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27. Januar 2020

Conlon Nancarrow (1912-1997): Orchester, Kammer- und Klaviermusik

Die Vereinigten Staaten haben zahlreiche Komponisten von besonderer Originalität hervorgebracht, die anfangs als Sonderlinge abgelehnt wurden. Zu den bekanntesten unter ihnen gehören Charles Ives, Henry Cowell, John Cage and Lou Harrison. Viele Jahre lang gingen auch Gerüchte über einen anderen Komponisten um: Conlon Nancarrow. Es hieß von ihm, dass er, der zurückgezogen in Mexiko lebte, mit die explosivste Musik des Jahrhunderts komponiere.

1913 in Texarkana/Arkansas geboren, besuchte Nancarrow von 1929 bis 1932 das Cincinnati Conservatory und arbeitete privat bei drei führenden Meistern der amerikanischen neuen Musik: Nicolas Slonimsky, Walter Piston und Roger Sessions. Die Kontrapunkt-Studien bei Sessions betrachtete er als seinen einzigen wirklichen Kompositionsunterricht. Nach Abschluss der Studien schloss er sich 1937 den Internationalen Brigaden in Spanien an, um gegen General Franco zu kämpfen. 1939 kehne er in die Vereinigten Staaten zurück und ließ sich in New York nieder. Er musste allerdings feststellen, dass er wegen seiner früheren Sympathien für den Kommunismus von der amerikanischen Regierung als Persona non grata angesehen wurde. Als sein Antrag auf einen neuen Pass abgelehnt wurde, ging er 1940 nach Mexiko und wurde schließlich mexikanischer Staatsbürger.

Nancarrows früheste reife Werke — wunderbare, energiegeladene Musik — sind von seinen beiden Vorlieben inspiriert: Bach und Jazz. Trotz seiner Erfahrungen als Jazztrompeter begann er früh einer Vision zu folgen, in der praktische Erwägungen zweitrangig waren. So sind zum Beispiel die wiederholten Noten im Klavierpart der wilden. neobarocken Toccata für Violine und Klavier von 1935 im gewünschten Tempo unspielbar. Nancarrow verwirklichte seine Vorstellung Jahre später dergestalt, dass er eine Player—Piano-Version für den Klavierpart schuf, die in dieser Aufnahme verwendet wird.

Prelude und Blues, ein anderes Frühwerk von 1935, fusioniert Bachschen Kontrapunkt mit Jazz und Blues. Der Blues durchdringt die langsamen Sätze in Nancarrows gesamtem Werk — allerdings niemals in konventioneller Weise. Tonkluster, unerwartete Akzentsetzungen und Asymmetrien sind bezeichnend für seine schillernde Fantsie. Obgleich Prelude und Blues für Solopiano geschrieben sind, haben die Energiegeladenheit und die komplizierte Struktur des Preludes die Aufführung durch ein Klavierduo als effektiver erwiesen. Das gilt gleichermaßen für die Sonatina von 1941, mit welcher der 29-jahrige eine erstaunliche kompositorische Meisterschaft erreichte. Als Nachfolgerin der lebhaften Sonaten des 18. Jahrhunderts verbindet sie den Geist des Jazz mit der europäischen Tradition. Yvar Mikhashoff, der in Abstimmung mit dem Komponisten einige Transkriptionen von dessen Musik vornahm, erarbeitete eine vierhändige Version der Sonatina. Wegen ihrer kontrapunktischen „Hexerei“ und Wildheit sind die Musiker dafür sehr dankbar.

Nancarrow mit zwei Player-Pianos und einem "percussion orchestra",
 Mexico City, 1955
Weitere Werke der frühen 1940er Jahre - 1991 auf dieser Continuum-CD für die Musical Heritage Society veröffentlicht — sind ein Triosatz für Klarinette, Fagott und Klavier (1942), Piece for Small Orchestra (1943), ein größeres Werk in populärem Idiom, und das Streichquartett von 1945. Nach Fertigstellung dieser CD traten zwei weitere Satze des Trios zutage, die sehr frühe Sarabande und Scherzo, Three Studies für Klavier und ein Septett. Das frühe Streichquartett, Nancarrows letztes Konzertwerk für fast vier Jahrzehnte, weist bereits in die Richtung, die er bald einschlagen sollte und in der aufeinander gefügte rhythmische Schichten an Bedeutung gewannen.

In den Vereinigten Staaten frustrierte Nancarrow die mangelnde Bereitschaft der Musiker, sich den Anforderungen seiner Werke zu stellen. ln Mexiko City, wo noch weniger Musiker gewillt waren, sich komplexer neuer Musik zuzuwenden, war die Situation schlimmer. Nachdem sich Nancarrow erfolglos um die Einrichtung eines mechanischen Schlagwerks zur Erforschung seiner rhythmischen Ideen bemüht hatte, fand er die Lösung für sein Problem: das Player-Piano, ein mechanisches, durch Lochkarten angetriebenes Klavier. Obwohl von seinen desillusionierenden Erfahrungen mit zeitgenössischen Musikern erzwungen, war sein Interesse am Player-Piano doch positiv begründet. Dessen einzigartiger Klang und die mit ihm verbundenen Möglichkeiten, die Komponisten wie Hindemith und Cowell beeindruckt hatten, eröffneten die Chance einer neuen Art von Musik. Als er die technischen Voraussetzungen geschaffen hatte, eigene Rollen zu lochen, konnte Nancarrow seinen kontrapunktischen und rhythmischen Interessen in idealer Weise nachgehen.

Von den späten 1940er Jahren bis zu seinem Tod gab Nancarrow dem Klavier durch seine kompositorische Virtuosität ein neues Leben, von dem dessen Erfinder nicht zu träumen gewagt hätten. Dadurch, dass ausführende Musiker nun nicht mehr nötig waren, entzog er seinen Namen allerdings dem Konzertsaal, begrenzte die Möglichkeiten, Anerkennung zu finden, und verdeckte gleichsam die Existenz seiner früheren Werke. Aufnahmen und die Veröffentlichung von Teilen der Musik für Player-Piano sowie ein MacArthur Foundation-Stipendium im Jahr 1982 erweckten schließlich doch noch die Aufmerksamkeit des Publikums. Nun ermutigten ihn Musiker, wieder Konzertwerke zu schreiben. Auf bedeutende europäische Festivals eingeladen, gewann er eine internationale Anhängerschaft.

Conlon Nancarrow (1912-1997)
Die Kompositionen für Player-Piano — alles in allem gut fünfzig — sind rhythmische Studien. Wie Etüden des l9. Jahrhunderts ist jede von ihnen einem bestimmten kompositorischen Problem gewidmet. Die faszinierenden Strukturen der Studien sind aber vor allem ein Mittel für Nancarrows außergewöhnliche Vitalität. Während Kaskaden von Tönen mit einer Geschwindigkeit um das spielerlose Tasteninstrument wirbeln, die unsere Ohren außerordentlich fordert, um wahrzunehmen, was geschieht, eignet diesen Stücken doch ein guter, humaner Geist. Die meisten Studien sind für konzertierende Musiker unspielbar; eine Ausnahme bildet Studie Nr. 15, von der es eine vierhändige Transkription von Yvar Mikhashoff gibt. Es handelt sich um einen Kanon, in dem die beiden Parts das gleiche Material in unterschiedlichem Tempo spielen, und zwar im Verhältnis 4:3. Der schnellere, höhere Part übernimmt allmählich die Führung; nachdem er die Melodie zuende gespielt hat, beginnt sie erneut, nun in langsamerem Tempo. Der zunächst langsamere, tiefere Part beginnt nach seiner gemächlichen Ausführung der Melodie schließlich in schnellerem Tempo von vorn und holt allmählich auf. Beide erreichen die Ziellinie gleichzeitig.

In den frühen l980er Jahren ließ sich Nancarrow dazu überreden. den stilisierten Tanz mit Variationen Tango? (1983) für Mikhashoffs International Tango Collection zu schreiben. Sodann willigte er ein, für Continuums Nancarrow-Retrospektive l986 im Lincoln Center ein Stück zu schreiben — ein Kompositionsauftrag der Mäzenin Betty Freeman in Los Angeles. Bescheiden schränkte er ein, dass es ein kleines Stück werden könnte, doch was herauskam, war die erste groß angelegte Komposition seit den Studien für Player-Piano: Piece No. 2 for Small Orchestra (1986). Obgleich kompakt, ist es doch ein Hauptwerk, indem es die Essenz der Studies aufgreift und die Tür aufstößt zu neuen Möglichkeiten der Aufführung von Musik. Nancarrow vereint hier im Rahmen tempobestimmter Kanons eine unglaubliche Fülle an Stimmungen und Gesten und führt damit Techniken weiter, die er in seinen Studien entwickelt hatte. Das musikalische Geschehen fesselt das Ohr des Hörers augenblicklich: die komplexen Strukturen sind lediglich Mittel zum Zweck — ein Werk, dessen Teile allmählich zu einem großen und farbigen Ganzen zusammenfinden. Das Stück hat zwei miteinander verbundene Sätze; der zweite beginnt mit dem Oboensolo, das auf den Höhepunkt des Duos von Klavier und Kontrabass folgt.

Der Kompositionsauftrag und die Premiere des Piece No. 2 veranlassten Nancarrow, die Verbindung zu Konzertmusikern wieder aufzunehmen. Er schrieb in der Folge ein weiteres Streichquartett, ein Trio, kanonische Klavierstücke und ein Orchesterwerk mit Player-Piano. Dann setzte schwere Krankheit seiner Kreativität ein Ende. Conlon Nancarrow starb 1997 in Mexiko.

Quelle: Continuum, im Booklet. [Deutsche Fassung: Thomas Theise]


TRACKLIST


Conlon Nancarrow (1912-1997):

A Continuum Portrait 


(01) Piece No. 1 for Small Orchestra (1943)                7:01
     Joel Sachs, conductor

(02) Toccata for Violin and Player Piano (1935)            1:38
     Mia Wu, violin

(03) Prelude and Blues (1935)                              3:22
     Prelude - arranged and performed for piano four-hands
     by Cheryl Seltzer and Joel Sachs
     Blues - Cheryl Seltzer, piano

(04) Study No. 15 (l950s)                                  1:13
     Transcribed for piano four-hands by Yvar Mikhashoff
     Cheryl Seltzer, Joel Sachs. piano four-hands

(05) ?Tango? (1984)                                        2:49
     Cheryl Seltzer, piano

Sonatina for Piano (1941)                                  4:49
Transcribed for piano four-hands by Yvar Mikhashoff
(06) Presto                                                1:29
(07) Moderato                                              1:47
(08) Allegro molto                                         1:33
Cheryl Seltzer, Joel Sachs, piano four-hands

(09) Trio Movement (1942)                                  2:4l
     David Krakauer. clarinet
     Celeste Marie Roy, bassoon
     Joel Sachs, piano

String Quartet No. 1 (1945)                               10:38
(10) Allegro molto                                         2:40
(11) Andante moderato                                      3:15
(12) Prestissimo                                           4:43
Mia Wu, Mark Steinberg. violins
Rachel Evans. viola
Maria Kitsopoulos, cello

(13) Piece No. 2 for Small Orchestra (1986)               10:31
     Commissioned for Continuum by Betty Freeman
     Joel Sachs, conductor
                                              Total Time: 44:40

Continuum
Cheryl Seltzer and Joel Sachs, Directors

Chamber Orchestra:
Claudia Coonce, Oboe
David Krakauer, Clarinet
Celeste Marie Roy, Bassoon
Richard Kelley, Trumpet
Kaitilin Mahony, Alexandra Cook. French Horns
Benjamin Herrington, Trombone
Cheryl Seltzer, Marian Lee, Piano
Mia Wu, Mark Steinberg, Violins
Rachel Evans, Viola
Maria Kitsopoulos, Anna Cholakian. Cellos
Nico Abondolo. Double bass

Recorded in June 1989 at Merkin Concert Hall and in
October 1989 at the American Academy and Institute of Arts
and Letters, New York City

Produced by Cheryl Seltzer and Joel Sachs
Engineer and editor: Frederick J. Bashour
Second engineer: Jodi L. Johnson

(P) 1991 (C) 2005



Baltasar Gracián

Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit

Deutsch von Arthur Schopenhauer

29

Ein rechtschaffner Mann seyn: stets steht dieser auf der Seite der Wahrheit, mit solcher Festigkeit des Vorsatzes, daß weder die Leidenschaft des großen Haufens, noch die Gewalt des Despoten ihn jemals dahin bringen, die Gränze des Rechts zu übertreten. Allein wer ist dieser Phönix der Gerechtigkeit? Wohl wenige ächte Anhänger hat die Rechtschaffenheit. Zwar rühmen sie Viele, jedoch nicht für ihr Haus. Andre folgen ihr bis zum Punkt der Gefahr: dann aber verleugnen sie die Falschen, verhehlen sie die Politischen. Denn sie kennt keine Rücksicht, sei es daß sie mit der Freundschaft, mit der Macht, oder sogar mit dem eigenen Interesse sich feindlich begegnete: hier nun liegt die Gefahr abtrünnig zu werden. Jetzt abstrahiren, mit scheinbarer Metaphysik, die Schlauen von ihr, um nicht der Absicht der Höheren, oder der Staatsräson in den Weg zu treten. Jedoch der beharrliche Mann hält jede Verstellung für eine Art Verrath: er setzt seinen Werth mehr in seine unerschütterliche Festigkeit, als in seine Klugheit. Stets ist er zu finden, wo die Wahrheit zu finden ist: und fällt er von einer Partei ab; so ist es nicht aus Wankelmuth von seiner, sondern von ihrer Seite, indem sie zuvor von der Sache der Wahrheit abgefallen war.

30

Sich nicht zu Beschäftigungen bekennen, die in schlechtem Ansehn stehn, noch weniger zu Schimären, wodurch man sich eher in Verachtung, als in Ansehn bringt. Es giebt mancherlei grillenhafte Sekten, von welchen allen der kluge Mann sich fern hält. Aber es giebt Leute von wunderlichem Geschmack, welche immer nach dem greifen, was die Weisen verworfen haben, und dann in diesen Seltsamkeiten sich gar sehr gefallen. Dadurch werden sie zwar allgemein bekannt, doch mehr als Gegenstand des Lachens, als des Ruhms. Sogar zur Weisheit wird der umsichtige Mann sich nicht auf eine hervorstechende Weise bekennen, viel weniger zu Dingen, welche ihre Anhänger lächerlich machen. Sie werden hier nicht aufgezählt, weil die allgemeine Verachtung sie genugsam bezeichnet hat.

31

Die Glücklichen und Unglücklichen kennen, um sich zu jenen zu halten, und diese zu fliehen. Das Unglück ist meistentheils Strafe der Thorheit, und für die Theilnehmer ist keine Krankheit ansteckender. Man darf nie dem kleinem Uebel die Thüre öffnen: denn hinter ihm werden sich stets viele andre und größere einschleichen. Die feinste Kunst beim Spiel besteht im richtigen Ekartiren: und die kleinste Karte der Farbe die jetzt Trumpf ist, ist wichtiger, als die größte derjenigen, die es vorher war. Ist man zweifelhaft; so ist das Gescheuteste, sich zu den Klugen und Vorsichtigen zu halten, da diese früh oder spät das Glück einholen.

Baltasar Gracián: Oráculo manual y arte
de prudencia..., Huesca, Juan Nogués, 1647.
32

Im Rufe der Gefälligkeit stehn. Das Ansehn derer, die am Staatsruder stehn, gewinnt sehr dadurch, daß sie willfährig sind, und die Huld ist eine Eigenschaft der Herrscher, durch welche sie die allgemeine Gunst erlangen. Dies ist ja eben der einzige Vorzug, den die höchste Macht giebt, daß man mehr Gutes thun kann, als alle Andern. Freunde sind die, welche Freundschaft erweisen. Dagegen giebt es Andre, welche sich darauf legen, ungefällig zu seyn‚ nicht so sehr wegen des Beschwerlichen, als aus Tücke: sie sind ganz und gar das Gegentheil der göttlichen Milde.

