des op. 11 zu sein: während die Sonate noch den Orchesterstücken des op. 5 nahe ist, sind die Cellostücke op. 11 Klärung und Reduktion dieser Geste, die im extremsten Fall auf einen Ton reduziert ist. Noch mehr als im op. 7 (Violinstücke), erkunden diese drei Stücke (9, 13 und 10 Takte!) beinahe das Innere des Tones: Webern schreibt ein crescendo-diminuendo auf einem Ton mit Dämpfer und ppp.

Bergs Entwicklung geht etwas langsamer vonstatten, und doch entdeckt Schönberg sehr bald sein »Talent eines großartigen Komponisten. Doch wie er zu mir kam«, fährt Schönberg fort, »weigerte sich seine Imagination schlicht, etwas anderes als Lieder zu komponieren. Sogar die Klavierbegleitung seiner Lieder war eigentlich Gesang. Es war ihm vollkommen unmöglich eine Instrumentalphrase zu schreiben oder ein Instrumentalthema zu finden. Sie können sich kaum vorstellen, was ich unternehmen musste, um diesen Fehler wegzubringen.«

Zu Schönbergs Lehrprogramm gehörten eine Vielzahl von Arbeiten im Kontrapunkt sowie Stilübungen von Barock bis Romantik, bestehend aus den Studien von zahlreichen Kanons für drei- und vierstimmigen Chor (1905-07), gefolgt von Klavier- und Kammermusikstudien. Die Fuge für Streichquartett und die Doppelfuge für Klavier und Streicher »im Sinn eines Continuo« sowie das Menuett in d-Moll über ein kurzes Motiv in kanonischer Imitation zeigen wie Berg sich diese Techniken in den Jahren 1906-1907 aneignete. Im folgenden Jahr liegt der Schwerpunkt bei Studien zu Variationen. Auch in diesem polyphonen Bereich lässt sich eine sensible Entwicklung von Bergs Musiksprache von einem Abschnitt zum nächsten erkennen und mit jeder Etappe eine neue Verzerrung der anfänglich tonalen Sprache: die Variationen nach Schumann, die Variationen in D-Dur, das Thema und fünf Variationen für Violine und Klavier illustrieren dieses allmähliche sich Entfernen von einer tonalen Sprache, bis hin zum unendlich persönlicheren Adagio, den Variationen über ein eigenes Thema für Klavier und der Klaviersonate op.1.

Quelle: Alain Poirier (Übersetzung: Corinne E. Iou), im Booklet

Alban Berg
Jugendwerke von Alban Berg

Alban Berg hat die auf dieser CD zusammengestellte Auswahl von neun kurzen Stücke für unterschiedliche Streicherbesetzungen in den Jahren 1907 und 1908 für den Unterricht bei Arnold Schönberg geschrieben. Diese Stücke waren nie für eine breitere Öffentlichkeit bestimmt, auch wenn Berg anläßlich eines Schülerkonzerts am 7. November 1907 mit der Fuge mit 2 Themen für Streichquintett mit Klavierbegleitung erstmals öffentlich als Komponist in Erscheinung trat. Da sich Schönberg in seinem Unterricht stark an klassischen Modellen orientierte, wird man die Handschrift des Komponisten der Lyrischen Suite in den Kompositionen aus der Studienzeit vergebens suchen. In ihrem Tonfall, aber auch in ihrem Hang zu innerer Dichte und Komplexität gemahnen die Stücke eher an Schumann und Brahms, während sie in ihrem harmonischen Vokabular bisweilen an die Grenzen der nach-Wagnerschen Harmonik stoßen, ohne jedoch darüber hinauszugehen. Umso erstaunlicher ist, daß einige zentrale Eigenarten der Bergschen Komponierweise hier bereits vorgebildet sind.

Das gilt allerdings weniger für jene Stücke, die schon während des Kontrapunktunterrichts entstanden, der dem eigentlichen Kompositionsstudium voranging. Bei der Sarabande F-Dur und dem Menuett d-Moll- beide für Streichquartett - handelt es sich um kontrapunktische Sätze, denen als vereinheitlichendes Prinzip ein bestimmter Bewegungscharakter zugrundeliegt. Beiden Stücken gemeinsam ist die gewissermaßen versteckte Auftaktigkeit des Hauptmotivs, die zu reizvollen metrischen Verschiebungen innerhalb der Taktgrenzen führt. Die Streichquartett-Fuge und die Fuge mit 2 Themen für Streichquintett mit Klavierbegleitung in der Art eines ausgeführten Continuo - beide in C-Dur - weisen jeweils zwei mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Themen auf, mit denen Berg sämtliche Möglichkeiten kontrapunktischer Kombinatorik ausschöpft. Aufgrund der großen Dichte der Themeneinsätze gibt es buchstäblich keinen einzigen Takt, der nicht thematisch ist.