33

Sich zu entziehn wissen. Wenn eine große Lebensregel die ist, daß man zu verweigern verstehe; so folgt, daß es eine noch wichtigere ist, daß man sich selbst, sowohl den Geschäften als den Personen, zu verweigern wisse. Es giebt fremdartige Beschäftigungen, welche die Motten der kostbaren Zeit sind. Sich mit etwas Ungehörigem beschäftigen, ist schlimmer als Nichtsthun. Für den Umsichtigen ist es nicht hinreichend, daß er nicht zudringlich sei, sondern er muß auch dafür sorgen, daß Andre sich ihm nicht aufdringen. So sehr darf man nicht Allen angehören, daß man nicht mehr sich selber angehörte. Eben so darf man auch seinerseits nicht seine Freunde mißbrauchen, und nicht mehr von ihnen verlangen, als sie eingeräumt haben. Jedes Uebermaaß ist fehlerhaft, aber am meisten im Umgang. Mit dieser klugen Mäßigung wird man sich am besten die Gunst und Werthschätzung Aller erhalten, weil alsdann der so kostbare Anstand nicht allmälig bei Seite gesetzt wird. Man erhalte sich also die Freiheit seiner Sinnesart, liebe innig das Auserlesene jeder Gattung, und thue nie der Aufrichtigkeit seines guten Geschmackes Gewalt an.

34

Seine vorherrschende Fähigkeit kennen, sein hervorstechendes Talent; sodann dieses ausbilden und den übrigen nachhelfen. Jeder wäre in irgend etwas ausgezeichnet geworden, hätte er seinen Vorzug gekannt. Man beobachte also seine überwiegende Eigenschaft und verwende auf diese allen Fleiß. Bei Einigen ist der Verstand, bei Andern die Tapferkeit vorherrschend. Die Meisten thun aber ihren Naturgaben Gewalt an, und bringen es deshalb in nichts zur Ueberlegenheit. Das, was Anfangs der Leidenschaft schmeichelte, wird von der Zeit zu spät als Irrthum aufgedeckt.

Baltasar Gracián y Morales S.J. (1601-1658).
 Porträt-Variante 1:
 Zeichnung von Vicente Carderera (1796-1880)
35

Nachdenken, und am meisten über das, woran am meisten gelegen. Weil sie nicht denken, gehn alle Dummköpfe zu Grunde: sie sehn in den Dingen nie auch nur die Hälfte von dem, was da ist; und da sie sich so wenig anstrengen, daß sie nicht einmal ihren eigenen Schaden oder Vortheil begreifen, legen sie großen Werth auf das, woran wenig, und geringen auf das, woran viel gelegen, stets verkehrt abwägend. Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben. Es giebt Sachen, die man mit der ganzen Anstrengung seines Geistes untersuchen und nachher in der Tiefe desselben aufbewahren soll. Der Kluge denkt über Alles nach, wiewohl mit Unterschied: er vertieft sich da, wo er Grund und Widerstand findet, und denkt bisweilen, daß er noch mehr da ist, als er denkt: dergestalt reicht sein Nachdenken eben so weit als seine Besorgniß.

36

Sein Glück erwogen haben; um zu handeln, um sich einzulassen. Daran ist mehr gelegen, als an der Beobachtung seines Temperaments. Ist aber der ein Thor, welcher im vierzigsten Jahre sich an den Hippokrates, seiner Gesundheit halber, wendet, so ist es der noch mehr, welcher dann erst an den Seneka, der Weisheit wegen. Es ist eine große Kunst, sein Glück zu leiten zu wissen, indem man bald es abwartet, denn auch mit Warten ist bei ihm etwas auszurichten, bald es zur rechten Zeit benutzt, da es Perioden hält und Gelegenheiten darbietet; obwohl man ihm seinen Gang nicht ablernen kann, so regellos sind seine Schritte. Wer es günstig befunden hat, schreite keck vorwärts; denn es liebt die Kühnen leidenschaftlich, und, als schönes Weib, auch die Jünglinge. Wer aber Unglück hat, thue nichts mehr; sondern ziehe sich zurück, damit er nicht zu dem Unstern, der schon über ihm steht, einen zweiten heranrufe.

37

Stichelreden kennen und anzuwenden verstehn. Dies ist der Punkt der größten Feinheit im menschlichen Umgang. Solche Stichelreden werden oft hingeworfen, um die Gemüther zu prüfen, und mittelst ihrer stellt man die versteckteste und zugleich eindringlichste Untersuchung des Herzens an. Eine andre Art derselben sind die boshaften, verwegenen, vom Gift des Neides angesteckten‚ oder mit dem Geifer der Leidenschaft getränkten: diese sind oft unvorhergesehene Blitze, durch welche man aus aller Gunst und Hochachtung mit Einem Male herabgeschleudert wird: von einem leichten Wörtchen dieser Art getroffen, sind manche aus dem engsten Vertrauen der höchsten oder geringerer Personen herabgestürzt, denen doch auch nur den mindesten Schreck zu erregen, eine vollständige Verschwörung zwischen der Unzufriedenheit der Menge und der Bosheit der Einzelnen, unvermögend gewesen war. Wieder einer andre Art von Stichelreden wirkt im entgegengesetzten Sinne, indem sie unser Ansehn stützt und befestigt. Allein mit derselben Geschicklichkeit, mit welcher die Absichtlichkeit sie schleudert, muß die Vorkehr sie empfangen, ja die Umsicht sie schon zum voraus erwarten. Denn hier beruht die Abwehr auf der Kenntniß des Uebels, und der vorhergesehene Schuß verfehlt jedesmal sein Ziel.

Baltasar Gracián y Morales S.J. (1601-1658). Porträt-Variante 2.
38

Vom Glücke beim Gewinnen scheiden: so machen es alle Spieler von Ruf. Ein schöner Rückzug ist eben so viel Werth, als ein kühner Angriff. Man bringe seine Thaten, wann ihrer genug, wann ihrer viele sind, in Sicherheit. Ein lange anhaltendes Glück ist allemal verdächtig: das unterbrochene ist sicherer und das Süßsaure desselben sogar dem Geschmack angenehmer. Je mehr sich Glück auf Glück häuft, desto mehr Gefahr laufen sie auszugleiten und alle miteinander niederzustürzen. Die Höhe der Gunst des Glücks wird oft durch die Kürze ihrer Dauer aufgewogen: denn das Glück wird es müde, Einen so lange auf den Schultern zu tragen.

39

Den Punkt der Reife an den Dingen kennen, um sie dann zu genießen. Die Werke der Natur gelangen alle zu einem Gipfel ihrer Vollkommenheit: bis dahin nahmen sie zu, von dem an ab: unter denen der Kunst hingegen sind nur wenige, die dahin gebracht wären, daß sie keiner Verbesserung mehr fähig sind. Es ist ein Vorzug des guten Geschmacks, daß er jede Sache auf dem Punkte ihrer Vollendung genießt: Alle können dies nicht, und die es könnten, verstehn es nicht. Sogar für die Früchte des Geistes giebt es einen solchen Punkt der Reife: es ist wichtig ihn zu kennen, hinsichtlich der Schätzung sowohl als der Ausübung.

40

Gunst bei den Leuten. Die allgemeine Bewundrung zu erlangen ist viel; mehr jedoch, die allgemeine Liebe. In etwas hängt es von der Gunst der Natur, aber mehr von der Bemühung ab: jene legt den, Grund; diese führt es aus. Ausgezeichnete Fähigkeiten reichen nicht hin, obwohl sie vorausgesetzt werden: denn hat man einmal die Meinung gewonnen, so ist es leicht auch die Zuneigung zu gewinnen. Sodann erwirbt man Wohlwollen nicht ohne Wohlthun: Gutes gethan‚ mit beiden Händen, schöne Worte, noch bessere Thaten, lieben, um geliebt zu werden. Die Höflichkeit ist die größte politische Zauberei der Großen. Erst strecke man seine Hand zu Thaten aus, und sodann nach den Federn; vom Stichblatt nach dem Geschichtsblatt: denn es giebt auch eine Gunst der Schriftsteller, und sie ist unsterblich.


Baltasar Gracián y Morales S.J. (1601-1658). Porträt-Variante 3:
 Anonym, 17. Jahrhundert, Museu de Belles Arts de València
41

Nie übertreiben. Es sei ein wichtiger Gegenstand unsrer Aufmerksamkeit, nicht in Superlativen zu reden; theils um nicht der Wahrheit zu nahe zu treten, theils um nicht unsern Verstand herabzusetzen. Die Uebertreibungen sind Verschwendungen der Hochschätzung, und zeugen von der Beschränktheit unsrer Kenntnisse und unsers Geschmacks. Das Lob erweckt lebhafte Neugierde, reizt das Begehren, und wann nun nachher, wie es sich gemeiniglich trifft, der Werth dem Preise nicht entspricht; so wendet die getäuschte Erwartung sich gegen den Betrug, und rächt sich durch Geringschätzung des Gerühmten und des Rühmers. Daher gehe der Kluge zurückhaltend zu Werke und fehle lieber durch das zu wenig, als durch das zu viel. Die ganz außerordentlichen Dinge jeder Art sind selten; also mäßige man seine Werthschätzung. Die Uebertreibung ist der Lüge verwandt, und durch dieselbe kommt man um den Ruf des guten Geschmacks, welches viel, und um den der Verständigkeit‚ welches mehr ist.

42

Von angeborner Herrschaft. Sie ist die geheim wirkende Kraft der Ueberlegenheit. Nicht aus einer widerlichen Künstelei darf sie hervorgehn; sondern aus einer gebietenden Natur. Alle unterwerfen sich ihr, ohne zu wissen wie, indem sie die verborgene Macht natürlicher Autorität anerkennen. Diese gebietenden Geister sind Könige durch ihren Werth, und Löwen, kraft angeborenen Vorrechts. Durch die Hochachtung, die sie einflößen, nehmen sie Herz und Verstand der Uebrigen gefangen. Sind solchen nun auch die andern Fähigkeiten günstig; so sind sie geboren, die ersten Hebel der Staatsmasdiine zu seyn: denn sie wirken mehr durch eine Miene, als Andre durch eine lange Rede.

43

Denken wie die Wenigsten und reden wie die Meisten. Gegen den Strohm schwimmen wollen vermag keineswegs den Irrthum zu zerstören, sehr wohl aber, in Gefahr zu bringen. Nur ein Sokrates konnte es unternehmen. Von Andrer Meinung abweichen, wird für Beleidigung gehalten; denn es ist ein Verdammen des fremden Urtheils. Bald mehren sich die darob Verdrießlichen, theils des getadelten Gegenstandes, theils wegen dessen, der ihn gelobt hatte. Die Wahrheit ist für Wenige, der Trug so allgemein wie gemein. Den Weisen wird man nicht an dem erkennen, was er auf dem Marktplatz redet: denn dort spricht er nicht mit seiner Stimme, sondern mit der der allgemeinen Thorheit, so sehr auch sein Inneres sie verleugnen mag. Der Kluge vermeidet eben so sehr, daß man ihm, als daß er Andern widerspreche: so bereit er zum Tadel ist, so zurückhaltend in der Aeußerung desselben. Das Denken ist frei, ihm kann und darf keine Gewalt geschehn. Daher zieht der Kluge sich zurück in das Heiligthum seines Schweigens: und läßt er ja sich bisweilen aus; so ist es im engen Kreise Weniger und Verständiger.

Baltasar Gracián y Morales S.J. (1601-1658). Porträt-Variante 4..
44

Mit großen Männern sympathisiren. Es ist eine Eigenschaft der Heroen, mit Heroen übereinzustimmen. Hierin liegt ein Wunder der Natur, sowohl wegen des Geheimnißvollen darin, als auch wegen des Nützlichen. Es giebt eine Verwandschaft der Herzen und Gemüthsarten: ihre Wirkungen sind solche, wie die Unwissenheit des großen Haufens sie Zaubertränken zuschreibt. Sie bleibt nicht bei der Hochachtung stehn, sondern geht bis zum Wohlwollen, ja bis zur Zuneigung. Sie überredet ohne Worte und erlangt ohne Verdienst. Es giebt eine aktive und eine passive: beide sind heilbringend, und um so mehr, in je erhabenerer Gattung. Es ist eine große Geschicklichkeit, sie zu erkennen, zu unterscheiden und sie zu nutzen zu verstehn. Denn kein Eigensinn kann ohne diese geheime Gunst zum Zwecke führen.

45

Von der Schlauheit Gebrauch, nicht Mißbrauch machen. Man soll sich nicht in ihr gefallen, noch weniger sie zu verstehn geben. Alles Künstliche muß verdeckt bleiben, weil es verdächtig ist, besonders aber, wenn es Vorsichtsmaaßregeln betrifft; denn da ist es verhaßt. Der Betrug ist stark im Gebrauch; daher verdoppele sich der Verdacht, ohne jedoch sich zu erkennen zu geben; weil er sonst Mißtrauen erregt, sehr kränkt, zur Rache auffordert und Schlechtigkeiten erweckt, an welche vorher Keiner gedacht hatte. Mit Ueberlegung zu Werke gehn, ist ein mächtiger Vortheil beim Handeln, und es giebt keinen sichern Beweis von Vernunft. Die größte Vollkommenheit der Handlungen stützt sich auf die sichere Meisterschaft, mit der man sie ausführt.

46

Seine Antipathie bemeistern. Oft verabscheuen wir aus freien Stücken, und sogar ehe wir die Eigenschaften der betreffenden Person kennen gelernt haben: bisweilen wagt dieser angeborene, pöbelhafte Widerwille sich selbst gegen die ausgezeichnetesten Männer zu regen. Die Klugheit werde Herr über ihn: denn nichts kann eine schlechtere Meinung von uns erregen, als daß wir die verabscheuen, welche mehr werth sind als wir. So sehr als die Sympathie mit großen Männern zu unserm Vortheil spricht, setzt die Antipathie gegen dieselben uns herab.

Tizian: Allegorie der von der Klugheit beherrschten Zeit.
Circa 1550 bis 1565, Öl auf Leinwand, 75,5 x 68,4 cm,
National Gallery, London
47

Ehrensachen meiden. Einer der wichtigsten Gegenstände der Vorsicht. In Leuten von umfassendem Geiste liegen stets die Extreme sehr weit von einander entfernt, so daß ein langer Weg vom einen zum andern ist: sie selbst aber halten sich immer im Mittelpunkt ihrer Klugheit, daher sie es nicht leicht zum Bruche kommen lassen. Denn es ist viel leichter einer Gelegenheit dieser Art auszuweichen, als mit Glück aus derselben heraus zu kommen. Dergleichen sind Versuchungen unsrer Klugheit, und es ist sicherer sie zu fliehen, als in ihnen zu siegen. Eine Ehrensache führt eine andre und schlimmere herbei, und dabei kann die Ehre leicht sehr zu Schaden kommen. Es giebt Leute, die, vermöge ihres eigenthümlichen, oder ihres National-Karakters, leicht Gelegenheit nehmen und geben, und geneigt sind Verpflichtungen dieser Art einzugehn. Hingegen bei dem, der am Lichte der Vernunft wandelt, bedarf die Sache längerer Ueberlegung. Er sieht mehr Muth darin, sich nicht einzulassen, als zu siegen: und wenn auch etwa ein allezeit bereitwilliger Narr da ist; so bittet er zu entschuldigen, daß er nicht Lust hat, der andre zu seyn.