Das bereits in der Anfangsphase des eigentlichen Kompositionsunterrichts komponierte Menuett für Streichquartett c-Moll dagegen ist vor allem ein instrumentales Charakterstück, in dem sich die Kontrapunktik auf eine Belebung der Mittelstimmen beschränkt. Zusammen mit dem Adagio F-Dur vom Sommer 1908, in dem Berg alle Register spättonalen Wohlklangs zieht, umrahmt es die für Bergs Entwicklung überaus wichtigen Variationsreihen für Streichquartett, von denen die Streichquartettvariationen über ein eigenes Thema D-Dur die wohl ambitioniertesten sind. Wie mit dem Seziermesser legt Berg in den vier Variationen bestimmte strukturelle Eigenschaften des Themas frei. In der I. Variation etwa wird die Quartenfolge des zweiten Thementaktes zu einem geschlossenen Quartenzirkel erweitert, während die auf die halbe Taktzahl verkürzte letzte Variation die viertönig absteigende Baßlinie thematisiert.

Bei den Streichquartettvariationen über ein Schumann-Thema g-Moll, die auf dem siebten der Davidsbündlertänze op. 6 basieren, richtet Berg sein Augenmerk vor allem auf das Prinzip der chromatischen Gegenbewegung, aber auch auf einen übermäßigen Dominantseptakkord, der ihm in der letzten Variation in Anlehnung an Schönbergs Harmonielehre zur Ableitung von Ganztonleitern dient. Man könnte fast meinen, daß Berg mit diesem Stück »Musik über Musik« die Fortschrittlichkeit der Schumannschen Kompositionskunst unter Beweis stellen wollte. Auch mit dem Thema mit 5 Variationen E-Dur für Geige und Klavier scheint Berg einem Vorbild nachzueifern. Vor allem in der IV. Variation mit ihrer simultanen Verbindung von 2/4- und 3/4-Takt und den ausgedehnten Terzenzügen sind die Anklänge an Brahms so deutlich, daß man beinahe von einer Hommage-Komposition sprechen könnte.

Das Verdienst, Bergs Talent, das aus diesen Übungskompositionen spricht, nicht nur erkannt, sondern zu wahrer Meisterschaft gefördert zu haben, kommt jedoch vor allem seinem Lehrer Arnold Schönberg zu, der rückblickend vor allem zwei Eigenschaften von dessen frühesten Kompositionen besonders hervorgehoben hat: »Erstens, daß Musik ihm eine Sprache war und daß er sich in dieser Sprache tatsächlich ausdrückte; und zweitens: überströmende Wärme des Fühlens.«

Quelle: Ulrich Krämer, im Booklet


Track 1: Anton Webern: Quintett für Streicher und Klavier M.118


TRACKLIST

Alban Berg - Anton Webern: Kammermusik (Arditti String Quartet)


Anton Webern 1883-1945 

 1 Quintett für Streicher und Klavier 
   Quintet for strings and piano 
   Quintette pour cordes et piano                         11'53 

   Vier Stücke für Geige und Klavier
   Four pieces for violin and piano 
   Quatre pièces pour violon et piano op.7 (1910) 
 2 Sehr langsam | Very slow | Très lent                    1'09 
 3 Rasch | Fast | Rapide                                   1'08 
 4 Sehr langsam | Very slow | Très lent                    1'26 
 5 Bewegt | lively | agité                                 0'54 

 6 Cello sonata M.202 (1914)                               1'41 

   Drei kleine Stücke für Violoncello und Klavier 
   Three little pieces for cello and piano 
   Trois petites pièces pour violoncelle et piano op.11 (1914) 
 7 Mäßig | Moderato | Modéré                               1'02 
 8 Sehr bewegt | Very lively | Très animé                  0'20 
 9 Außerst ruhig | Very calm | Extrêmement calme           1'06 


Alban Berg 1885-1935 

   Neun kurze Stücke für Quartett, Sextett oder Violine und Klavier 
   Nine short pieces for quartet, sextet or violin and piano 
   Neuf pièces courtes pour quatuor, sextuor ou violon et piano 
10 Streichquartett-Fuge in C-Dur | C major | Ut majeur     2'32 
11 Streichquartettvariationen über ein eigenes Thema in D-Dur 
   | in D major | en Ré majeur                             2'20 
12 Sarabande in F-Dur | in F major | en Fa majeur          1'17 
13 Menuett in d-moll | in D minor | en Ré mineur           1'04 
14 Menuett in c-moll | in C minor | en Ut mineur           1'13 
15 3 Streichquartettvariationen über ein Schumann-Thema 
   in g-moll | in G mineur | en Sol mineur                 1'38 
16 Thema mit 5 Variationen für Geige und Klavier in E-Dur 
   | in E major | en Mi majeur                             3'52 
17 Fuge mit 2 Themen für Streichquintett mit Klavierbegleitung
   in der Art eines ausgeführten Continuo 
   in C-Dur | in C major | en Ut majeur                    3'34 
18 Adagio in F-Dur | in F major | en Fa majeur             2'11 


Total Timing:                                             40'21

Stefan Litwin, piano (*tracks 1,2-5,6,7-9,16,17) 

arditti string quartet (*tracks 1,10-15,17-18) 
Irvine Arditti, violin (*tracks 2-5,16) 
David Alberman, violin 
Garth Knox, viola 
Rohan de Saram, cello (*tracks 6,7-9) 

Thomas Kakuska, viola (*track 17) 

second viennese school 8
arditti quartet edition 42 

Executive producers: Claudine Pellerin Recording producer: Dr. Wilhelm Schlemm
Sound Engineer: Peter Avar, Wolfgang Zülch
Mastering: Monika Steffens, Ricarda Molder
Recorded at Studio III, Sender Freies Berlin, in January and July 1994 
A co-production with Sender Freies Berlin, RadioKultur 
® 1994

Track 17: Alban Berg: Fuge mit 2 Themen für Streichquintett mit Klavierbegleitung in der Art eines ausgeführten Continuo


Bilder lesen
Jacques Bonnet
Aber die Bibliotheken sind doch wie die Museen ein Zufluchtsort vor Alter, Krankheit und Tod. (Jean Grenier)


Die Bibliothek meines Arbeitszimmers ist ganz der Kunstgeschichte gewidmet. Rechts von meinem Schreibtisch stehen die Bände von normalem Format, alphabetisch geordnet nach dem Namen ihrer Autoren, von Laurie Schneider Adams (The Metholologies of Art; dies ist ganz sicher ein Fehler, denn bei genauerer Überlegung ist Schneider wohl eher der erste Teil eines Doppelnamens und nicht der zweite Vorname der Autorin, aber jetzt ist das Malheur auch schon geschehen!) bis hin zu Ludovico Zorzi (Représentation picturale et représentation théâtrale). Links stehen die Kunstbände. Diese haben mit der Zeit alle Wände besetzt, haben die Plakate, Stiche und Gemälde verjagt, um sich dann auch noch ins Nebenzimmer auszubreiten, wo sich mittlerweile thematische Kunstbände und Kataloge finden, Werke über Architektur, Fotografie und alle möglichen anderen »schönen Bücher«, die nirgendwo so recht passen wollen. Die Monographien sind alphabetisch und nach Schulen geordnet (französische, italienische, deutsche Malerei und so weiter), damit sie sich leichter auffinden lassen. Die thematischen Werke sind nach mitunter ein wenig merkwürdigen inneren Zusammenhängen geordnet. So gesellt sich Der Hund in der Kunst ohne größere Probleme zu den Metropolitan Cats und Die Maler und die Katzen. Und die Werke über den heiligen Sebastian oder Maria Magdalena stehen neben dem Ausstellungskatalog zur großen Kleopatra-Ausstellung 2004 in Genf und Massings Buch über Botticellis Die Verleumdung des Appelles. Aber die Einordnung von Die Zeit, die vierte Dimension in der Kunst oder Frédérique Tristans Essay über das Motiv der verkehrten Welt in Literatur und Kunst ist letztendlich einer willkürlichen Entscheidung geschuldet. Und von den Zeitschriften und Magazinen wollen wir erst gar nicht reden, denn gerade auf diesem Gebiet entwickelt sich das Wissen oft auf den wenigen Seiten eines Artikels weiter. Bei umfangreichen Sammlungen - wie zum Beispiel den 158 Nummern der Zeitschrift Revue de l'art - ist dieses Problem leicht zu lösen, doch was tun wir mit Einzelexemplaren wie der No. 5/6 von Macula oder den drei Ausgaben, die ich von La Part de l'œil besitze?