48

Gründlichkeit und Tiefe: nur so weit man diese hat, kann man mit Ehren eine Rolle spielen. Stets muß das Innere noch einmal soviel seyn, als das Aeußere. Dagegen giebt es Leute von bloßer Fassade, wie Häuser, die, weil die Mittel fehlten, nicht ausgebaut sind und den Eingang eines Pallasts‚ den Wohnraum einer Hütte haben. An solchen ist gar nichts, wobei man lange weilen könnte, obwohl sie langweilig genug sind; denn, sind die ersten Begrüßungen zu Ende, so ist es auch die Unterhaltung. Mit den vorläufigen Höflichkeitsbezeugungen treten sie wohlgemuth auf, wie Sicilianische Pferde, aber gleich darauf versinken sie in Stillschweigen: denn die Worte versiegen bald, wo keine Quelle von Gedanken fließt. Andre, die selbst einen oberflächlichen Blick haben, werden leicht von diesen getäuscht; aber nicht so die Schlauen: diese gehn aufs Innere und finden es leer, bloß zum Spotte gescheuter Leute tauglich.

49

Scharfblick und Urtheil. Wer hiemit begabt ist bemeistert sich der Dinge, nicht sie seiner: die größte Tiefe weiß er zu ergründen und die Fähigkeiten eines Kopfs auf das vollkommenste anatomisch zu zerlegen. Indem er einen Menschen sieht, versteht er ihn und beurtheilt sein innerstes Wesen. Er macht feine Beobachtungen und versteht meisterhaft das verborgenste Innere zu entziffern. Er bemerkt scharf, begreift gründlich und urtheilt richtig: Alles entdeckt, sieht, faßt und versteht er.

50

Nie setze man die Achtung gegen sich selbst aus den Augen, und mache sich nicht mit sich selbst gemein. Unsre eigene Makellosigkeit muß die Richtschnur für unsern untadelhaften Wandel seyn, und die Strenge unsers eigenen Urtheils muß mehr über uns vermögen, als alle äußeren Vorschriften. Das Ungeziemende unterlasse man mehr aus Scheu vor seiner eigenen Einsicht, als aus der vor der strengsten fremden Autorität. Man gelange dahin, sich selbst zu fürchten; so wird man nicht Seneka’s imaginären Hofmeister nöthig haben.

Einstiegsbild zum Blog »Bread or Circuses«. Leider ist mehr nicht erschienen.
51

Zu wählen wissen. Das Meiste im Leben hängt davon ab. Es erfordert guten Geschmack und richtiges Urtheil: denn weder Gelehrsamkeit noch Verstand reichen aus. Ohne Wahl ist keine Vollkommenheit: jene schließt in sich, daß man wählen könne, und das Beste. Viele, von fruchtbarem und gewandtem Geist, scharfem Verstande, Gelehrsamkeit und Umsicht, wenn sie zum Wählen kommen, gehn dennoch zu Grunde: sie ergreifen allemal das Schlechtste, als ob sie es darauf anlegten, irre zu gehn. Also ist dieses eine der größten Gaben von Oben.

52

Nie aus der Fassung gerathen. Ein großer Punkt der Klugheit, nie sich zu entrüsten. Es zeigt einen ganzen Mann, von großem Herzen an: denn alles Große ist schwer zu bewegen. Die Affekten sind die krankhaften Säfte der Seele, und an jedem Uebermaaße derselben erkrankt die Klugheit: steigt gar das Uebel bis zum Munde hinaus; so läuft die Ehre Gefahr. Man sei daher so ganz Herr über sich und so groß, daß weder im größten Glück, noch im größten Unglück, man die Blöße einer Entrüstung gebe, vielmehr, als über jene erhaben, Bewundrung gebiete.

53

Thätigkeit und Verstand. Was dieser ausführlich durchdacht hat, führt jene rasch aus. Eilfertigkeit ist eine Eigenschaft der Dummköpfe: weil sie den Punkt des Anstoßes nicht gewahr werden, gehn sie ohne Vorkehr zu Werke. Dagegen pflegen die Weisen eher durch Zurückhaltung zu fehlen: denn das Vorhersehn gebiert Vorkehrungen: und so vereitelt Mangel an Thatkraft bisweilen die Früchte des richtigen Urtheils. Schnelligkeit ist die Mutter des Glücks. Wer nichts auf Morgen ließ, hat viel gethan. Eile mit Weile, war ein recht Kaiserlicher Wahlspruch.

54

Haare auf den Zähnen haben. Den todten Löwen zupfen sogar die Haasen an der Mähne. Mit der Tapferkeit läßt sich nicht Scherz treiben. Giebst du dem Ersten nach; so mußt du es auch dem Andern und so bis zum Letzten, und spät zu siegen, hast du die selbe Mühe, die dir gleich Anfangs viel mehr genutzt hätte. Der geistige Muth übertrifft die körperliche Kraft: er sei ein Schwerdt, das stets in der Scheide der Klugheit ruht, für die Gelegenheit bereit. Er ist der Schirm der Person: die geistige Schwäche setzt mehr herab als die körperliche. Viele hatten außerordentliche Fähigkeiten, aber weil es ihnen an Herz fehlte, lebten sie wie Todte und endigten begraben in ihrer Unthätigkeit. Nicht ohne Absicht hat die sorgsame Natur, in der Biene, die Süße des Honigs mit der Schärfe des Stachels verbunden. Sehnen und Knochen hat der Leib; so sei der Geist auch nicht lauter Sanftmuth.

Arthur Schopenhauer.
Porträtfotografie von J. Schäfer, März 1859
55

Warten können. Es beweist ein großes Herz mit Reichthum an Geduld, wenn man nie in eiliger Hitze, nie leidenschaftlich ist. Erst sei man Herr über sich; so wird man es nachher über Andre seyn. Nur durch die weiten Räume der Zeit gelangt man zum Mittelpunkte der Gelegenheit. Weise Zurückhaltung bringt die richtigen, lange geheim zu haltenden Beschlüsse zur Reife. Die Krücke der Zeit richtet mehr aus als die eiserne Keule des Herkules. Gott selbst züchtigt nicht mit dem Knittel, sondern mit der Zeit. Es war ein großes Wort: „die Zeit und ich nehmen es mit zwei Andern auf." (Dies soll Philipp der Zweite gesagt haben.) Das Glück selbst krönt das Warten durch die Größe des Lohns.

56

Geistesgegenwart haben. Sie entspringt aus einer glücklichen Schnelligkeit des Geistes. Für sie giebt es keine Gefahren noch Unfälle, Kraft ihrer Lebendigkeit und Aufgewecktheit. Manche denken viel nach, um nachher Alles zu verfehlen: Andre treffen Alles, ohne es vorher überlegt zu haben. Es giebt antiparastatische Genies, die erst in der Klemme am besten wirken: sie sind eine Art Ungeheuer, denen aus dem Stegreif Alles, mit Ueberlegung nichts gelingt: was ihnen nicht gleich einfällt, finden sie nie: in ihrem Kopfe ist kein Ap[p]ellationshof. Die Raschen also erlangen Beifall, weil sie den Beweis einer gewaltigen Fähigkeit, Feinheit im Denken und Klugheit im Thun ablegen.

57

Sichrer sind die Ueberlegten: schnell genug geschieht was gut geschieht. Was sich auf der Stelle macht, kann auch auf der Stelle wieder zu nichte werden: aber was eine Ewigkeit dauern soll, braucht auch eine, um zu Stande zu kommen. Nur die Vollkommenheit gilt, und nur das Gelungene hat Dauer. Verstand und Gründlichkeit schaffen unsterbliche Werke. Was viel werth ist, kostet viel. Ist doch das edelste Metall das schwerste.

58

Sich anzupassen verstehn. Nicht Allen soll man auf gleiche Weise seinen Verstand zeigen, und nie mehr Kraft verwenden, als grade nöthig ist. Nichts werde verschleudert‚ weder vom Wissen, noch vom Leisten. Der gescheute Falkonier läßt nicht mehr Vögel steigen, als die Jagd erfordert. Man lege nicht immer Alles zur Schau: sonst wird es Morgen Keiner mehr bewundern. Immer habe man etwas Neues, damit zu glänzen: denn wer jeden Tag mehr aufdeckt, unterhält die Erwartung, und nie werden die Gränzen seiner großen Fähigkeiten aufgefunden.

Quelle: Baltasar Gracián: Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit. Deutsch von Arthur Schopenhauer. Herausgegeben von Arthur Hübscher. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1985, dtv 2167, ISBN 3 423 02167 5, Seiten 16 bis 27


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6. September 2019

Henry Cowell (1897-1965): Klavier-, Kammer- und Vokalmusik

Henry Cowell war eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten in der Geschichte der amerikanischen Musik — ein erstaunlich innovativer Komponist, ein unnachahmlicher Klaviervirtuose, ein brillanter Schriftsteller und Dozent sowie ein unermüdlicher Organisator und Propagator, der gewissermaßen im Alleingang die Grundlagen der amerikanischen Kompositionskultur schuf.

Henry Cowell wurde 1897 als Sohn eines irischen Einwanderers und einer couragierten Mutter aus dem amerikanischen Mittelwesten geboren. Nach der Scheidung der Eltern versuchte die Mutter, den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn zu verdienen, doch eine schwere Krankheit führte zu bitterer Armut. Henry verließ die Schule nach der dritten Klasse und verdiente mit dem Haus-zu-Haus-Verkauf von Blumen, als Kuhhirte und mit der Reinigung des Schulgebäudes das nötige Zubrot. Ein Professor der Stanford-Universität bemerkte, daß der verschmutzte Zwölfjährige einen immensen Wortschatz, ein außergewöhnlich breitgefächertes Wissen — einschließlich einer tiefen Kenntnis der Botanik — und ein enormes musikalisches Talent hatte, aber kaum buchstabieren konnte. Er vermittelte Cowell Englischunterricht in Stanford Unhersity und ein Musikstudium an der University of California in Berkeley, wo der renommierte Charles Seeger die unorthodoxen musikalischen Ansichten des jungen Studenten in geordnete Bahnen lenkte. Es dauerte nicht lange, bis Cowell mit ersten Kompositionen an die Öffentlichkeit trat.

Nach dem Militärdienst im Ersten Weltkrieg entwickelte sich Cowells Karriere sprunghaft. Das sog. „Ton-Cluster" (ein Übereinanderstellen zweier oder mehrerer in der Notation unmittelbar benachbarter Töne) wurde zu seinem Markenzeichen. Diese Tontrauben, die gelegentlich bereits in der Klaviermusik früherer Jahrhunderte begegnen, dominieren bei ihm oft ganze Stücke und verlangen vom Interpreten nicht selten den Einsatz des Unterarms, der flachen Hand oder der Faust. Das Spektakel eines sich mit diesen ungewöhnlichen Mitteln produzierenden Pianisten, der später auch die Saiten des Flügels mit den Händen anriss oder über sie hinwegstrich, machte Cowell zu einer internationalen Kuriosität. Während nur wenige Kritiker die musikalische Basis dieser Technik erkannten, zweifelte kaum jemand an Cowells künstlerischer Integrität. Zu den Berufskollegen, die ihn bewunderten, zählten neben Artur Schnabel und Alban Berg auch Béla Bartók, der Cowell persönlich um Erlaubnis bat, Ton-Cluster auch in seiner eigenen Musik zu verwenden. Obgleich Cowells Klavierwerke neue Klanghorizonte öffneten, so koexistierten seine fortschrittlichen Ideen stets mit einer traditionellen, von seiner Vorliebe für Folklore beeinflussten Melodik, die selbst seine experimentellste Musik unmittelbar zugänglich macht.

Henry Cowell in jungen Jahren, mit Klavier
Die hier ausgewählten Klavierwerke zeigen Cowell auf der Suche nach neuen technischen Herausforderungen und stilistischer Vielfalt. Piece for Piano with Strings (1924), ein Produkt seiner Europa-Tournee von 1923, wurde in Frankreich erstveröffentlicht. Der merkwürdige Titel (wörtlich „Stück für Klavier mit Saiten“) bezieht sich auf Cowells Technik des direkten Bearbeitens der Saiten mit den Händen. Detaillierte Spielanweisungen beinhalten etwa das Anzupfen mit den Fingerkuppen zur Erzeugung eines sanften Tons oder mit den Fingernägeln für härtere, geschärfte Klänge. Der für Cowell so typische Klavierdonner ist mit „weitgriffigen" Ton-Clustern notiert, die den Einsatz beider Unterarme erfordern.

Vestiges (1920) zeigt eine gewisse Verwandtschaft mit dem europäischen Expressionismus, schweißt jedoch atonale Harmonien zu einem tonalen Rahmenwerk zusammen. Der Suche nach rhythmischer Freiheit entsprang das kurze Stück Euphoria (ca. 1929), dessen Musik gleichsam über die Taktgrenzen hinausfließt. (Obwohl dieser Titel heute allgemein gebräuchlich ist, lässt Cowells Handschrift vermuten, dass er ursprünglich „Euphonia" lauten sollte. Das lärmende What's this (ca. 1915) ist wildgewordene Motorik; ein englischer Kritiker witzelte, seine Antwort auf die Frage nach den Werktitel sei nicht druckreif! Elegie, komponiert um 194l, verwendet Cowellsche Techniken in einem eher konservativen Stil.

The Banshee (1925), obwohl ursprünglich nicht als Programm-Musik konzipiert, ist untrennbar mit der Legende des irischen Hausgeists verbunden, der seine Klage immer dann erhebt, wenn ein Familienmitglied im Sterben liegt. Während ein Assistent das rechte Pedal betätigt, wirbelt der Pianist im Innern des geöffneten Flügels wie eine Hexe über einem brodelnden Kessel und zaubert protoelektronische Klänge hervor.

Cowells Schaffen begann bereits früh vielfältigere Formen anzunehmen. In dem visionaren Buch New Musical Resources (1916-19. erschienen 1930) formulierte er erstmals seine Ideen. Zur Theorie kam mit der Gründung der California Society for New Music 1925 die Praxis hinzu — dieser Verein, ein Unterstützungsorgan für junge Komponisten, organisierte zunächst Konzertveranstaltungen und brachte später auch die Zeitschrift New Music mit neuen Werken etablierter und aufstrebender Künstler sowie eine Schallplattenreihe heraus. In den frühen 1930er Jahren initiierte Cowell ein zukunftweisendes Musikprogramm an der New School for Social Research in New York, das einzigartige Einblicke in außerwestliche Musik vermittelte. Ein Guggenheim-Stipendium gab ihm 1931-32 die Gelegenheit, seine Kenntnisse der Musik anderer Weltkulturen am Berliner Phonogrammarchiv zu erweitern. All diese Erfahrungen flossen in seine Kompositionen, Vorlesungen und Schriften ein, in denen er seiner Überzeugung Ausdruck verlieh, dass sich die gigantische ethnische Vielfalt der Musik zu neuen, ungewöhnlichen Amalgamen umschmelzen lässt. Nicht zuletzt durch seine Rundfunksendereihe Music ofthe World's‘ Peoples und das Folkways-Schallplattenlabel wurde er zum führenden Propagator für außerwestliche Musik.

Henry Cowell, mit Assistent
In den späten 1920 Jahren begann sich Cowell verstärkt der Komposition von Kammern-, Orchester- und Vokalmusik zu widmen. Zwar begann der Hang zum Experimentieren in seiner Musiksprache in den Hintergrund zu treten, die Werke büßten aber niemals die typisch schrullige, undefinierbare Findigkeit ihres Schöpfers ein. Six Casual Developments (1933) für Klarinette und Klavier - oder in Bearbeitungen für Holzbläserquintett sowie für Klarinette und Kammerorchester, enthält Cowells einziges Experiment mit einem vom Jazz inspirierten Stil. In Two Songs (1936) nach Gedichten von Catherine Riegger, der Tochter des Komponisten Wallingford Riegger, verbindet er tonale Melodik und Harmonisierung mit Ton-Clustern und veranschaulicht somit den Text in einer Weise, die Tradition und Moderne in sich vereinigt.

Das Jahr 1936 war der Beginn einer für den Komponisten schwierigen Zeit. Im Rahmen einer allgemeinen kalifornischen Hysteriekampagne gegen sexuelle Delikte wurde er wegen angeblicher Gesetzesübertretungen zu einer fünfzehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, von der er vier Jahre in der San Quentin-Haftanstalt verbüßte, bevor er auf Bewährung entlassen wurde und nach New York ging. wo er die Volksliedsammlerin Sidney Hawkins Robertson heiratete. 1942 hatte ihn der Gouverneur von Kalifornien begnadigt, nachdem sogar der Staatsanwalt eingesehen hatte, dass die Verurteilung unrechtmäßig gewesen war. Während der letzten Jahre seines Lebens unterrichtete Cowell an der New School for Social Research, der Columbia University, dem Peabody Conservatory und anderen Institutionen.

Eines seiner erstaunlichsten Werke der Nachkriegszeit — und eines von verschiedenen Stücken, in denen er seine eigenen Ideen einer Weltmusik verwirklichte — ist Set of Five (1952). Im gleichsam barocken Largo werden Klavier und Violine von einem rhythmischen „Continuo“ aus gedämpften Gongschlägen begleitet. Das Allegro verschmilzt Violine, Klavier und Xylophon zu einer einzigen Farbe, während ein kontrastierendes „Trio" mit Effekten im tiefen Klangregister überrascht. Der mittlere, einem barocken Cantabile ähnelnde Satz besitzt gleichwohl eine höchst unbarocke, von indischen Tablas oder, wie in unserer Einspielung, von Tam-Tams erzeugte Begleitung. Im Presto setzen ein indisches Jalatarang bzw. fünf Porzellan- oder Metallschüsseln (Continuum verwendet Suppenschüsseln) die charakteristischen Akzente. Hinter der kontinuierlichen Variation, die die beiden scherzoartigen Sätze zu monumentalen Zungenbrechern macht, verbirgt sich eine klare formale Logik. Im majestätischen Finale lässt Cowell seine ganze Kompositionspalette aufblitzen: Ton-Cluster, Obertöne der Klavier-Saiten, außerwestliches Schlagzeug, tonale Harmonien und eine geradezu herausfordernde Sang1ichkeit.

Henry Cowell spielt die Shakuhachi, mit Edgar Varese
Eine 1956-57 unternommene Asienreise führte den Komponisten auch in den Iran und zum Madras-Musikfestival, der größten alljährlichen Veranstaltung mit Werken der klassischen Musik Indiens. Produkte dieser Reise waren zwei Stücke, in denen Cowell persische und westliche Idiome und Instrumente miteinander vermischt: Persian Set für Kammerorchester und Hommage to Iran. Obwohl beide Kompositionen ihre Wurzeln in der persischen Kultur haben, sind sie ganz bewusst aus dem Blickwinkel eines amerikanischen Besuchers konzipiert, der eine beiden Gesellschaften verständliche Musiksprache anstrebt.

Hommage to Iran, als Duo veröffentlicht, war ursprünglich als Trio gedacht. In der Druckfassung dämpft der Pianist die Klaviersaiten mit den Fingern, um den Klang einer Trommel zu imitieren. In der 1963 mit Cowells Zustimmung entstandenen Einspielung wurden der erste und dritte Satz sowie Teile des vierten von einem Geiger und einem Schlagzeuger gespielt, wobei als Trommel ein arabisches oder türkisches Dombak verwendet wurde: Gemeint war jedoch das persische Zarb, eine becherförmige Trommel aus Holz, die auch als Tombak bekannt ist. Nachdem ich das Stück bereits in der veröffentlichten Version aufgeführt hatte, studierte ich das Zarb, um Cowells Originalfassung so nahe wie möglich zu kommen. Ahnlich wie Set of Five enthält auch Hommage to Iran einen Cowellschen „Hummelflug“.

Das reiche künstlerische Erbe, das Cowell bei seinem Tod neben einer Vielzahl großartiger Werke hinterließ und das in den Arbeiten namhafter Schüler wie John Cage oder Lou Harrison eine würdige Fortsetzung fand, besteht nicht zuletzt in den von ihm ausgehenden Impulsen für die Bereitschaft eines breiten Publikums, sich für außerwestliche Musik zu begeistern. Cowells unermüdlicher Einsatz für den kompositorischen Nachwuchs seines Landes sorgte für ein Klima des Individualismus, das jene grenzenlosen Energien freisetzte, die die Vereinigten Staaten zu einem Weltzentrum der Komposition machten.

Quelle: Joel Sachs (Deutsche Fassung: Bernd Delfs), im Booklet


TRACKLIST

Henry Cowell (l897-l965): 

A Continuum Portrait - 2


   Homage to Iran                           14:50
01 Andante rubato                            6:43                              
02 Interlude: Presto                         1:09
03 Andante rubato                            3:18
04 Con spirito                               3:41
   Mark Steinberg, Yiolin; Joel Sachs, Persian Drum; Cheryl Seltzer, Piano

05 Piece for Piano with Strings              3:34
06 Vestiges                                  2:31
07 Euphoria                                  0:59
08 What's This                               0:35
09 Elegie                                    5:16
10 The Banshee                               2:05
   Cheryl Seltzer, Piano

   Two Songs (Poems of Catherine Riegger)    4:23
11 Sunset                                    1:52
12 Rest                                      2:31
   Raymond Murcell, Baritone; Cheryl Seltzer, Piano

   Six Casual Developments                   7:43
13 Rubato                                    0:51
14 Andante                                   1:11
15 Andante                                   1:57
16 Allegro                                   0:53
17 Adagio cantabile                          1:44
18 Allegretto con moto                       1:09
   David Krakauer, Clarinet; Joel Sachs, Piano

   Set of Five                              16:32
19 Largo sostenuto                           3:21
20 Allegro                                   2:10
21 Andante                                   4:09
22 Presto leggiero                           2:20
23 Vigoroso                                  4:31
   Marilyn Dubow, Violin; Gordon Gottlieb, Percussion; Joel Sachs, Piano

                              Playing time: 59:44

Continuum (Cheryl Seltzer and Joel Sachs, Directors)
www.continuum-ensemble-ny.org

Tracks 5-12 and 19-23 recorded 1984 at the Great Hall at Copper Union, New York City.
Tracks 1-4  and 13-18 recorded 1992 at the American Academy and Institute of Arts and Letters
Producers: Cheryl Seltzer and Joel Sachs
Engineer and Editor: Dr. Frederick J.Bashour
Cover Photo: Henry Cowell playing The Banshee c. 1926
(C) 2006 


Hugo Friedrich:

Petrarcas Laura

Laura und Petrarca. Ausschnitt aus einem Wandgemälde in der Casa di Petrarca,
Via Valleselle, 4, 35032 Arquà Petrarca (Padua).
Wer Laura war, können wir allein von Petrarca selber erfahren. Doch wir erfahren sehr wenig, wenn wir eine Auskunft über ihre reale Existenz erwarten. Nur eine einzige Stelle im Canzoniere gibt es, wo er ihren Namen offen ausspricht (Nr. 332, v. 50). Die übrigen Male ist der Name in Wortspiele verhüllt. Auch in der ganzen Masse seiner Prosabriefe kommt der Name lediglich einmal vor, und zwar in der latinisierten Form Laurea (Famil. II,9). Als er ihren Tod erfuhr, trug er ihn mit genauer Zeitangabe in seinen Vergil-Kodex ein, wie er dies auch bei anderen ihn persönlich angehenden Ereignissen tat. Der Eintrag vermerkt neben dem Todesdatum (6. April 1348) das Datum der ersten Begegnung (6. April 1327) und spricht von der Gewißheit, daß ihre Seele, „wie das auch Seneca von Scipio Africanus sagt“, in den Himmel zurückgekehrt ist, woher sie kam. Gleich danach finden sich die Worte, daß er, Petrarca, „mit bitterer Süße“ — amara quadam dulcedine — das alles niederschreibe. Dieses Leitmotiv seiner Liebesdichtung, verbunden mit der humanistischen Reminiszenz aus Seneca (genau aus dessen epist. 86,1) und mit den Daten, von deren Stilisierung wir gleich sprechen werden, deuten auf den Ort der eigentlichen Existenz Lauras, auf den geistigen.

Weitere Datierungen enthält der Canzoniere selber. Sie bezeichnen jeweils die seit jener Begegnung in Avignon verstrichenen Jahre bis zum Tod der Herrin, es sind einundzwanzig, und vom Tode an weitere zehn Jahre; eine letzte Datierung (Sonett Nr. 336) gibt noch einmal Jahr, Tag und Stunde des Todes an. Vage Anspielungen auf Laura sind in einigen lateinischen Dichtungen enthalten. Ausführlich mit ihr beschäftigt sich der dritte Teil des Secretum, jedoch in bezug auf die Liebe zu ihr und auf das Schuldgefühl dieser Liebe, an der im übrigen weiterzudichten Petrarca ja nicht abließ.

Das ist alles: Rufname, Ort und Zeitpunkt der Begegnung, Ort und Zeitpunkt des Todes, Daten der Liebesdauer. In den dreißiger Jahren schon sind dem Freund und Gönner Petrarcas, Giacomo di Colonna, Zweifel an der realen Existenz Lauras gekommen. Er nennt die Liebesdichtungen erfunden und die Seufzer Petrarcas geheuchelt (ficta carmina; simulata suspiria). Dies wenigstens entnimmt man dem Antwortbrief Petrarcas. Dessen Antwort selber ist pathetisch, ausweichend, nichtssagend. Meine Blässe und mein Leiden, so lesen wir, sind doch Beweise genug für meine Liebe, denn wie sollte man derartiges heucheln? (Famil. II,9). Man kann es heucheln, vor allem dann, wenn der Briefschreiber in Avignon wohnt und der Adressat in Rom.

„Le Rime di M. Francesco Petrarca“ aus der 
Kölner „Biblioteca Petrarchesca Reiner Speck“.
Die Blässe aber beweist, daß man seinen Horaz und seinen Ovid gut kennt: tinctus viola pallor amantium, dieser Vers aus Horaz (Carm. III,10) war dem Humanisten ebenso geläufig wie der andere aus Ovid: Palleat omnis amans (Ars am. I,729). Den ersteren wiederholt Petrarca nahezu wörtlich im Canzoniere (Nr. 224). Eine an den gleichen Giacomo di Colonna gerichtete metrische Epistel (Epist. I, 7), auch von der Blässe redend und vom Joch der Lauraliebe, von der Flucht vor ihr durch die Länder, durch die Meere, besagt genau so wenig wie jener Prosabrief, ist vermutlich keinem anderen Beweggrund zu verdanken als dem sprachkünstlerischen, der das im Prosabrief Gesagte in die Stilzone der Hexameter versetzt, wo antike Autoren noch reichlicher anklingen dürfen als dort. Der Name Laura — oder, wie im lateinischen Gewand zu erwarten wäre, Laurea — fehlt in der Epistel völlig, die Herrin heißt nur noch „Weib, durch meine Verse berühmt geworden, altadligen Geschlechts.“ […]

Trotzdem besteht kein zwingender Anlaß, Lauras Existenz zu leugnen. Allen Anlaß aber haben wir, die im Canzoniere gedichteten Situationen von realen Vorkommnissen zu trennen, und weiterhin, wie unten noch ausgeführt werden soll, zu bezweifeln, ob die Bedichtete auf den Namen Laura getauft war, obwohl das damalige Vorkommen dieses Namens in der Provence durchaus gesichert ist. Die Geschichte Lauras ist das, als was sie vor uns tritt: die innere Geschichte eines Liebenden. Wie diese, so hat auch sie ihre Wirklichkeit nur in der Dichtung selber. Aus einem Minimum an Tatsachen, die sich abgespielt haben können — die Begegnung, der Tod —, macht der Canzoniere ein Maximum an seelischen Ereignissen. Der Canzoniere hat genau den Rang, den Petrarca selber, im dritten Dialog des Secretum, der Erzählung Vergils von der Liebe Didos (Aeneis IV) zuschreibt: „Du weißt — so läßt er sich von Augustin sagen —, daß dies alles nur erdichtet ist, und doch achtete der Erdichter auf die Ordnung der Natur.“ Dies bedeutet: Dichtung muß in ihren Stoffen, die erfunden sein können, auf seelische Glaubwürdigkeit und Wahrheit bedacht sein. Der Canzoniere hat diese Wahrheit. Wir bedürfen zu seiner Auslegung nicht der Rekonstruktion einer Wirklichkeit, zu der uns ohnehin alle Materialien fehlen.

Francesco Petrarca im „Codex Pluteus“.
Siena, 1463, Biblioteca Medicea Laurenziana, Florenz.
Eher bedürfen wir der Erinnerung an das heitere antike Wissen, daß Dichter nicht wörtlich genommen werden sollen. Ovid hat es, wenn auch mit gespieltem Protest, in einigen Versen der Amores so ausgedrückt: „Es ist doch nicht üblich, die Dichter als Zeugen zu hören; lieber wünscht’ ich, es hätte mein Wort kein Gewicht“, und: „Ins Unendliche hebt sich des Dichters fruchtbare Willkür, bindet nie seinen Vers mit geschichtlicher Treue“. Man wird nicht ganz so weit gehen können, wie es Ovid zu tun scheint, aber in diese Richtung wird man gehen müssen, um die auch von Petrarca eingehaltene Distanz zwischen Leben und Dichtung zu erkennen. Laura mag die Liebesdichtung Petrarcas angeregt haben. Doch bildet die Dichtung alles neu, in einer inneren Welt, worin immer noch der Geist der provenzalischen Poesie und des dolce stil novo weht und das Erfundene höhere Würde hat als das Vorgefundene. Wir können auch heute nicht anders urteilen als Herder, der die biographische Neugier und Fabelei des Abbé de Sade zurückwies und schrieb: „Laura möge in Person oder zum leibhaftigen Petrarca gewesen sein, was sie wolle; dem geistigen Petrarca war sie eine Idee, an die er . . . allen Reichtum seiner Phantasie, seines Herzens, seiner Erfahrungen, endlich auch alle Schönheiten der Provenzalen dergestalt verwandte, daß er sie in seiner Sprache zum höchsten, ewigen Bilde . . . zu machen strebte.“

Die dichterisch transformierte Laura ist eingesponnen in ein Netz von Zahlen. Auffallend dabei, daß Tag und Monat der Begegnung mit ihr die gleichen sind wie diejenigen ihres Todes: 6. April. Im dritten Gedicht des Canzoniere wird umschreibend gesagt, daß die Begegnung am Karfreitag stattgefunden habe; nach den Angaben eines anderen Sonettes (Nr. 211), sowie nach der Eintragung im Vergil-Kodex war es der Karfreitag des Jahres 1327. Doch fiel in jenem Jahr der Karfreitag auf den 10. April. Die Abänderung des Datums kann kaum anders als aus dem Bedürfnis nach Zahlensymbolik verstanden werden; sechs ist eine Sakralzahl: sechs Schöpfungstage, am sechsten ist der Mensch erschaffen; die patristische Theologie, mit der Petrarca vertraut war, fügte hinzu, daß am sechsten Tag Adam gesündigt habe und an einem sechsten Tag der Erlöser von der Sünde, Christus, geboren worden sei. Die Übereinstimmung zwischen beiden Daten wird noch dadurch enger, daß Begegnung wie Tod „zur ersten Stunde“ erfolgt sein sollen, d. h. zu einer Stunde, die nach heutiger Zeitrechnung acht Uhr morgens wäre (Nr. 336). […]

Laura im „Codex Pluteus“.
Siena, 1463, Biblioteca Medicea Laurenziana, Florenz.
Petrarca hat die Herrin des Canzoniere mit einer Symbolik von solcher Folgerichtigkeit und Beharrlichkeit umgeben, daß man geradezu von einem Laura-System sprechen kann. Wie erwähnt, tritt ihr Name eindeutig nur in einem einzigen Vers des Canzoniere auf. In allen anderen Fällen gebraucht er das durch Artikelsetzung lautgleiche Wort l’aura oder lautähnliche Wörter wie lauro, l’auro, l’oro, aureo (Lorbeer, Gold, golden), einmal auch die Gruppe l’aura ora, die wegen der Vokalverschmelzung l’aurora gelesen werden kann. Auf diese Weise entsteht ein Geflecht von Beziehungen, das die verschiedensten Motive und Erscheinungen sowohl untereinander wie auch mit Laura verbindet. Jeder Vers dieser Art meint primär die einfache Bedeutung des jeweiligen Wortes, darüber hinaus aber den anklingenden Namen der Herrin und damit diese selbst.