Dass in meinem Arbeitszimmer so viele Kunstbände stehen, hat natürlich zunächst einmal praktische Gründe: Es ist der einzige Raum im ganzen Gebäude, der zu jeder Jahreszeit vollkommen frei von Feuchtigkeit ist. Aber letztlich handelt es sich auch um eine visuelle Form des gedeihlichen Zusammenlebens, die die Einsamkeit der Arbeit ein wenig durchbricht. Denn diese Bücher haben häufig einen illustrierten Rücken und Titel, die vor dem geistigen Auge sofort ganze Bilderwelten entstehen lassen. Sitze ich an meinem Computer, so stehen mir genau gegenüber: Mantegna, La Camera degli Sposi, Der höchst eigenartige Vallotton, König René und seine Zeit, Die Tiere des Jean-Baptiste Oudry, Staël - vom Strich zur Farbe und viele andere mehr. Manchmal genügt schon der Name des Künstlers (Georges Seurat - Zeichnungen oder
Jacopo da Pontormo), um im Geiste eine visuelle Welt zu erschaffen. Kaum haben die Augen die wenigen Silben erfasst: Der Name eines Künstlers ist aufgeladen mit all seinen bekannten Werken. Textbücher produzieren nicht automatisch solche Bildwelten, denn die Bilder, die vom Vorübergleiten der Wörter evoziert werden, sind sehr viel flüchtiger. Und so ruft der Titel Madame Bovary keineswegs ein bestimmtes »Bild-Alphabet« auf, da zum einen der Leser ja über eine gewisse imaginative Freiheit verfügt, zum anderen das Buch eine ganze Reihe markanter Szenen umfasst.

Wer sich für Kunst interessiert und seine Bibliothek entsprechend zusammenstellen will, sieht sich sofort mit zwei Problemen konfrontiert. Das erste ist finanzieller Natur: Kunstbücher kosten im Durchschnitt drei- bis viermal so viel wie ein normales Buch - manchmal sogar noch deutlich mehr. Es gibt sie so gut wie nie als Taschenbücher und, sobald sie vergriffen sind, werden sie nicht mehr aufgelegt, was ihren Marktwert enorm steigert. Und wir bereuen zutiefst, dass wir sie nicht erstanden haben, als sie noch erschwinglich waren. Aus solchem Schaden klug geworden, schwören wir uns, denselben Fehler kein zweites Mal zu begehen, was unsere Ausgaben für Bücher deutlich erhöht. Ein Teufelskreis also. Was Ausstellungskataloge angeht, so werden diese schon aus Prinzip nicht nachgedruckt, sobald das entsprechende Ereignis vorüber ist. So fehlt mir - um nur ein Beispiel zu nennen - aus Gründen, an die ich mich schlicht nicht erinnere, der Katalog zur Ausstellung Paris - New York, die 1977 im Centre Pompidou stattfand. Natürlich besitze ich die Neuauflage von 1991, aber diese Behelfslösung ist in gewisser Weise schlimmer als das Fehlen des Originals, denn das Format ist ein anderes und der Einband cellophaniert, so dass sie nicht zu den anderen Katalogen dieser Ausstellungsreihe passt (Paris - Berlin, Paris - Moskau, Paris - Paris). Das Problem ist nur, dass man für die Originalausgabe mittlerweile 450 Euro hinblättern muss, also fast zwölfmal so viel wie die 250 oder 300 Francs, die der Katalog mich bei Erscheinen gekostet hätte. Wie sollte man nach einer Erfahrung wie dieser noch dem Impuls widerstehen, sich nach dem Besuch einer Ausstellung auch gleich den Ausstellungskatalog zu sichern? Schließlich stellt dies eine enorme Ersparnis dar! Wer Kunstbücher liebt, braucht im Grunde einen ebenso dicken Geldbeutel wie der bibliophile Buchfreund, doch die echten Liebhaber sind ja meist mittellos.