Die wichtigste Verbindung in diesem System ist diejenige von Laura und lauro, Lorbeer. Letzterer ist das Attribut des Dichterruhms und des Gottes der Dichter, Apollon. Der immergrünende Baum, der, nach Plinius, als einziger unter allen Bäumen nicht vom Blitz getroffen wird, symbolisiert die Unsterblichkeit der Dichter. So kann Petrarca mit dem zu lauro umgebildeten Namen der Herrin auf sein eigenes, Unsterblichkeit erhoffendes Dichten verweisen, ja eine urbildliche Kausalität zwischen ihr und dem Dichten herstellen. Möglicherweise hat die wirkliche Laura gar nicht so geheißen; zu auffallend ist die Tauglichkeit des Namens zur symbolischen Verwendung, als daß man nur an einen Zufall glauben dürfte. Es scheint, daß Petrarca diesen Namen gewählt hat, um mit ihm eine für ihn so wichtige Funktion der Herrin auszudrücken, die Erweckung zum Dichter. Wie sehr er die Gleichsetzung von Laura und Lorbeer wollte, geht zudem aus dem dritten Dialog des Secretum hervor. Aus dem Gesichtspunkt der Selbstkritik, nämlich mit tadelnden Worten des Gesprächspartners Augustin, bekennt er, daß er nicht nur der Schönheit Lauras, sondern ebenso ihrem Namen verfallen sei, so sehr, daß er jeglichem verfalle, was diesem Namen ähnlich klinge, dem Ruhm am meisten.

Doch die symbolische Namenbeziehung reicht weiter. Da der Lorbeer die heilige Pflanze des Apollon ist, wird der Gott mehrmals im Canzoniere genannt, unter Auswertung seiner verschiedenen mythischen Rollen. Als Gott der Musen rechtfertigt er Petrarcas Äußerungen über das Dichten. In der Nachantike sah man beharrlicher als in der griechischen Mythologie in ihm den Sonnengott, Phoibos Apollon.

Laura krönt den Poeten. Miniatur aus Petrarcas Canconiere,
15. Jahrhundert, Biblioteca Medicea Laurenziana, Florenz.
Daher leiten die Gedichte des Canzoniere über zum Sprechen von der Sonne, von ihrem Aufgeben oder von ihrem Untergehen. Das Aufgeben, l’aurora, die Morgenröte, hat Klangähnlichkeit mit dem Namen Laura, so daß Aurora sowohl aus dieser wie aus Apollon legitimiert wird. Aber Aurora ist auch nach einigen — nicht allen — mythologischen Überlieferungen verwandtschaftlich mit Apollon verbunden: sie ist seine Tochter. Apollon hat die Nymphe Daphne geliebt, die, um ihm zu entgehen, in einen Lorbeerbaum verwandelt wird. So ist, wie in einem sich schließenden Ring, erneut eine Beziehung zum Lorbeer und zur klangähnlichen Laura hergestellt, damit zur Liebe selber, so daß Petrarca die Lauraliebe in Reminiszenzen aus dem Daphnemythos einkleiden kann. In einigen Texten, so z.B. im Sonett Nr. 41, ist Laura völlig mit Daphne identifiziert. Mit ihr stimmt sie auch darin überein, daß sie, gleich dieser, das reine, der Liebe abgeneigte Geschöpf ist. Mit mehrfachem Anklang an die Daphnedarstellung bei Ovid wird ihre Schönheit beschrieben, und wie Daphne ist sie die Fliehende, in der charakteristischen Gebärde des nach rückwärts gewendeten Kopfes und mit den wehenden Haaren.

Zu diesen Vcrstrebungen treten noch folgende hinzu. Das klangähnliche l’auro, l’oro, erscheint im Goldhaar der Herrin. Das aus oro abgeleitete dorare (vergolden) wird von ihrem Antlitz, aber auch von den Pfeilen Amors gesagt. Die Sonne (Phoibos Apollon) wiederum dient zur Metapher für die Augen der Herrin. Aus dem Lorbeer ergibt sich weiterhin die Bildgruppe: Baum, Wurzel, Rinde, Blätter, dazu die Farbe grün, überwiegend auf Landschaften bezogen und nur in wenigen Fällen metaphoriseh gemeint. Zur Landschaft führt aber auch das Laub des Lorbeers und zugleich das Haar der Herrin. Denn gemäß einer schon antiken Gepflogenheit kann Haar metaphorisch für Laub verwendet werden. Dies ist auch bei Petrarca so, weshalb das entsprechende Wort chioma zum einen zwischen Laura und lauro vermittelt, zum andern von belaubten Bäumen zu sprechen gestattet. Landschaftlich auswertbar ist ferner l’aura soave, eine seit den Provenzalen übliche Metonymie für den Frühling, so daß Laura auch zum Symbolnamen des Frühlings als der Zeit des Liebens wird. Schließlich deutet der Komplex „Dichten“ ebenfalls in landschaftliche Elemente, nämlich vermittels des Wortes fiore, das als rhetorischer Terminus Schmuck des Ausdrucks, eine Figur der Redekunst bedeutet und mühelos zu Versen über blumenreiche Wiesen hinlenkt.

Gespräch im Garten
Die Technik, mittels derer Petrarca solche Verstrebungen erreicht, ist die Paronomasie — Verwendung klangähnlicher, jedoch in Ursprung und Bedeutung verschiedener Wörter — und die Wahrnehmung weiterer Assoziationen, die sich aus den paronomastischen Wörtern gewinnen lassen. Diese rein sprachliche Technik weist erneut auf die sprachliche, und das heißt: geistige Heimat dieser Liebesdichtung. Sowohl in seiner Technik wie auch in ihrer Spezialisierung auf aura — lauro — auro hat Petrarca Vorgänger gehabt. Sie finden sich — sehr maßvoll — im Lateinischen, so bei Varro, bei Horaz, bei Servius und bei Isidor von Sevilla, aber auch im Provenzalischen, und hier bei Arnaut Daniel, dem Vorbild Petrarcas. Arnaut hat die meisten der bei Petrarca wiederkehrenden Wortspiele mit aura. Doch fällt sofort auch ein Unterschied auf. Während Arnaut Daniel in den paronomastischen Wörtern den nie nennbaren Namen der bedichteten Herrin versteckt und mit solchem Verstecken sein Ziel erreicht und erledigt hat, geht Petrarca weiter und erhebt die Paronomasien zu Symbolen für ein ganzes Feld von Beziehungen. Möglich bleibt, daß die aus den hochmittelalterlichen Poetiken bekannte Tradition eine Rolle gespielt hat, wonach in topischer Regelmäßigkeit die Beschreibungen weiblicher Schönheit von goldenen Haaren sprechen, vom goldenen Haarreif, von der Ähnlichkeit des Gesichtes mit Aurora. Doch auch hier gewinnt man mit der Ableitung aus einem Vorbild nicht viel. Niemand vor Petrarca ist so weit gegangen wie er, der zum bedeutungsreichen System erhob, was vor ihm ein Spiel war. Denn in seiner Lyrik hängt alles mit allem zusammen. Jedes Gedicht, das die genannten Worte enthält, hat mehrfache Bedeutungen, die symbolisieren, daß eine geheime Einheit Laura, Liebe, Dichten, Landschaft miteinander verbindet. In jeder einzelnen der paronomastischen und assoziativen Ableitungen aus dem Namen Laura sind gleichzeitig alle anderen Ableitungen und damit alle anderen Beziehungen mitgedacht.

Laura. Italienische Schule, 16. Jahrhundert.
Habsburger Porträtgalerie, Schloss Ambras, Innsbruck
Wenn Petrarca zum ersten Male in der italienischen Lyrik in so großem Maße die Landschaft zum Gegenstand seines Dichtens macht, so mag daran gewiß ein Wille zur Annäherung an die Welt der Erscheinungen beteiligt sein, in Verbindung mit einigen absichtsvollen Nachbildungen von Versen aus den Eklogen Vergils und aus dem irdischen Paradies der Divina Commedia. Indessen scheint er sich das Recht dazu aus dem Entschluß gegeben zu haben, die sinnenhafte Welt abzuleiten aus einer Welt vielstrahliger geistiger Beziehungen. Denn nicht zu übersehen ist, daß er die landschaftlichen Bestandteile innerhalb des Wortkreises hält, den er paronomastisch aus dem Namen Laura und assoziativ aus dem um diesen Namen liegenden Bedeutungsfeld gewinnt. Da die paronomastisch und assoziativ gewonnenen Wörter auf Laura zurückverweisen, enthalten sie Symbole. Symbole aber, seien es mythische wie Lorbeer, Apollon, Daphne, oder rein erscheinungshafte wie Gold, Sonne, Blüten, gelten hier höher als das Wirkliche, weil sie geistigen Ranges sind. Jene Aussage des Secretum, die wir oben erwähnt haben, ist eine vollkommen richtige Selbstauslegung Petrarcas: er liebt einen Namen, ein Wort. Indessen geht diese Wortliebe nicht auf Kosten der seelischen Wahrheit; die Poesie des Canzoniere ist eine solche der Liebe. Allerdings fällt letztere mit der Wortliebe zusammen. Wortliebe, die zu einer vielsagenden Symbolik führt, erteilt der Lauraliebe die spirituale Vollkommenheit, ohne daß die menschliche Seelenwahrheit geopfert werden müßte, denn sie kann ja eingefügt werden in das spirituale System.

Die in der Lyrik Petrarcas hin und her gehenden Wege zwischen Worten und Sachen sind keine natürlichen, vielmehr solche, die durch das Wort und den Mythos gebahnt werden. Wiederum sind sie nicht willkürliche Wege oder bloße Spielereien, denn sie gehorchen dem Gedanken, daß ein Wort das Wesen der Sache ausdrücke und die Wortähnlichkeit eine Gewähr für die Sachverwandtschaft biete. Das ist antik-mittelalterliches Erbe. Im Canzoniere vermählt sich die humanistische Sensibilität für die Schönheit der Sprache mit dem mittelalterlichen, auch bei Dante noch lebendigen Prinzip, ein Wort und eine Sache um so höher zu stellen, je reicher ihre Beziehungen und Analogien sind. Daher die Fülle im Namen der Laura: er ist verbunden mit Lorbeer, Ruhm, Apollon; daher die Vergeistigung der Landschaft: sie ist sinnenhaft, hell, bewegt und kommt mit ihren Blüten, ihrem Laub, ihrem Gold doch her aus den Unsichtbarkeiten, die in jenem Namen geborgen sind; daher die Rechtfertigung dieser Liebe: sie ist die Analogie zu Apollons Liebe für Daphne und ist der Ursprung eines Dichtens, das mythologisch in Beziehung zu Apollon steht.

Anselm Feuerbach (1829-1880): Laura in der Kirche, 1865.
Neue Pinakothek, München
Dies ganze System ist kompliziert. Es ist an die Stelle jener komplizierten Amortheorien getreten, die einst dem dolce stil novo zugrunde lagen, und die Petrarca aufgegeben hatte. Aber es ist nicht so dichtungsfremd, wie der moderne Leser vermuten könnte. Es ist erdacht, jedoch von einem Denken, das nicht Widersacher der Poesie ist. Dank seiner Symbole bringt es in die Dichtung einen Bedeutungszuwachs, der in unsymbolischer Aussage nicht zu gewinnen gewesen wäre. In allen Erscheinungen, die durch den Canzoniere gehen, menschlichen oder landschaftlichen, fällt das Sichtbare mit dem Zeichenhaften zusammen. Daher entsteht diejenige Sinnen- wie Sinnfülle, die nie der Allegorie, sondern allein dem Symbol glückt. Der Symbolismus Petrarcas erlaubt, die Verse mit leisen Anspielungen zu versehen und — um Worte A. W. Schlegels zu gebrauchen — den „Reiz des Doppelsinnes“ zu erzeugen, der bestätigt, daß „die zartesten Mysterien wirklicher sind als alle äußere Wirklichkeit.“ Zuweilen kann dieser Symbolismus wohl zur Allegorie erstarren, so im Sonett Nr. 228: Laura ist, als Lorbeerbaum, von Amor dem Liebenden ins Herz gepflanzt; mit dem „Pflügen“ seiner Feder, mit dem Windhauch seines Seufzens und mit benetzenden Tränen brachte er ihn zum Blühen . . . Oder es kommen manieristische Häufungen vor wie zum Beginn des Sonetts Nr. 246: L’aura, che'l verde lauro e l’aureo crine / Soavemente sospirando move . . . („Die Luft, den grünen Lorbeer und das Goldhaar / In sanftem Seufzen regend . . .“). Derartiges verliert sich indessen gegenüber dem sonstigen Maßgefühl Petrarcas, das Aufdringlichkeiten des symbolischen Systems vermeidet und die Symbolglieder in der Nähe des Natürlichen zu halten versteht. Erst in der Marienkanzone (Nr. 366), die der irdischen Schönheit abschwört, hört die wie eine zweite Sprache durch den Canzoniere gehende Laurasymbolik auf.

Quelle: Hugo Friedrich: Epochen der italienischen Lyrik. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main, 1964. Zitiert wurde aus Kapitel IV: Francesco Petrarca, Seiten 192-201 (gekürzt)


Und es hat noch mehr moderne Klavier-Musik in der Kammermusikkammer:

... von Aribert Reimann (* 1936) | zur "Eisenbahn" von Edouard Manet.

... von Erik Satie (1866-1925) | zu den "Seagram Murals" von Mark Rothko.


... von Charles Ives (1874-1954) | zum "Hören-Sagen" von Lucien Febvre.

... von Fritz Kreisler (1875-1962) | Na gut: Violine statt Klavier, und der Klang ist auch nicht modern... Aber Caravaggios liebliche/grausame Bilder lohnen immer einen Besuch.



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27. Mai 2013

Ruth Crawford Seeger (1901-1953): Kammermusik und Lieder

Ruth Crawford, eine bemerkenswerte Pioniergestalt der amerikanischen Moderne, wurde 1901 in East Liverpool, Ohio, als Tochter und Enkelin einer Familie von Geistlichen geboren. Ihre frühen Jahre verbrachte sie an verschiedenen Orten, bis sie in Jacksonville, Florida, sesshaft wurde. Hier erhielt sie ihre seriöse musikalische Ausbildung, und hier begann sie auch ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin. 1921 lernte sie das prachtvolle kulturelle Klima von Chicago kennen, als sie zur Fortsetzung ihrer Kompositionsstudien ans American Conservatory ging. Ihr Lehrer war hier der aus Deutschland stammende Komponist und Geiger Adolf Weidig, der ihre unkonventionellen Experimente förderte. Von großem Einfluss war auch ihre Klavierlehrerin, die charismatische Djane Lavoie Herz, eine vielseitig interessierte und gebildete Frau, die bei Artur Schnabel und Alexander Skrjabin studiert hatte. Die Familie Herz gab regelmäßig Soireen, zu denen auch prominente Intellektuelle und Musiker wie Henry Cowell und Dane Rudhyar kamen, die sich in besonderem Maße für Ruth Crawford interessieren sollten. Das Ehepaar Herz führte sie auch in die Theosophie und in das nicht-westliche Denken ein. Der später als Kritiker bekannt gewordene Alfred Frankenstein, ein weiterer Freund aus Chicago, machte die junge Crawford mit der jüngsten europäischen Musik bekannt und sorgte auch für eine Begegnung mit dem berühmten Dichter Carl Sandburg, der ein enger Freund wurde und ihre Passion für poetische Arbeit anregte. Im Laufe der Zeit hat Ruth Crawford viele Gedichte von Sandburg vertont.