Die zweite Schwierigkeit beim Kunstbuch ist das keinerlei Regeln gehorchende Format, das einen nicht selten zu riskanten Stapelaktionen verleitet und alle thematischen Ordnungsversuche einmal mehr unterminiert. So bringt Le grand Tour von Antony Burgess und Francis Haskell nicht nur, was die thematische Einordnung betrifft, ein Problem mit sich. Das Buch hat auch noch zwei Autoren und ein »italienisches« Format von 34 mal 48,5 Zentimetern. Und so bin ich der Einzige, der dieses Buch findet, weil ich nämlich weiß, dass es auf einem Regalbrett steht, das den Sonderformaten vorbehalten ist und folglich in seiner Zusammensetzung etwas von einem Sammelsurium hat. Außerdem bin ich auch der Einzige, der weiß, warum es dort steht.

Aber warum gibt es überhaupt so viele »Bilderbücher«? Nun, dafür kann ich mehrere Gründe anführen. Der erste scheint - auf den ersten Blick - anekdotisch, ist aber nichtsdestotrotz recht erhellend. Als ich dreizehn oder vierzehn war, trat ich die jedem Provinzler zustehende rituelle Paris-Reise an. Methodisch klapperte ich die Sehenswürdigkeiten ab: Ich besuchte das Grab Napoleons im Invalidendom, die Place du Tertre, das Herzstück von Montmartre. Ich eroberte die zweite Etage des Eiffelturms (zu Fuß, um das Geld für den Aufzug zu sparen; der Abstieg war grauenerregend!), sah mir voller Staunen die Wasserspiele in Versailles an und verbrachte einen halben Tag im Louvre. Wieder zu Hause, war mir von all den Bildern, die ich gesehen hatte, nur eins im Gedächtnis geblieben: die Mona Lisa. Beschämt begriff ich, dass man ohne Vorbereitung, ohne Lehrzeit, ohne Lektüre Kunst nicht »sehen« kann. In der Folge wurde mir klar, dass die Kunsthistoriker uns die Vergangenheit nahebringen mit einem Ingenium, das dem »normaler« Historiker in nichts nachsteht. (Ah, wenn ich nur daran denke, welch schwindelerregende Verbindungen zwischen der Scholastik und der gotischen Architektur Panofsky aufzeigte! Oder wie Millard Meiss den Einfluss nachzeichnete, den der Ausbruch der Pest im Jahr 1348 auf die bildende Kunst in den Stadtstaaten Florenz und Siena hatte!) Und dass Maler und Bildhauer, sobald man gelernt hat, sie zu entziffern, genauso viel über das Leben und seine tiefsten Empfindungen mitzuteilen haben wie die Schriftsteller. Man musste nur einfach lernen, »Bilder zu lesen«, wie ich gelernt hatte, Buchstaben zu Wörtern zusammenzufügen, um dieses Universum für sich fruchtbar zu machen. (»Hunderte von Menschen können reden, doch nur einer unter ihnen ist auch fähig zu denken. Tausende von Menschen können denken, doch nur einer unter ihnen ist in der Lage zu sehen«, John Ruskin). Der Rest waren Reisen, Gefährten im Geiste, Gespräche und Lektüre.

Natürlich erfüllen all diese Bücher die unterschiedlichsten Zwecke. Ihr Bildmaterial kann eine bestimmte, eher spekulative als auch eine historisch ausgerichtete These untermauern. (Dabei kann es sich um eine Epoche oder einen bestimmten Künstler handeln, siehe beispielsweise die Werke von Jakob Burckhardt, Heinrich Wölfflin, Élie Faure, Charles Sterling, Henri Focillon oder Francis Haskell). Oder die Abbildungen sind sozusagen »Selbstzweck«: Sie erlauben uns eine Entdeckungs- oder Wiederentdeckungsreise zum Werk eines Künstlers, ohne dass wir uns dabei vom Sofa erheben müssten. Freilich erwachen die Bilder nicht wirklich zum Leben, wenn man das Werk nicht im Original kennt. (Der Katalog einer Ausstellung wird erst dann »lebendig«, wenn wir diese auch gesehen haben.) Aber natürlich gibt es auch Werke, die für uns aufgrund der räumlichen Entfernung unerreichbar sind beziehungsweise für den »gewöhnlichen Bilderleser« nicht zugänglich, so dass man sie im Original nie zu Gesicht bekommen wird und eine Reproduktion die einzige Möglichkeit ist, sich überhaupt eine Vorstellung von dem Bild zu machen.

Das einzig Problematische hier ist, dass der Neugier keine Grenzen gesetzt sind. Ein Bild verweist auf ein anderes, ein Künstler leitet über zum nächsten, eine Epoche ist eng mit der nächsten beziehungsweise der vorhergehenden verknüpft, was sich natürlich in den Bildern niederschlägt. Von der Höhlenmalerei bis zur Land Art, von Praxiteles über die römische Kunst, von den Mumienporträts aus Al-Fayyum über die romanischen Fresken, die Stiche der Schule von Fontainebleau, das mehr als üppige Barock, die Holzschnitte des Ukiyo-e bis hin zu den Kirchen von Minas Gerais und den amerikanischen Stillleben des 19. Jahrhunderts und all den anderen Kostbarkeiten, erweist sich die Welt der Form als unendlich. Wer mit der historischen Brille herangeht, wird feststellen, dass auch die Einschätzung der Kunstgeschichtler sich durch Neuentdeckungen (archäologischer oder dokumentarischer Natur) immer wieder verändert, vor allem, wenn verloren geglaubte Werke wieder auftauchen. Und was die Interpretation künstlerischer Werke angeht, so stößt sie, so brillant und überzeugend sie auch immer sein mag, früher oder später doch auf Widerspruch. So wurde die kongeniale Lesart des geheimnisvollen Ensembles von Agnolo Branzino Allegorie der Liebe (in der National Gallery in London) durch Panofsky von Maurice Broch 2003 rüde korrigiert. Und eines Tages wird sich jemand finden, der Maurice Broch widerlegt. Doch das ist auch nicht weiter von Bedeutung! In der Kunstgeschichte liegt der Reiz der Interpretation nicht in deren Abgeschlossenheit, sondern vielmehr darin, dass ihre Folgerichtigkeit und Bedeutung uns dazu zwingen, ein Werk gründlich zu betrachten, um es uns auf diese Weise anzueignen.  
Und dann sind da noch all die magischen Begegnungen, die mich in meinen Grundfesten erschüttert haben (es seien nur einige wenige genannt, deren Bedeutung rein autobiographisch ist, was zum einen heißt, dass jetzt keineswegs nur die berühmtesten Schönheiten über den Laufsteg defilieren, und zum anderen, dass wir vorläufig in Frankreich bleiben: die Grablegung in der Krypta der Église Saint-Jean in Chaource, der Isenheimer Altar in Colmar, das Kloster Serrabone in den östlichen Pyrenäen, die romanischen Fresken der Dorfkirche von Tavant, die Apokalypse von Angers, die Pietà von Fouquet in Nouans, die gallischen Votivtafeln im Musee Bargoin in Clermont-Ferrand, Trophime Bigots Der heilige Sebastian wird von lrene geheilt, die Kathedrale von Puy-en-Velay an einem Sommertag, an dem die untere Tür offen steht und die Treppe, die zum Längsschiff hinaufführt, sich in einen Lichtbrunnen verwandelt, und der ein oder andere Ort mehr). Die Empfindungen, die diese Werke in mir auslösten, wollen natürlich in meiner Bibliothek berücksichtigt werden, auf dass sie durch einen klugen Kommentar besser verständlich werden.

Und dann ist da noch ein gewisser Komplettierungszwang, der mich nicht eher ruhen lässt, bis ich sämtliche Bände einer Reihe angeschafft habe. Auf diese Weise gelangen auch Bücher in meinen Bestand, die mich eigentlich gar nicht interessieren bis zu dem Tag, an dem ich dieses gedruckte Mauerblümchen plötzlich zur Hand nehme und ... Eine der ungewöhnlichsten Sammlungen in meiner Bibliothek ist zweifelsohne die Histoire de l'Art, deren Bände von 1962 an regelmäßig herauskamen. Was sie so ungewöhnlich macht, ist unter anderem, dass der Herausgeber Jean-François Revel heißt, auch wenn dies die wenigsten wissen, denn von Revel kennt man meist seine Werke über Philosophie, Literatur und Gastronomie, seine journalistische Arbeit (als Herausgeber des L'Express und Kolumnist des Point), seine medialen Debatten mit Zeitgenossen und seine Bestseller Die Revolution kommt aus Amerika und Die totalitäre Versuchung. Das Thema Kunst rückte in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit, als er längere Zeit in Italien lebte und dort André Fermigier und Jacob Bean (der später Leiter der graphischen Sammlung des Metropolitan Museums of Modern Art in New York wurde) frequentierte. Er lernte auch Bernard Berenson und Roberto Longhi kennen, ebenfalls einflussreiche Kunsthistoriker.