1929 ging Ruth Crawford nach New York, nachdem sie dort und in Chicago schon erfolgreiche Aufführungen erlebt und Cowell ihre Piano Preludes in seiner New Music Edition publiziert hatte. Der unermüdliche Henry Cowell brachte seinen früheren Lehrer, den höchst intelligenten und originellen Komponisten und Musikethnologen Charles Seeger dazu, Crawford trotz seiner Skepsis als Schülerin anzunehmen. Und noch im selben Jahr erhielt sie als erste Frau ein Guggenheim-Stipendium für Komposition. Die Jahre 1930 und 1931 verbrachte sie hauptsächlich in Berlin. Weite Reisen brachten sie aber auch in Kontakt mit so bekannten Größen wie Alban Berg, Bela Bartók, Josef Matthias Hauer, Arthur Honegger, Albert Roussel und Nadia Boulanger, von denen sie durchweg freundlich aufgenommen wurde.

Ruth Crawford, circa 1924
Wieder in den USA angekommen, heiratete Ruth Crawford ihren Lehrer Charles Seeger, und das Ehepaar ließ sich in New York nieder. 1933 wurde der Sohn Mike geboren, dem die Töchter Peggy, Barbara und Penelope folgten. (Der bekannte Folk-Sänger Pete Seeger, Charles' Sohn aus erster Ehe, war zwölf Jahre alt, als Ruth und Charles heirateten.) Während der Depression hatten die Seegers kein leichtes Leben. Ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Zustand der Gesellschaft führte sie zu linksgerichteten Aktivitäten wie dem Composers' Collective, das sie organisieren halfen. Aus ihrem großen Interesse für die Folklore schufen sie zudem Volksliedsätze für die Kollektionen von John und Alan Lomax.

1935 übersiedelte die Familie nach Silver Spring, Maryland, nahe Washington D.C. In dieser Zeit war es Ruth Crawford praktisch unmöglich geworden, etwas zu komponieren, denn sie hatte für eine große Familie zu sorgen. Gleichwohl befasste sie sich mit musikalischen Projekten, die sich in überschaubaren Zeitabschnitten realisieren ließen. Gemeinsam mit Charles transkribierte sie Tausende von Feldaufnahmen aus dem Volksliedarchiv der Library of Congress; sie war als Klavierlehrerin tätig, gab in verschiedenen Kindergärten Musikunterricht und schrieb ihre eigenen Volksliederbücher für Kinder, die bis heute populär sind. (Ihre Kinder Mike und Peggy wurden bekannte Folkmusiker.) Zwischen 1933 und den frühen fünfziger Jahren vollendete sie kein einziges Stück - mit Ausnahme ihres einzigen symphonischen Werkes, des kurzen, folkloristisch inspirierten Rissolty, Rossolty, das sie 1941 für die CBS schrieb, die es auch ausstrahlte. 1952 entstand ihre Suite für Bläserquintett für einen Wettbewerb, den sie gewann. Bald danach aber verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide: im Sommer 1953 wurde eine Krebserkrankung diagnostiziert, und noch im selben Jahr fand ihr Leben ein tragisches Ende.

Die Seeger Familie, 1940
Ruth Crawford Seegers Schaffen zerfällt in zwei Phasen, die durch den Beginn ihrer Studien bei Charles Seeger im Jahre 1929 getrennt sind. Die frühesten ihrer reifen Werke entstanden um 1924. Sie zeigen im allgemeinen einen starken Einfluss der Nachromantik und des Impressionismus; in ihrer ruhelosen, zweideutigen Harmonik und ihrer mystischen Aura spürt man besonders die Musik von Alexander Skrjabin. Die langsamen Sätze sind oft düster und brütend, die schnellen hingegen enthalten eine Fülle überschwenglicher, quasi improvisatorisch verarbeiteter Themen.

Als ältestes ihrer größeren Werke ist hier die Sonata for Violin and Piano von 1925/26 zu hören, die eine dramatische Geschichte hat. Zwar war die Musik außerordentlich wohlwollend aufgenommen worden, doch in den frühen dreißiger Jahren verbrannte die Komponistin die Noten zusammen mit vielen ihrer Gedichte - womöglich, weil Charles ihren frühen Werken sehr kritisch gegenüberstand. Jahre später entdeckte ihre frühere Schülerin Vivian Fine, dass sie eine Kopie der Sonata hatte, der sie dann 1982 zu einer neuen "Premiere" verhalf.

Die Suite for Five Wind Instruments and Piano entstand 1927 und wurde 1929 unter Charles Seegers Anleitung gründlich revidiert. Die Uraufführung fand im Rahmen eines Privatkonzertes mit ihren Werken statt, das ihre New Yorker Mäzenin Blanche Walton 1930 veranstaltete. Dann wurde sie lange Jahre nicht mehr gespielt, da man mit der Existenz der beiden Fassungen Probleme hatte. Erst 1975 fand die erste öffentliche Aufführung statt.

Als Ruth Crawford bei Charles Seeger zu arbeiten begann, wurde ihre Musik viel konzentrierter. Jeder Satz beschränkte sich fortan nur noch auf einen einzigen, gründlich durchgeführten Gedanken. Die Strukturen wurden schärfer gezeichnet, die Dissonanzen der musikalischen Linienführung kontrollierter, die Konzeptionen kühner. In dieser Zeit arbeitete sie mit Reihentechnik, Tonclustern, Sprechstimme, rhythmischer Unabhängigkeit der Stimmen, numerischer Ordnung, räumlich voneinander getrennten Gruppen und anderen experimentellen Verfahren.

Musikunterricht in den 1950er Jahren
Die vier Diaphonic Suites aus dem Jahre 1930 für Soli oder Duo-Kombinationen von Bläsern und Streichern sowie die Piano Study in Mixed Accents (1930) waren als Studien gedacht, mit denen die Technik langer, "dissonierender" Melodielinien vervollkommnet werden sollte - in denen es also darum ging, die harmonische Spannung vom ersten bis zum letzten Ton ohne Auflösung durchzuhalten.

Diese umfassende Beherrschung der Dissonanz und die Meisterschaft im Umgang mit großen Architekturen erreichten den Höhepunkt in den Three Songs (1930, 1932). Dieses wunderbare, originelle Werk wird von zwei unabhängigen Gruppen aufgeführt: einem "Concertante" aus Stimme, Oboe, Schlagzeug und Klavier sowie einem "Ostinato" aus dreizehn Spielern, die möglichst weit von den Solisten entfernt postiert sind. Zwar können die Lieder auch ohne Ostinato aufgeführt werden, doch verleiht dieses Ensemble ihnen eine prächtige, oft bizarre Dimension, die Sandburgs evokativen Gedichten entspricht.

Ruth mit Burl Ives
Crawford Seegers letztes Werk vor der langen schöpferischen Unterbrechung waren die Two Ricercari: Sacco, Vanzetti und Chinaman, Laundryman (1932) für ein Konzert des Composers' Collective. Die Texte behandeln das Elend ausgebeuteter Einwanderer und das berüchtigte Sacco-Vanzetti-Tribunal von 1921 (nach dem zwei weithin für unschuldig gehaltene Italo-Amerikaner hingerichtet wurden, weil sie bei einem Überfall einen Wachmann ermordet haben sollten). Zur Vermittlung des leidenschaftlichen Textes nutzte Crawford hier die Verbindung von Gesang und Sprechstimme (eine Kreuzung zwischen Singen und Sprechen, in der nur ein ungefährer melodischer Verlauf, keine spezifischen Tonhöhen angegeben werden).

Andere Hauptwerke von Crawford Seeger sind Nine Piano Preludes (1924-28), die Suite for Small Orchestra (1926), die Suite for Piano and Strings (1929), Five Songs (1929), Three Chants für Chor (1930), ihr großes, meisterhaftes String Quartet (1931), dann das bereits erwähnte Rissolty, Rossolty für Orchester (um 1941) und die Suite for Wind Quintet (1952). Jahrzehntelang war Ruth Crawford Seeger fast ausschließlich durch ihre späteren, avantgardistischen Kompositionen bekannt. In den letzten Jahren wurde eine größere Zahl ihrer früheren Werke veröffentlicht und aufgeführt, womit es möglich geworden ist, diese einzigartige Stimme der amerikanischen Musik neu zw bewerten und in größerem Umfang zu würdigen.

Quelle: Cheryl Seltzer, © 2005 Continuum (Deutsche Fassung: Cris Posslac), im Booklet

TRACKLIST


Ruth Crawford Seeger (1901-1953)

Vocal and Chamber Music

Continuum (Cheryl Seltzer and Joel Sachs, Directors)

     Suite for Five Wind Instruments and Piano     
     (1927; revised 1929)                             9:45   
[01] Adagio religioso/Giocoso - Allegro non troppo    3:57   
[02] Andante tristo                                   2:52   
[03] Allegro con brio                                 2:56   
     Jayn Rosenfeld, Flute     
     Marsha Heller, Oboe     
     John Craig Barker, Clarinet     
     Daniel Grabois, French horn     
     Cynde Iverson, Bassoon     
     Cheryl Seltzer, Piano     
     Joel Sachs, Conductor
     
     Sonata for Violin and Piano (1925-26)           14:21   
[04] Vibrante, agitato                                5:09   
[05] Buoyant                                          3:14   
[06] Mistico, intenso; Allegro                        5:58   
     Mia Wu, Violin     
     Cheryl Seltzer, Piano     
  
     Two Ricercari (1932)                             8:16   
     (Poems of H.T. Tsiang)     
[07] Sacco, Vanzetti                                  5:05   
[08] Chinaman, Laundryman                             3:11   
     Nan Hughes, Mezzo-Soprano
     Joel Sachs, Piano     
     
[09] Prelude No. 1 - Andante (1924)                   1:14   
[10] Prelude No. 9 - Tranquillo (1928)                2:54   
[11] Study in Mixed Accents (1930)                    1:31   
     Cheryl Seltzer, Piano  
     
     Diaphonic Suite No. 1 for Flute (1930)           5:06   
[12] Scherzando                                       0:48   
[13] Andante                                          2:20   
[14] Allegro                                          1:06   
[15] Moderato, ritmico                                0:51   
     Jayn Rosenfeld, flute

     Diaphonic Suite No. 2 
     for Bassoon and Cello (1930)                     4:17
[16] Freely                                           1:25 
[17] Andante cantando                                 1:50
[18] Con brio                                         1:03
     Susan Heineman, Bassoon 
     Maria Kitsopoulos, Cello 

     Three Songs (1930,1932)                          9:05 
     (Poems of Carl Sandburg)
[19] Rat Riddles                                      3:16 
[20] Prayers of Steel                                 1:54[21] In Tall Grass                                    3:54
     Van Hughes, Mezzo-Soprano 
     Marsha Heller, Oboe 
     Erik Charlston, Percussion 
     Cheryl Seltzer, Piano 
     Orchestral Ostinato: 
       Joel Sachs, Conductor 
       Nathan Williams, Clarinet 
       Kristin Wolfe, Bassoon 
       Daniel Grabois, French horn 
       Richard Kelley, Trumpet 
       Benjamin Herrington, Trombone 
       Renée Jolles, Violin, Principal 
       Mark Steinberg, Violin 
       Maria Schleuning, Violin 
       Mari Kimura, Violin 
       Rachel Evans, Viola 
       David Bursack, Viola 
       Maria Kitsopoulos, Cello 
       Victor Kioulaphides, Double Bass 

                                       Playing Time: 56:30

Recorded in January 1991 and October 1992 at the American 
Academy and Institue of Arts and Letters, New York City.
Produced by Cheryl Seltzer and Joel Sachs
Engineer and editor: Dr Frederick J. Bashour
Cover photo: Ruth Crawford Seeger, ca. 1949-50, by John Anderson
DDD
(P) 1993 (C) 2005



Ruth mit Carl Sandburg
Ruth Crawford Seeger: Three Songs (Poems by Carl Sandburg)

Track 19: Three Songs I - Rat Riddles



Rat Riddles


There was a gray rat looked at me
with green eyes out of a rathole.

"Hello, rat," I said,
"Is there any chance for me
to get on to the language of the rats?"

And the green eyes blinked at me,
blinked from a gray rat's rathole,

Come again," I said,
"Slip me a couple of riddles;
there must be riddles among the rats."

And the green eyes blinked at me
and a whisper came from the gray rathole:
"Who do you think you are and why is a rat?
Where did you sleep last night and why do
you sneeze on Tuesdays? And why is the
grave of a rat no deeper than the grave
of a man?"

And the tail of a green-eyed rat
whipped and was gone at a gray rathole.


 Track 20: Three Songs II - Prayers of Steel



Prayers of Steel


Lay me on an anvil, O God
Beat me and hammer me into a crowbar.
Let me pry loose old walls.
Let me lift and loosen old foundations.

Lay me on an anvil, O God.
Beat me and hammer me into a steel spike.
Drive me into the girders that hold a skyscraper together.
Take red-hot rivets and fasten me into the central girders.
Let me be the great nail holding a skyscraper through
blue nights into white stars.


 Track 21: Three Songs III - In Tall Grass



In Tall Grass


Bees and a honeycomb in the dried head of a horse in a
pasture answer - a skull in the tall grass and a buzz
and a buzz of the yellow honey-hunters.

And I ask no better winding sheet (over the earth and
under the sun).

Let the bees go honey-hunting with yellow blur of wings
In the dome of my head, in the rumbling, singing
arch of my skull.

Let there be wings and yellow dust and the drone of
dreams of honey - who loses and remembers?
who keeps and forgets?

In a blue sheen of moon over the bones and under the
hanging honeycomb the bees come home and the
bees sleep.


Georgia O'Keefe: Bilder in der Schwebe
Georgia O'Keeffe
Als herausragende Figur des 20. Jahrhunderts bildet Georgia O'Keeffe, wie nur wenige andere Künstlerinnen und Künstler, ein Bildamalgam aus Werk und Person. In ihm sind viele Schnittstellen enthalten - die großen Erzählungen vom Aufbruch in die Moderne, von Amerikas kultureller Selbstfindung, vom ersten Erproben und Erleiden der Zauberkräfte medialer Selbstinszenierung, von den aufwühlenden Wegen zur Frauenemanzipation, aber auch von den vielfältigen Vereinnahmungen und Versäumnissen der Kunstgeschichte, die heute aus der Distanz leichter einsehbar geworden sind. Gerade ihre Sonderstellung in der Moderne - die frühe sowie die Nachkriegsmoderne in Amerika, jene ins Spannungsverhältnis oder in Abkehr zum alten Kontinent gesetzte - machen das Werk irgendwie unbändig und attraktiv. Heute, scheint es, bleibt bei der Betrachtung dieser lichtdurchfluteten, schwebenden Bilder jenseits eines modernistischen, aber auch jenseits eines konservativen Anspruchs der Eindruck, dass sie alles überdauert haben an Besitznahme und greller Ausleuchtung.


Wie anfangen?

Das Initialereignis wird von einer Gruppe großformatiger Kohlezeichnungen der 29-jährigen O'Keeffe bestimmt, die in die Hände des Fotografen und Avantgarde-Promoters Alfred Stieglitz in New York geraten sind. Doch gehen wir weiter zurück, an einen Ort mit dem schönen Namen Sun Prairie in der Nähe von Madison im Staate Wisconsin, wo Georgia O'Keeffe 1887 auf einer Farm geboren wurde. Früh erhielt sie privaten Zeichenunterricht und genoss eine langjährige und immer wieder durch Jobs unterbrochene Künstlerausbildung in Chicago, New York und in Virginia, die am Schluss in eine Lehrtätigkeit in Texas mündete. Als sie 1916 von ihrem späteren Ehemann, Alfred Stieglitz, »entdeckt« wurde - und hier wird der Mythos vom Entdecken ein erstes Mal in dem von Massenmedien beherrschten 20. Jahrhundert in allen Schattierungen vom rollenkonformen Pygmalion bis hin zur Fabrikation einer popkulturellen Ikone fassbar -, war sie immerhin schon eine gefestigte Persönlichkeit. Sie wusste um die Bedeutung von Stieglitz und seinem Kreis, sie war offensichtlich davon angezogen, war Abonnentin seiner Zeitschrift moderner Kunst und Fotografie, »Camera Work«, und hatte auch mehrmals seine Galerie »291« an der Fifth Avenue besucht, in welcher dem amerikanischen Publikum erstmals Werke von Cezanne, Picasso, Matisse, Picabia, Rodin sowie Arthur Dove, Marsden Hartley, John Marin u.a. vorgestellt worden waren.

Music, Pink and Blue, No 2, 1918
Es scheint, dass Georgia O'Keeffe mit viel Eigensinn ausgerüstet war. Das erleichterte es ihr, ihren Weg zu suchen und es sich nicht einfach zu machen in einer Welt, die für Künstlerinnen in vielerlei Hinsicht schwierige Voraussetzungen bot. Ihre Ausbildung beginnt erst klassisch, dann progressiv in Schulen, wo sie sich einübt in verschiedene Lehren, die von der Plastizität eines John Vanderpoel in Chicago reichen bis hin zur Flächigkeit der für den Jugendstil und ostasiatische Geistesströmungen aufgeschlossenen Alon Bement und Arthur Wesley Dow. Schulen, die mitunter vom männlichen Konkurrenzdenken ihrer Kollegen geprägt waren.

Häufige Unterbrechungen, familiär bedingt, durch Krankheit und finanzielle Sorgen, führen zur zeitweiligen Aufgabe der Malerei. In den eher im Dunkeln bleibenden Jahren von 1908 bis 1910 verdient O'Keeffe Geld mit »Gebrauchsgrafik«, mit dem Entwerfen von Spitzen und Stickereien sowie dem Gestalten von Zeitungsanzeigen oder mit Unterrichten. Etwa in Texas, wo sie sich 1912-1914, und nochmals 1916-1918, aufhält und dessen offene Landschaft ihr Inspiration und Mut geben wird für die spätere Ausrichtung, die sich nicht zuletzt auch gegen die so genannte Ostküstenästhetik richtet. Sie beginnt erst 1912 wieder zu malen, dank Alon Bement, auf dessen Anregung hin sie 1914-1915 zurückgeht nach New York ans Teachers College der Columbia University, wo Arthur Wesley Dow unterrichtet. Von Bement schreibt sie später: »[…] er hatte eine Idee, die mich interessierte. Eine Idee, die für alle nützlich schien - egal ob sie einem bewusst ist oder nicht -, es ist die Idee, einen Raum auf schöne Weise zu füllen.«

Ihre Aufmerksamkeit richtet sich nun auch auf die vielfältigen Anregungen, die New York bietet, auf die neuen brodelnden Ideen, die jetzt in der Stadt spürbar geworden sind. 1913 hatte die viel diskutierte New York Armory Show, eine Ausstellung mit Hunderten von Gemälden europäischer und amerikanischer moderner Kunst, ein New Yorker Massenpublikum angelockt und das Gespräch um Kunst nachhaltig erschüttert und verbreitert. Kunst, die Stieglitz vordem als Erster einem kleinen Kreis vorgestellt hatte, in seiner Galerie »291« und in der seit 1903 in einer Auflage von wenigen hundert Exemplaren produzierten Zeitschrift »Camera Work«, welche über die modernen Entwicklungen in der Fotografie und Kunst seiner Zeit informierte.

Auch gesellschaftspolitische Diskussionen scheinen O'Keeffe damals interessiert zu haben, die neben Stieglitz' Publikation auch die radikale Zeitschrift »The Masses« abonniert und 1914 der National Women's Party beitritt.

Series I - No 3, 1918
In einem Brief, den sie ihrer Freundin Anita Pollitzer 1915 schreibt, gibt Georgia O'Keeffe zu erkennen, dass sie sich für den avanciertesten der Kunstkreise interessiert: »Ich glaube, mir wäre lieber, Stieglitz würde etwas mögen - irgendetwas von dem, was ich gemacht habe - als sonst jemand, den ich kenne - ich denke immer, dass ich - wenn ich je etwas mache, was ich wenigstens irgendwie gut finde - es ihm zeigen möchte, um herauszufinden, ob es etwas taugt.« Doch gleichzeitig fügt sie eine Relativierung an: »Ich verstehe nicht, warum wir uns überhaupt Gedanken darüber machen, was andere von dem halten, was wir tun - ganz gleich, wer sie sind -, reicht es nicht, einfach sich selbst auszudrücken?«

So zeichnet sich bereits jenes durchgehende und hartnäckig verfolgte Motiv im Leben von Georgia O'Keeffe ab: Dabeisein und sich gleichzeitig abgrenzen. Sie gehörte nie einer Bewegung, einer Gruppe an, auch wenn sie kunsthistorisch unweigerlich zu dem die amerikanische Frühmoderne prägenden Stieglitz-Kreis gezählt wird. Ihr Leben als Künstlerin, deren Werk eine Kohärenz aus scheinbar Gegensätzlichem bietet (zugleich »abstrakt und figurativ« zu sein) und keiner eigentlichen Stilentwicklung gehorcht, sondern höchstens in Motivgruppen und Lebensabschnitte zu gliedern ist, ist ebenso vom Willen geprägt à part zu sein. Was ihr ohnehin auferlegt wird, weil sie eine Frau ist.

Als sie den 23 Jahre älteren Alfred Stieglitz kennen lernt, der als eine Mischung aus Avantgardistern und viktorianischem Menschen beschrieben worden ist, gerät der Anfang wie Donnerhall. Von 1916 an werden dem New Yorker Publikum zehn Kohlezeichnungen und wenig später auch Aquarelle in Gruppenausstellungen und einer Einzelausstellung präsentiert, dann 1921 die erotischen Porträtfotos, die Stieglitz von ihr gemacht hat. Dass allein die durchgehend und mehrheitlich als »abstrakt« bezeichneten Blätter schon ganz von Anfang an Aufsehen erregend als »Ausdruck von weiblicher Sexualität« gelesen werden, ist aus heutiger Sicht ziemlich unverständlich. Und noch hatte sie nicht mit dem Malen von Blumen begonnen …

Blue and Green Music, 1921
Offene Abstraktion, verengte Auslegung

Zum Anfang O'Keeffes als Künstlerin gehören zwei sozusagen »überdidaktisch« geratene Auslegungen: einerseits die überhitzt sexuelle Interpretation der Männer mit und um Stieglitz, die Sigmund Freud lesen und das Unbewusste diskutieren. Und die vor allem den radikalen, selbstbewussten künstlerischen Zeugnissen einer Frau nur begegnen können, indem sie diese aus der Intuition und nicht vom Geist her kommend interpretieren müssen. Die andere sich auf eher vagen Grundlagen durchsetzende Auslegung produzierte die Kunstgeschichte im Bestreben, diese Arbeiten als frühe Abstraktionen in die amerikanische Frühmoderne einzuordnen - was nicht falsch ist -, ohne jedoch den dabei reklamierten Abstraktionsbegriff genauer zu klären. Dafür wurde einerseits immer wieder auf die Tatsache verwiesen, dass O'Keeffe Kandinskys Schrift »Über das Geistige in der Kunst« gelesen hat, andererseits übersehen, dass die Künstlerin ganz offen bildliche Inspirationen für gewisse Abstraktionen genannt hat, wie zum Beispiel einen Kuss, eine Migräne, also das, was ihr inneres Auge sah, oder als Sujets eine schlafende Frau, die Linien, die ihre Haare auf dem Kissen formen, oder eine Eisenbahn in der Wüste wählte: Dinge aus ihrem unmittelbaren Lebensumfeld.

Georgia O'Keeffe ist in ihrer Abstraktion nicht mit Kandinskys visionärer Sphärenmusik und seinen Absolutheitsansprüchen - »Werkschöpfung ist Weltschöpfung« - vergleichbar noch sind es die Reste der Figuration in ihren Bildern mit seiner mit Gottesreitern, Türmen und Kanonen esoterisch symbolistisch bestückten Motivwelt. 1976 widersprach O'Keeffe mit Vehemenz in einem Brief, in welchem die junge Doktorandin Sarah Whitaker Peters Parallelen zwischen ihren frühen abstrakten Aquarellen und Wassily Kandinskys Improvisationen darlegte, sie hätte bloß »mit dem Material gespielt«, sie sei darin »frei« gewesen, sie hätte nie Ideen gepflegt, wie man ihr sie nun unterstelle.

Tatsächlich hat O'Keeffe keinesfalls auch nur ansatzweise die Polarisierung und Radikalisierung der Gegensätzlichkeit zwischen »abstrakt« und »gegenständlich«, oder in Kandinskys Terminologie »Großem Abstrakten« und »Großem Realen«, angestrebt oder vollzogen. Wie sehr übrigens diese Gegensätzlichkeit in einem Weltbild aufgehoben ist, das bei näherer Betrachtung erst recht nicht O'Keeffe entspricht, zeigt auch ein Blick auf jene Publikation, die den Begriff der »Abstraktion« drei Jahre vor Kandinsky ins Gespräch brachte, nämlich Wilhelm Worringers »Abstraktion und Einfühlung« von 1908. Dort wird der Begriff »Abstraktion« als höhere Kulturleistung eingestuft, gegenüber der »Einfühlung«, wobei die höchste absolute Form, die reinste Abstraktion, dann erreicht sei, wenn der letzte Rest von Lebenszusammenhang und »Lebensabhängigkeit« getilgt sei.

Von Georgia O'Keeffe selbst gibt es zahlreiche Äußerungen, die belegen, dass sie »das Gegenständliche nicht vom Abstrakten« trennen wollte: »Gegenständliche Malerei ist erst dann gut, wenn sie auch im abstrakten Sinne gut ist. Ein Hügel oder ein Baum machen kein gutes Bild aus, nur weil sie Hügel oder Bäume sind. Es sind die Linien und die Farben, die kombiniert werden, sodass sie etwas aussagen. Für mich ist das die eigentliche Grundlage der Malerei.« »All art is abstract in its beginning«, meinte John Ruskin und bezog sich dabei auf die Erprobung der Kunstmittel und des Gestaltungsaktes. […]

Abstraction White Rose, 1927
Moderne versus Massenkultur

Wie bei vielen Künstlern ihrer Zeit bilden Jugendstil, die Gebrauchsgrafik, deren Ornamentik und Hang zur visuellen Direktheit und Ökonomie den Hintergrund zu Georgia O'Keeffes innovativen und unbändig gesetzten Bildfindungen. Es kann von einer allgemeinen Vertrautheit mit den Gesetzen der Gebrauchsgrafik ausgegangen werden, obwohl fast nichts bekannt ist aus der Zeit, als sie »angewandte Kunst« fertigt, also von 1908 bis 1910. Die Zeit, bevor sie sich entschließt, endlich nur noch auf sich selbst zu hören, und bevor ihre berühmten Kohlezeichnungen entstehen.

Erhalten sind zwei Vignetten, die sie 1916 und 1917 für die Zeitschrift »Vanity Fair« zeichnet, oder der etwas später, 1922, entstandene Schriftzug für »Manuscripts« »Mss«. Gewiss lässt sich hier O'Keeffes Lieblingsmotto »Filling a space in a beautiful way«, »Einen Raum auf schöne Weise füllen«, anführen, allerdings lohnt es sich auch, jenen in der O'Keeffe-Literatur selten zitierten Zusatz vorzunehmen, wo die Künstlerin das Formprinzip mit Beispielen aus der Lebenspraxis erläutert: Es gehe etwa darum, wie sich jemand die Haare kämme, oder welche Schuhe man wähle, wo die Fenster und Türen in einem Haus angebracht seien, wie man einen Brief adressiere oder die Briefmarke aufklebe. Die spezifische Verbindung von Ornament und einer gewissen Askese lebt O'Keeffe auch als Person vor, allein in ihrer Kleidung, oder indem sie sich aus Gängigem heraushält. Sie trägt ein Leben lang Schwarz, seltener Weiß.

Art Nouveau oder Jugendstil wurde als »Art pour l'art«-Bewegung bezeichnet, die sich in ihrer pflanzlich-naturhaften Ästhetik mit der Betonung des edlen und alten Handwerks gegen die kalten Effekte der Industrialisierung wendete, doch gerade in der Ausformung als Arts-and-Crafts Bewegung wurde die Vorstellung einer Durchdringung aller Lebensbereiche derart proklamiert, wie sie eigentlich gerade in der heutigen Version einer radikalen ästhetischen Erfassung durch unsere Massenkultur auf irrwitzige Art Realität geworden ist. Wenn auch mit dem schicksalhaften Unterschied, dass sich das idealistische Hochhalten des Handwerks, der Manufaktur, radikal verkehrt hat in einen vom Kreislauf datenerfasster Konsumgewohnheiten gespeisten Hightech-Zugriff des industriell Verfertigten.

Mit der Kritik an der Moderne wurde auch beschrieben, wie der Modernismus »sich durch eine bewusste Strategie des Ausschlusses konstituiert hat, angetrieben von einer Angst auf Kontamination durch ihr Anderes: eine zunehmend alles verschlingende Massenkultur«. O'Keeffes Werk ist gerade in Hinblick auf einen Übergang von der nach altem Muster strukturierten Gesellschaft zur heutigen Massenkultur aufschlussreich und interessant, weil sie mit größter Offenheit auf die Welt der Vermischungen zugeschritten ist und früh elementare Entscheidungen getroffen hat, um eine kulturell ausgelotete, vorausschauende Kunst zu entwickeln. Eine Kunst, die identitätssuchend reflektiert, indem sie den wahrnehmenden Körper nicht vom Lebenszusammenhang getrennt zum Ausgangspunkt ihrer Kunst macht. Auch die frühe Hinwendung zur Fotografie und deren Einbeziehung in eine bildnerische Umsetzung verbindet O'Keeffes Kunst mit heute aktuellen Diskussionen. Es ist gerade der Aspekt einer Spannung zwischen Massenkultur und Modernismus, welcher auch die große Direktheit der Bildwirkung in ihren Gemälden, die als eine Art gesteigerter Kommunikationswille gelesen werden kann, so interessant macht.