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich schlug er René Julliard diese Reihe vor, in der nur wirklich wichtige Autoren erscheinen sollten. Doch in dieser Reihe ist kein Band wie der andere. La théorie des arts en Italie von Anthony Blunt beispielsweise ist zwanzig Zentimeter hoch, während Max Friedländers De Van Eyck à Brueghel in der Höhe ganze siebenundzwanzig Zentimeter misst. Auch die Gestaltung der einzelnen Bände fällt höchst unterschiedlich aus: Alle sind gebunden mit Schutzumschlag, bis auf L'Histoire vue du Grand Siècle von Bernard Teyssèdre; zwei der Schutzumschläge sind illustriert (L'Architecture au siècle des Lumières von Emil Kaufmann und Philibert Delorme von Anthony Blunt), die anderen rein typographisch gestaltet; vier tragen das Signet der Reihe, die anderen fünf nicht; Kaufmann, Friedländer, ein Blunt-Band (La Théorie des arts) und L'Art du paysage von Kenneth Clark nennen den Übersetzer auf dem Titel, nicht jedoch: Michael Levey (La Peinture à Venise au XVlle siècle), John Golding (Le Cubisme), Gombrich (L'Art et son histoire) und der zweite Blunt-Band (Philibert Delorme). Was für wichtige Bücher! Wenn auch für ein nicht allzu breites Publikum! Sie wurden zwar häufig in andere Reihen integriert, die eigene jedoch zeigte einen gewissen Mangel an Kohärenz. Das waren letztlich dann doch zu viele Hürden für einen Markt, der wirtschaftlich gesehen schon immer schwierig war. Neun Titel wurden veröffentlicht, dann wurde die Reihe 1965 nicht mehr fortgesetzt.

Bücher waren also für mich eine Möglichkeit, Werke der Malerei »sehen« zu lernen, aber natürlich nicht nur solche. So habe ich beispielsweise für meine Soziologiestudenten an der Uni eine Werbekampagne von Benetton mit den Mitteln der Kunstgeschichte analysiert, das ging ganz wunderbar. Außerdem ist es nicht weiter schwierig zu verstehen, warum die heilige Barbara in der Minenregion Minas Gerais - in der es außerdem eine Stadt namens Santa Barbara gibt - besonders beliebt ist, wenn man die christliche Ikonographie kennt: Die heilige Barbara ist die Schutzheilige der Minenarbeiter, die sie vor den extremen Gefahren ihres Berufs bewahrte. Als Panofsky in den dreißiger Jahren Henri Focillon besuchte - beziehungsweise in den fünfziger Jahren seine Tochter Hélène und ihren Mann Jurgis Baltrusaitis (so genau weiß ich das nicht, und es gibt niemanden, den ich fragen könnte) -, nahm man ihn nach Colombey-les-Deux-Églises mit, und raten Sie mal, wonach er dort suchte: nach der zweiten Kirche. (P.S.: Ein jüngst erschienenes Buch - Relire Panofsky, Paris 2008 - gibt an, dass der Aufenthalt bei Focillon in Maranville im August 1933 stattfand.) Und was Bernard Berenson betrifft: Der stellte, als man ihm erzählte, Pius XII. habe eine Vision der Madonna gehabt, spontan die einzige Frage, die einen wahren Kunsthistoriker interessiert: »In welchem Stil ist sie ihm erschienen?«

Aus: Jacques Bonnet: Meine vielseitigen Geliebten. Bekenntnisse eines Bibliomanen. [Übers. von Elisabeth Liebl], München 2009, ISBN 978-3-426-27516-0, Seite 87-97 Weitere Rezensionen: [1] [2] [3] [4] [5]



Die Österreichische Gesellschaft für Musik legte als 4.Band ihrer »Beiträge« den Kongreßbericht zum 5. Internationalen Webern-Kongreß vor, der vom 13. bis 17. März 1972 in Wien stattfand. Eine PDF-Version dieser »Beiträge« liegt dem Infopaket bei.

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Reposted on September 07th, 2015




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