Oriental Poppies, 1928
Als ab 1924 die ersten Blumenbilder entstanden, ein Motiv, das die Künstlerin bis in die späten fünfziger Jahre immer wieder sporadisch aufnimmt und variiert, malt sie diese sehr bald als ausschnitthaften Nahblick, wie ihn nur eine Biene oder eben ein Kameraauge als »Close up« sehen kann. Blumen sind Formgebilde, die ein starkes Zentrum, eine Radialsymmetrie aufweisen, was im Bild einen gewissen Sogeffekt, eine leicht hypnotische Wirkung erzeugt. Eine überaus einnehmende, das Physische, die Empathie ansprechende Bildvoraussetzung, die O'Keeffe kühn mit einer gesteigerten Farbausdehnung auf der Leinwand verbindet. So wie sich das Gelb-Grün einer doppelten Kaktusblüte in einem Bild von 1929 rhythmisch ausbreitet auf einem für damalige Zeiten für ein »Stillleben« recht stattlichen Format von 76.2 x 106.7 cm. […]

Georgia Q'Keeffe hat im Laufe ihres Lebens auch Auftragskunstwerke gestaltet, so etwa 1936 das großformatige Gemälde Jimson Weed / Stechapfel für den Elizabeth Arden-Salon Gymnasium Moderne in New York und 1939 für den Konserven-Hersteller Dole. Für Letzteren sollte sie einige Bilder schaffen, die für firmeneigene Werbung hätten benutzt werden sollen. O'Keeffe zeigte keine Berührungsangst mit der kommerziellen Bildwelt. Wie sehr ihr dabei eine gleichmütige Haltung den Anstrich von Unbezwingbarkeit geben mochte, lässt das Foto erahnen, das sie im Salon von Elizabeth Arden zeigt. Ungeschminkt mit ihrem spröden, minimalistischen Look, eine Art Stärke des Fremdkörpers markierend, sitzt sie vor ihrer Blume, Symbol sinnlicher Prachtentfaltung und Idee des für alle zugänglichen Schönen. »Wenn ich die Blume genauso malen würde, wie ich sie sehe, würde niemand sehen, was ich sehe, weil sie so klein gemalt wäre, wie die Blume ist. So sagte ich zu mir selbst - ich male, was ich sehe - was die Blume für mich ist, aber ich male sie groß, und sie werden überrascht sein, wie lange sie sie betrachten werden - ich werde sogar geschäftige New Yorker dazu bringen, sich Zeit zu nehmen, um das zu betrachten, was ich an den Blumen sehe.« O'Keeffe hat an anderer Stelle in Verbindung mit ihren »vergrößerten« Blumen auf die damals, wie sie schreibt, gleichsam über Nacht in die Höhe schießenden Wolkenkratzer hingewiesen: »Ich dachte, ich mache sie groß wie die riesigen Gebäude, die gerade hochgezogen werden.«

Grey, Blue and Black - Pink Circle, 1929
1925, ein Jahr nach ihrer Hochzeit, beziehen O'Keeffe und Stieglitz ein Apartment im Shelton Hotel und wohnen als eine der wenigen Ausnahmen der damaligen Zeit, als die oberen Etagen der Wolkenkratzer noch für Büros reserviert waren, in der luftigen Höhe des 30.Stockwerks. O'Keeffe malt das Shelton sowie andere großartige Wolkenkratzer-Bilder und argumentiert bereits im Sinne der Pop-Art: Sie habe etwas Vulgäres schaffen wollen, nachdem ihr »die Männer« abgeraten hätten, das Thema New York ins Bild zu setzen. Sie spricht und schreibt gern von »den Männern« oder nennt sie ironisch »die großen Geister«, es sind dies Alfred Stieglitz und sein Zirkel der »291«-Maler. Sie sind diskursorientiert, reden endlos über Cezanne, und jene europäischen Ideen, die O'Keeffe nicht interessieren. Über »die Männer« mokiert sie sich auch gerne, etwa wegen deren Verwendung einer tristen, unbunten Farbpalette, im Gegensatz zu ihren eigenen lebensfreudigen, herausfordernden Farbkombinationen.

Auch jene Einflüsse, die durch Kontakte mit all den großartigen Fotografen ihrer Zeit, von Stieglitz und Edward Steichen über Paul Strand, Imogen Cunningham bis hin zu Ansel Adams, in die Malerei O'Keeffes Eingang fanden, sind neuerdings thematisiert worden. Dabei ist offensichtlich, dass sie fotografische Elemente aufgriff, um sie jedoch bis zur Unkenntlichkeit »verarbeitet« in ihre Malerei zu integrieren. Sie verwendete Fotografie nicht »mechanisch«, pflegte keinen optischen Verismus wie die so genannten Precisionists, etwa Charles Sheeler oder Charles Demuth. […]

Was heute verblüfft, ist die Tatsache, dass Georgia O'Keeffe bereits von dem anthropologischen Faktum auszugehen scheint, es gebe längst kein Sehen jenseits einer Prägung durch den fotografischen Blick. Und dass sie genau diese Grundkenntnis konsequent subjektiviert in ihre Malerei überführt hat. Die dauerhafte Wirkkraft ihrer malerischen Praxis ergibt sich gerade aus einer Malerei, die auf einem »persönlichen« Anteil besteht, eine subjektive Tiefendimension beibehält, die sich mit dieser objektiven kulturellen Tatsache vermählt.

Jack-in-the-Pulpit, No IV, 1930
Die Form, ein kollektiver Pool

In den Bildern Georgia O'Keeffes ist der Mensch abwesend, zumindest malt sie alles andere, und doch ist sie als Künstlerin präsent. Nicht in einer expressiven Gebärde, denn der Pinselstrich ist überaus neutral und zurückgenommen, gleichwohl vibrierend und belebt. Er ist nicht mit der europäischen Maltradition verbunden und auch nicht an eine Maschine delegiert wie in den Bildern der Pop-Art. Es herrscht ein Schwebezustand zwischen persönlich und überpersönlich. Dieser Tatsache mag auch entsprechen, dass sie ihre Bilder nie vorne, sondern auf der Rückseite signiert hat.

In den vergangenen Jahrzehnten thematisierte die jüngere Kunst eingehend die Spannung zwischen kollektiv und individuell. Und O'Keeffes Werk scheint im Vorgehen der Bildfindung Ansätze zu bieten, die sich genau in diesem Spannungsfeld ansiedeln.

Möchte man auf den Begriff der »Einfühlung« zurückkommen, wie ihn Wilhelm Worringer für das Nachahmen des Gegenstands als Gegensatz zur Abstraktion definiert hat, so rückt die Wahrnehmung ins Zentrum. Angesprochen ist damit auch die ganze Komplexität unserer Zeit, in welcher der Mensch eine Spiegelungsgröße im allgemeinen entgrenzten visuellen Geschehen geworden ist.

Es ist bestimmt nicht abwegig, in den im Prozess des Malens »nachgeahmten« Objekten auch Symbole der Vergewisserung der Existenz zu erkennen, als Möglichkeit, einem schwindenden menschlichen Standpunkt eine Verankerung zu geben. Diese gemalten Gegenstände enthalten deutliche Zeitbegriffe: Die Blumen stehen für das Ephemere, der Himmel und die geologischen Formationen für das Ewige, während die Architektur sowie die Schädel und Knochen für das dazwischen Liegende, das Hinfällige stehen. […]

In den Bildern von O'Keeffe ist immer etwas überwunden oder etwas aus dem Bild gescheucht als eine stets anwesende Energie, die zur wesentlichen befreienden Größe wird. Insofern ist die Künstlerin wohl mit Paul Gauguin, der ihren Lehrer Arthur W. Dow beeinflusst hat, vergleichbar, als auch in seinen Bildern »der Betrachter sich ins Träumerische gehen lassen und sich dem Unbewussten anvertrauen kann«.

Jimson Weed 3
Der Körper, der symmetrische - Identität und Leinwand

»Das Unbewusste« führt zurück an den Anfang ihrer Karriere, als Georgia O'Keeffe durch die Instrumentalisierung des Unbewussten auf ihr Geschlecht reduziert wurde. Sie selbst sprach von »the Unknown«, dem Unbekannten, wenn sie das Unbewusste meinte. Nie hat sie dessen Bedeutung für ihre Arbeit als Künstlerin angefochten, aber weder war das Unbewusste im surrealistischen, verabsolutierenden Sinn noch verengend auf ihre Weiblichkeit hin in ihrem Werk präsent. In ihren Gemälden bildet es jene Kraft, die ihr Ich im Werk auslotet.

Ganz früh beharrt O'Keeffe darauf, dass sie in den Bildern eine Emotion ausdrückt, auch nicht nur die Sexualität, sondern die »ganze Psyche«. Gleichzeitig wirken ihre Proklamationen jedoch oft so, als ob sie mit der einen Hand zu dementieren versuchte, was sie mit der anderen als frischen Stoff nachliefert, etwa die Blumen-, aber auch die Muschelbilder, gegen deren rein sexuelle Interpretation sie sich trotz der zuweilen dazu einladenden Bildsymbolik wehrt.

Seit Anfang ihrer Karriere als Malerin bis heute sind bei der Würdigung ihres Werks immer die Fotos mitdiskutiert worden, die Alfred Stieglitz von ihr machte. Besonders über die frühen, erotischen, die auch bald nach ihrem Auftritt als Künstlerin öffentlich gezeigt wurden, gibt es insofern etwas in unserem Zusammenhang zu sagen, als Georgia O'Keeffe mitmachte, wohl wissend, dass sie Aufregung auslösen würden.

Es ist eine im Bild spürbare Komplizenschaft, die noch heute aufgeschlossen wirkt, eine die Zeit überdauernde Stimmigkeit, die durch ein grundsätzliches Vertrauen ins Bild geholt ist. O'Keeffe hat hier wahrlich nichts von einem Pin-up, keine aufreizenden Klischees werden reproduziert, die auch Zeitbedingtheit einschließen würden. Mehr als Sexualität ist denn eher eine bewusst öffentlich gemachte Intimität ins Zentrum gerückt, die traumähnliche Qualität aufweist. Darin sind die Aufnahmen mit den später entstehenden Fotos vergleichbar, die Man Ray von Meret Oppenheim macht. […]

Dass gerade O'Keeffes Abstraktionen von den Aktaufnahmen abgeleitet sein könnten, ist ein interessanter und zweifellos richtiger Gedanke, den Barbara Buhler Lynes ohne große Folge 1989 aufgeworfen hat. Die in den Fotos enthaltenen sinnlichen Linien und Flächenmuster ihres Körpers kehren in den abstrakten Formen ihrer Bilder wieder. Buhler Lynes verweist dabei auf die Tatsache, dass O'Keeffe selbst über die Stieglitz-Fotos sagte, sie hätten ihr geholfen, ihre Individualität zu finden und in der Malerei das zu sagen, was sie wollte.

Deer's Skull with Pedernal, 1936
O'Keeffe hat in dieser Zeit, das ist die logische Folgerung, das Verständnis ihres Körpers in der Doppelrolle Wahrnehmende / Wahrgenommene im Werk als Ausgangspunkt ihrer Malerei verankert. Es liegt nahe, die einfachen Kompositionsstrukturen ihrer Bilder, jene fein desäquilibrierten Symmetrien, in Beziehung zu ihrem körperbezogenen Schaffen zu setzen. Mittelachsen durcheilen die Flächen horizontal oder vertikal, es finden sich Spiralen, Kreisformen und sonstige elementare Setzungen zu einem Bildaufbau, der aus der abendländischen Kunstgeschichte auszubrechen und sich an archaischen Kulturen zu orientieren scheint. O'Keeffe-Bilder folgen einer ruhigen beziehungsweise beruhigten Dynamik. […] Diese innerlich ausgewogene Einfachheit als Echoraum für den symmetrischen menschlichen Körper überträgt sich weiter als Widerhall in einer imaginären Achse zwischen Bild und Betrachter. […]

Bereits die Begegnung mit der texanischen Landschaft, diesem »weiten, leeren Land«, in der Zeit, als Georgia O'Keeffe dort unterrichtete, war prägend für die Künstlerin, die später jedoch New Mexico zu ihrer Wahlheimat erkor, zur Inspirationsquelle, zu dem Ort, wohin sie sich nach dem Tod von Stieglitz endgültig zurückzog und wo sie 1986 mit 99 Jahren starb.

Immer wieder ist ihre Abgeschiedenheit betont worden, doch Georgia O'Keeffe pflegte viele Kontakte. New Mexico war ein Ort höchst ausgesuchter Begegnungen gesellschaftlicher Art. Ebenso der Ort, wo zu den furchterregendsten Entwicklungen ihres Jahrhunderts ein direkter Bezug herrschte. Ihr Adobehaus in Abiquiu, das sie 1945 erwirbt, nachdem sie bereits vordem mehr als ein Jahrzehnt in der Umgebung gewohnt hat, ist nur rund 30 Meilen vom berüchtigten Los Alamos entfernt, Sitz jenes Kernforschungslabors, das 1945 in einem überirdischen Test die erste Atombombenexplosion der Welt zündete. O'Keeffe ließ sich, wie man weiß, Ende der fünfziger Jahre einen Bunker in Ateliernähe bauen.

Pelvis Series - Red with Yellow, 1945
Wolken, Schweben

Aus der Betonung der Horizontalen und Vertikalen erwächst natürlicherweise die Kreuzform. Kreuze, die sie groß und karg in den uferlosen Raum setzt, in betonter, herausfordernder Frontalität, malte Georgia O'Keeffe viele. Als höchst wirksames Zeichen von klarer Erkennbarkeit ist das Kreuz, das die menschliche Körperform in sich trägt, auch jenseits seiner religiösen Konnotation ein Symbol der Verlässlichkeit. Es bekräftigt das Gesetz der Gravitation, ist in sich ruhend. Genau diese Qualität des Einfachen und Emblematischen suchte O'Keeffe auch mit ihren Bildern zu erschaffen. In ihnen wirkt jedoch immer eine schwebende Kraft, nie sind O'Keeffes Bildräume statisch oder gravitätisch. Sie habe »Bild-Schirme für »Projektionen aus der Tiefe des amerikanischen Raumes« geschaffen, schrieb Jeff Perrone. Das Schweben ergibt sich auch aus angedeuteten Mutationen der Größenverhältnisse, wenn Strukturen der Natur sich in verschiedenen Zuständen wiederholen, wie in dem Foto ihres Ateliers, wo ein dürrer Ast in einer Vase neben dem Bild steht, auf dem der Ast jedoch malerisch zum Fluss geronnen ist. O'Keeffe hat in jedem Werk von neuem Balancen ausgelotet, die in heitere, sacht optimistische Visionen münden.

Die Landschaft, die Hügelzüge, deren Körperhaftigkeit und unglaubliche Farben gegen den Himmel gesetzt - New Mexico inspirierte Georgia O'Keeffe: auch zum Abheben. In den großartigen späten Wolkenbildern zeigt sie den Blick von oben wie aus dem Flugzeug, wie von ungläubigem Kinderblick registriert. Die Wolkenbilder sind in großer Unabhängigkeit in ihre Zeit hinein gesetzt. Das Art Institute in Chicago besitzt mit Sky above Clouds IV / Himmel über Wolken IV, 1965, eine Version in einer Größe von 243.8 x 731.5 cm. Ein Bild, das wohl seither immer wieder etwas Verlegenheit ausgelöst hat, denn es antwortet auf keine der gängigen Ansprüche an großformatige amerikanische Malerei der jüngeren Kunstgeschichte. lhre Wolkenbilder sind nicht einzuordnen, sind poppig, gleichzeitig unaggressiv, ja entwaffnend liebenswürdig, sich buchstäblich über alles hinwegsetzend, das Porträt ihrer künstlerischen Haltung: Schweben, Fließen, nicht hart, alles offen von innerem Licht erhellt.

Es ist das tastende, suchende Ich, das Georgia O'Keeffes großen Beitrag zur Kunstdiskussion des 20. Jahrhunderts darstellt. Nicht zersplittert, nicht expressiv, nicht dramatisch aufgewühlt, keine Potenzgebärden, kein Absolutheitsanspruch, keine heroische Einsamkeit. Ihre Kunst richtete sich auf (Selbst-)Wahrnehmung und auf ein großes kommunizierendes Kollektiv:

»Eines Morgens war die Welt von Schnee bedeckt. Als ich am V der Red Hills vorbeiging, war ich überrascht, sie ganz in Weiß zu sehen. Es war ein schöner früher Morgen - Krähen flogen über das Weiß. Das ergab ein anderes Gemälde - die schneebedeckten Hügel, den Himmel stützend, der schwarze aufsteigende Vogel, der immer hier ist und immer wegfliegt.«

Quelle: Bice Curiger: Bilder in der Schwebe: Holding up the Sky. In: Georgia O'Keeffe. Ausstellung Kunsthaus Zürich, 24.10.2003 bis 01.02.2004. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit, 2003, ISBN 3-906574-19-9. Zitiert wurde Seite 11-27 (gekürzt)

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